VfL Bochum spielt 1:1 gegen St. Pauli – Simunek: „Elfmeter war der Wecker!“
Am Ende gab es lautstarken Beifall von beiden Fan-Lagern: Der VfL Bochum und der FC St. Pauli trennten sich in einem temperamentvollen Topspiel 1:1 - und Jan Simunek war nach langer Zeit endlich wieder mittendrin und voll dabei.
Nach über einem Jahr Verletzungspause stand der Tscheche im Bochumer Trikot erstmals wieder in der Startelf. Trainer Gertjan Verbeek hatte den Abwehrspieler im defenisven Mittelfeld aufgeboten. Nach der Partie sprach Simunek im Interview über sein Comeback auf ungewohnter Position, den Wecker im Spiel und seine nächsten Ziele mit dem VfL.
Jan Simunek, ein tolles Spitzenspiel – und für Sie ein ganz Besonderes?
Jan Simunek: Es ist ziemlich genau nach einem Jahr, dass ich wieder gespielt habe. Am 24. Oktober 2014 gegen Leipzig habe ich zuletzt von Anfang an gespielt. Ich freue mich, dass alles gut ist. Aber es ist schade, dass wir nicht die drei Punkte geholt haben.
Viel hat nicht zum Siegtor gefehlt bei Ihrem Lattenkracher.
Das wäre super gewesen, wenn ich auch noch ein Tor gemacht hätte. Für mich war es ein schwieriges Spiel, weil es eigentlich nicht meine Position war. Am Anfang hatte ich noch ein paar Schwierigkeiten, aber mit der Zeit wurde es besser und besser.
Hätte der VfL den Sieg verdient?
Es war für beide Seiten alles möglich. Wir hätten drei Punkte holen können, aber St. Pauli hatte auch gute Torchancen und dazu noch den Elfmeter. Am Ende ist das 1:1 okay. In der Tabelle liegt nur ein Punkt zwischen beiden Vereinen, und das hat man auch auf dem Platz gesehen.
Nachdem St. Pauli den Elfmeter verschossen hatte, hat der VfL noch einmal richtig aufgedreht.
Vor dem Elfmeter hatten wir eine Phase von 10, 15 Minuten, in denen es nicht so gut lief. Da hatten wir viele Ballverluste. Der vergeben Elfmeter von St. Pauli war für uns dann der Wecker.
Aus letzten acht Spielen in der 2. Liga hat der VfL nur einen Sieg geholt. Warum war dieses Unentschieden trotzdem okay?
Das 1:1 ist ein gutes Ergebnis. So ein Spiel kann auch mal schief gehen, wie man gegen Leipzig gesehen hat. Aber so sind wir weiter oben mit dabei. St. Pauli ist weiterhin auch nur einen Punkt von uns entfernt. Und ich glaube, auch für die Zuschauer war es ein tolles Spiel.
Wie geht es jetzt mit Ihnen weiter nach Ihrem ersten Einsatz in der Startelf?
Das klare Ziel ist es, zu spielen. Aber das muss natürlich immer der Trainer entscheiden. Ich hoffe, ich habe jetzt einen guten Eindruck hinterlassen. Mit der Belastung habe ich nach der Verletzung keine Probleme mehr. Das ist jetzt nur noch eine Frage der Gewöhnung und der Spielpraxis.
Würden Sie lieber wieder in gewohnter Rolle in der Innenverteidigung spielen?
Es ist mir eigentlich völlig egal. Ich will einfach spielen, will auf dem Platz sein. Natürlich muss ich mich an die Position im Mittelfeld noch ein bisschen gewöhnen. Aber zwei, drei Spiele, dann ist das kein Problem mehr. Gegen St. Pauli hat es auch in der zweiten Halbzeit schon besser geklappt. Ich hatte dann mit Stefano Celozzi abgesprochen, dass ich etwas mehr über die rechte Seite komme und er mehr nach vorne geht.
Aber es ist schon eine sehr laufintensive Position dort im Mittelfeld.
(lacht) Das stimmt, laufen musst du mehr. Aber das ist auch eine Gewöhnungssache. Ich habe gegen Pauli auch nicht darauf gehofft, dass ich ausgewechselt werde. Ich hatte etwas gegen Krämpfe genommen, das hat ganz gut gewirkt.
Fotos: Andreas Molatta
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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