Generalprobe des VfL Bochum gegen Hertha BSC endet 1:1
VfL-Trainer Robin Dutt im Interview - Extralob für Neuzugang Danny Blum: „Seine Schnelligkeit ist eine Waffe“
Mit einem 1:1-Unentschieden gegen Hertha BSC Berlin und einem weitgehend zufriedenen Trainer Robin Dutt endete die Generalprobe des VfL Bochum vor dem Saisonstart in Regensburg. Besonders Torschütze Danny Blum konnte sich in den Fokus spielen – und der Neuzugang ist auch bei Dutt ein ganz heißer Kandidat für die Startelf, wie der Coach im Interview verrät. Ein Gespräch über Umschaltspiel, Konkurrenzkampf und körperliche Defizite.
Robin Dutt, was sind nach dem letzten Test gegen Hertha BSC Ihre Erkenntnisse? Was hat Ihnen schon gut gefallen, was hat Ihnen weniger gefallen?
Robin Dutt: Das Fazit fällt gemischt aus, man hat gute Ansätze gesehen. Man hat auch gesehen, dass wir uns im Umschaltspiel verbessert haben, was die Qualität betrifft, aber nicht die Quantität. Vor allem in der ersten Halbzeit waren so viele Räume da, die wir noch viel mehr nutzen müssen. Da müssen wir viel schneller nach vorne spielen. Ein solches Spiel müssen wir in einer solchen Phase, in der wir die Überlegenheit haben, für uns entscheiden. Das müssen wir lernen. Und vor allem dürfen wir dann keine Pause machen, wenn keine Pause ist. Beim Einwurf des Gegners Pause zu machen, das ist nicht gut.
"Machen fast täglich Schritt nach vorne"
Reicht die Zeit bis zum Saisonstart am Sonntag gegen Regenburg, um an diesen Dingen zu arbeiten?
Die Zeit reicht auf jeden Fall. Man sieht, dass wir Woche für Woche und fast täglich einen Schritt nach vorne machen. Die Kraft hat gegen Hertha BSC auch schon wesentlich länger gereicht. Wir werden Saulo Decarli und Anthony Losilla wieder dabei haben, bei Simon Zoller könnte es allerdings eng werden. Der Konkurrenzkampf ist aber auf jeden Fall da, das hat man auch gegen Berlin gesehen. Man hat als Trainer schon Möglichkeiten. Silvere Ganvoula wird im ersten Spiel zwar noch gelb-rot-gesperrt fehlen, aber sonst haben wir schon die Auswahl. Wir werden gut gerüstet sein.
Im Sturm wird es gegen Regensburg also eine andere Besetzung geben in der Startelf als bei der Generalprobe gegen Hertha BSC?
Es muss eine andere Besetzung geben, aber Silvere hatte im Test gegen Barnsley schon nur 30 Minuten gespielt und er muss sich auch einspielen. Nach dem Regensburg-Spiel ist er auf jeden Fall auch ein Kandidat für die Startelf. Daher war es wichtig, dass er gegen Berlin von Beginn an zum Einsatz gekommen ist
"Lernen, unserer Waffen schneller einzusetzen"
Wie beurteilen Sie die Leistung von Neuzugang Danny Blum im Angriff?
Man sieht, dass er körperlich langsam zulegt. Gegen Berlin konnte er zumindest 65, 70 Minuten schon auf einem körperlich recht hohen Niveau arbeiten. Jetzt hat er noch ein paar Tage Zeit. Dann können wir von 80 Minuten reden. Und wer 80 Minuten spielen kann, der kann auch 90 Minuten schaffen. Die zehn Minuten kann man mit Adrenalin ausgleichen. Man sieht, dass seine Schnelligkeit eine Waffe ist. Wir hatten gegen Berlin mit Danny Schnelligkeit, auch mit Silvere, dazu haben wir mit Jordi Schnelligkeit dazu bekommen. Diese Waffen müssen wir lernen, noch schneller einzusetzen. Manchmal spielen wir noch einen Quer- oder Rückpass zu viel. Aber das ist eine Abstimmungssache. Eine Gewohnheitssache, dass die Jungs merken, dass wir jetzt Spieler haben, die in die Tiefe gehen können. Danny, Jordi und Silvere müssen vielleicht auch mal ein paar Sprints umsonst machen. Dann werden die anderen merken, dass sie in die Tiefe spielen können.
Danny Blum ist also ein sicherer Startelf-Kandidat für den Auftakt in Regensburg?
Sicher ist er ein Startelfkandidat, ohne dass ich mich jetzt auf etwas festlegen möchte. Aber gerade die Spieler, die gegen Berlin von Beginn an gespielt haben oder bis zur 60. Minute reingekommen sind, das sind diejenigen, die zurzeit relativ nah dran sind an der Startelf.
"Lee? Die Beine waren müde"
Welche Rolle kann Chung-Yong Lee im Moment spielen? Er konnte gegen Berlin zum ersten Mal in der Vorbereitung ein Spiel machen.
Man merkt natürlich deutlich, dass er körperlich Defizite hat. Er war sehr lange verletzt. Am Ball hat er zwar wieder seine Klasse bewiesen. Aber er hat auch ein paar Ballverluste gehabt, die nichts mit Technik zu tun hatten. Da waren die Beine schon etwas müde nach ein, zwei Sprints. Das ist aber ganz normal. Für mich war wichtig, dass er einfach mal eine Halbzeit spielt und jetzt so schnell wie möglich eine Option wird für die Startelf.
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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