VfL: Ein Dutzend ist zu viel
Zwölf Siege und zwölf Remis nach dem 31. Spieltag. Das reicht nicht für einen Aufstiegs- oder Relegationsplatz. Das Dutzend an Unentschieden machte der VfL am Freitag voll.
1:1 gegen den Karlsruher SC – nach diesem und den Ergebnissen von den anderen Plätzen steht es nun auch faktisch fest: Bochum geht in seine siebte Zweitligasaison am Stück.
Zwar sind die Blau-Weißen in einigen Disziplinen weit vorne. So haben nur zwei andere Clubs weniger Gegentore als die hier zu Buche stehenden 34 bekommen, die Aufstiegsaspiranten aus Freiburg und Nürnberg kassierten mehr. Es traf auch niemand öfter als VfL-Stürmer Simon Terodde, der gemeinsam mit Freiburgs Nils Petersen die Torjägerliste (beide 20) anführt. Doch die Vielzahl an Punketeilungen – allein an der heimischen Castroper Straße gab es siebenmal keinen Sieger – verhinderte letztlich den Sprung auf die begehrten Plätze am Saisonende.
Simon Terodde, zur Führung gegen den KSC erfolgreich: "Gerade in der ersten Halbzeit haben wir richtig gut gespielt und müssen eher das 1:0 machen. Am Ende ist das 1:1 dann richtig bitter. Wir haben uns in den letzten 15 Minuten zu sehr hinten reindrängen lassen und in der Offensive die Bälle nicht gut gehalten. Ich bin stolz auf die 20 Treffer, aber mit der Mannschaft haben wir noch ein wichtigeres Ziel: Wir wollen in den verbleibenden drei Spielen Platz vier erreichen."
Ein weiterer Anlauf in Richtung Erstklassigkeit muss dann in der Saison 2016/17 gestartet werden. Bei diesem Unternehmen wird sich einiges im Kader verändern. Ein treffsicherer Stürmer wie Terodde ist begehrt – und in England etwa werfen sie auch in der zweiten Liga mit dem Geld um sich. Leihspieler wie Jannik Haberer und Malcolm Cacutalua werden offenbar von ihren Clubs zurückbeordert. Flügelflitzer Marco Terrazzino ist ablösefrei und peilt seinen persönlichen Bundesliga-Aufstieg an. Die Routiniers (und gleichzeitig Reservisten) Jan Simunek und Tobias Weis verlassen Bochum, dies könnte ebenfalls auf Nando Rafael zutreffen. Schließlich muss auch der Langzeitausfall von Innenverteidiger Patrick Fabian (Kreuzbandriss) aufgefangen werden. Auch nicht mehr an Bord: Co-Trainer Raymond Libregts. Er verlängert seinen auslaufenden Vertrag nicht. Das VfL-Gesicht wird sich wandeln (müssen).
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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