VfL-Stürmer Lukas Hinterseer ragt beim 6:0-Sieg über Ingolstadt heraus: Ein Dreierpack gegen die Kritik
Nach der Partie hatte es Lukas Hinterseer fast schwerer als in den 90 Minuten auf dem Platz. Mit seinen zwei kleinen Söhnen im Schlepptau war der Österreicher nach dem 6:0-Sieg des VfL über Ingolstadt noch auf Interviewtour – der eine schmiegte sich innig auf den einen Arm, der andere hing am anderen und Papa hatte sichtlich Mühe, trotz Gespräches beiden Jungs gerecht zu werden.
Bei seinem Dreierpack zuvor musste der Österreicher mit so viel intensiver „Manndeckung“ seiner Ex-Kollegen nicht rechnen. Gegen komplett überforderte Gäste avancierte der Stürmer für Bochum zum Mann des Tages, vor allem natürlich aufgrund seiner Treffer. Nach vier Minuten leitete Hinterseer das Schützenfest früh ein, als er einen Foulelfmeter trocken in den Winkel hämmerte. Nach 62 Minuten nickte er eine butterweiche Flanke von Robbie Kruse mit dem Kopf ins Netz und nur vier Minuten später zappelte auch sein zweiter Strafstoß im Tor. Dazu setzte der Angreifer einen Kopfball noch an den Pfosten und verbuchte eine Vorlage beim Treffer von Tom Weilandt.
"Vier Scorer-Punkte sind eine schöne Sache"
„Vier Scorer-Punkte sind für mich schon eine schöne Sache“, freute sich Lukas Hinterseer auch über seinen persönlichen Erfolg an diesem Tag. Vor allem die Tore taten gut, denn für den Torjäger des VfL waren es die ersten in dieser Saison. Und so ganz schüttelt auch der 27-Jährige Kritik nicht ab, die durchaus schon laut geworden war. Mit seinen 14 Treffern in der vergangenen Spielzeit noch so etwas wie die „Lebensversicherung” des VfL, war Hinterseer in den ersten Spielen dieser Saison noch leer ausgegangen.
„Man bekommt diese Kritik schon mit, weil Stürmer ja immer an Toren gemessen werden“, gewährte er einen Einblick in sein Seelenleben. Er habe sich davon aber „nie richtig beeinflussen lassen. Ich mache mein Ding so wie immer. Ich versuche vorne weg zu gehen mit meiner Laufleistung und meinem Einsatz. Und bisher wurde das auf Dauer immer belohnt.“
"Man muss auf die Euphoriebremse treten"
So wie eben jetzt gegen Ingolstadt mit dem Sahnetag für den VfL und den Stürmer gleichermaßen. Dass der Spielverlauf den Bochumern dabei in die Karten gespielt hat, wollte Lukas Hinterseer gar nicht verhehlen: „Wenn du früh in Führung gehst, dann weiter Druck machst und die Tore auch fallen, dann spielst du dich in einen Rausch und bekommst immer mehr Selbstvertrauen. Wir hatten einen sehr guten Tag.“
Trotz der Torgala und Tabellenplatz zwei jetzt aber vom Aufstieg zu träumen, das würde dem Österreicher nie einfallen. Und das empfiehlt er auch jedem im blau-weißen Umfeld: „Man muss schon etwas auf die Euphoriebremse treten. Die Liga ist so eng. In Kiel wird das am Samstag ein komplett anderes Spiel, in dem wir wieder ganz anders gefordert werden.“
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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