VfL Bochum: Sieg in Ingolstadt als "kleiner Schritt" – Effizienz vor dem Tor bleibt Problem
Maximaler Druck, maximale Befreiung: Mit dem 1:0-Sieg beim FC Ingolstadt hat der VfL Bochum am Montagabend nicht nur den ersten Dreier unter Robin Dutt gefeiert, sondern auch die Abstiegsplätze wieder verlassen – obwohl auch die Konkurrenz fleißig gepunktet hat. Die Effizienz im Torabschluss bleibt für den VfL aber weiterhin ein Problem.
Einen Verlust hatte der VfL Bochum mit dem Abpfiff in Ingolstadt dann doch zu beklagen. Robin Dutt hatte seine Stimme verloren und musste bei der Analyse passen. Die schwere Erkältungswelle, die in den letzten Tagen auch durch Bochum gezogen war, hatte auch vor dem Cheftrainer nicht Halt gemacht.
Ohne Trainerstimme, aber mit drei Punkten und jeder Menge Erleichterung im Gepäck trat der VfL also die Heimreise an. Robert Tesche hatte nach 32 Minuten nach einem Eckball von Kevin Stöger für das Tor des Tages gesorgt. Endlich Mal eine Standardsituation, die man auch nutzen konnte, freute sich Co-Trainer Heiko Butscher: „Darauf haben wir sehr lange warten müssen. Da hat sich das Üben im Training doch gelohnt.“
In der Tabelle bleibt's eng
In Euphorie verfallen wollte aber auch nach dem dritten Auswärtssieg in dieser Saison niemand. Und das hat gleich mehrere Gründe. Zum einen bleibt die Situation im Tabellenkeller weiterhin absolut eng und bedrohlich, auch wenn sich der VfL jetzt erst einmal auf Rang 14 vorgeschoben hat. Doch nachdem die unmittelbare Konkurrenz am Wochenende fast durchgehend zum Teil auch mit überraschenden Ergebnissen – wie etwa Fürth mit einem Erfolg in Nürnberg - gepunktet hatte, war Bochum zum Siegen quasi verdammt. „Eine Herausforderung für uns, wir wussten, was auf dem Spiel stand“, bestätigte Butscher. Entsprechend positiv bewertete Kapitän Stefano Celozzi den Auftritt nach dem Spiel: „Ein Kompliment an die Mannschaft, wie sie mit dem Druck umgegangen ist und sich endlich wieder für den Kampf belohnen konnte.“
Die Mentalität stimmte, der Einsatz war gut, der Wille klar zu erkennen – einzig spielerisch waren Profis und Trainerteam mit ihrem Auftritt trotz des Dreiers nicht zufrieden. Zu wenig Zugriff vor allem auf das Zentrum monierte Butscher. „Ironischerweise haben wir mit unserem schlechtesten Spiel unter Robin Dutt die ersten drei Punkte geholt“, stellte Celozzi fest. Manuel Riemann, der mit seinem gehaltenen Elfmeter nach 27 Minuten den VfL im Spiel gehalten hatte, sah es ähnlich, aber auch pragmatisch: „Wir haben nicht so ansehnlich gespielt wie in den letzten beiden Partien, dafür haben wir aber gewonnen. Das zählt am Ende.“ Auch Torschütze Tesche war vor allem froh, „dass wir die drei Punkte über die Ziellinie gebracht haben“.
Chancen am Samstag gegen Kiel besser nutzen
Hadern musste der VfL auch in Ingolstadt wieder einmal mit seiner Effizienz im Torabschluss – auch das ein Grund, warum die Sorgenfalten noch bleiben. Lukas Hinterseer etwa hatte an alter Wirkungsstätte in der ersten Halbzeit zwei Riesenchancen auf dem Fuß und auf dem Kopf. „Wir hätten den Sack viel früher zumachen müssen“, ärgerte sich Riemann. Auch nach der Führung verpassten es die Bochumer, nachzulegen. „Wir hätten noch mehr aus unseren Kontersituationen herausholen müssen. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Wochen mehr aus unseren Möglichkeiten machen“, meinte Robert Tesche.
Schon am Samstag gilt es für den VfL, im heimischen Ruhrstadion gegen den Tabellendritten Holstein Kiel nachzulegen. Eine Aufgabe, die Bochum nach dem Auswärtsdreier selbstbewusst angehen kann, ohne dabei überheblich zu werden. Das hat auch Heiko Butscher der Mannschaft noch einmal deutlich ins Stammbuch geschrieben: „Der Sieg in Ingolstadt war nur ein kleiner Schritt, den wir machen mussten.“
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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