Einfach mal abschalten
VfL Bochum sucht in der kurzen Winterpause die mentale Frische
Nach der Niederlage gegen Union hat sich der VfL Bochum mit gemischten Gefühlen in die kurze Winterpause verabschiedet. Köpfe frei bekommen vom Fußball und mental auftanken, lautet die Vorgabe von Thomas Reis für die freien Tage: "Die Intensität in der Bundesliga ist viel höher, da musst du wach sein."
Von Dietmar Nolte
Was es ausmacht, wenn nur ein paar Prozent an mentaler Frische fehlen und sich dazu auch noch erhebliche Verletzungssorgen gesellen, musste der VfL Bochum ausgerechnet zum Abschluss der Hinserie feststellen. Pleite in Bielefeld, Niederlage gegen Union - und auf einmal ist aus einem respektablen Polster Richtung Abstiegsplätze ein recht überschaubarer Vorsprung geworden. Gerade einmal drei Zähler beträgt der Abstand auf den Relegationsrang (Stuttgart), vier Punkte sind es bis auf Platz 17 (Bielefeld).
"Es ist sehr bitter, mit zwei Niederlagen in die Pause zu gehen", wollte und konnte nach dem 0:1 gegen die Berliner zunächst auch Thomas Reis seine Enttäuschung nicht verhehlen. Und doch überwiegt mit etwas Abstand auch beim Trainer die positive Sicht auf eine Hinrunde, in der Bochum manches Mal positiv überraschen konnte und sich auf Bundesliga-Niveau kontinuierlich weiterentwickelt hat. "Wenn man sagt, wir haben 20 Punkte und die magische Grenze sind 40 Punkte, dann sind wir voll im Soll", meint Reis. "Wir sind bisher ganz gut im Rennen." Die Spieler sehen es genauso, wie Sebastian Polter deutlich macht: "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Vor dem Saisonstart wäre jeder mit 20 Punkten zufrieden gewesen."
"Ich bin froh, wenn ein paar Jungs zurückkehren!"
War Bielefeld noch ein ungewohntes Kollektiv-Versagen, konnte man den Spielern gegen Union in Sachen Einsatz keinen Vorwurf machen. "Wir haben alles investiert, aber zu wenig Lösungen gefunden", lautete das Fazit von Thomas Reis. "Wir wollen nicht klagen, aber wenn gerade bei uns etablierte Spieler nicht zum Einsatz kommen können, fehlt uns ein bisschen was."
Von Löwen und Asano über Blum und Holtmann bis zu Zoller reichte die Lazarett- und Coronaliste zum Ende der Hinrunde - das ist eine komplette Offensivabteilung. Mit Blick auf die nächste Partie, die dem VfL schon am 9. Januar den kriselnden VfL Wolfsburg als Gegner beschert, hat Thomas Reis einen seiner Weihnachtswünsche daher schon klar formuliert: "Ich bin froh, wenn ein paar Jungs zurückkehren!"
Autor:Sabine Beisken-Hengge aus Essen-Ruhr |
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