VfL Bochum: Mit Spaß und breiter Brust gegen St. Pauli - Atalan hat die Qual der Wahl
Mit einer großen Portion Selbstbewusstsein und noch mehr Vorfreude geht der VfL Bochum den Saisonauftakt am Freitag (28.7., 20.30 Uhr) gegen den FC St. Pauli an. Das 2:2-Remis gegen Borussia Dortmund im letzten Test hat gezeigt, dass die Mannschaft gewappnet ist. In der Startelf könnte es dabei die eine oder andere Überraschung geben.
Wann denn die elf Spieler feststehen, die gegen St. Pauli von Beginn an auf dem Rasen stehen, wurde Ismail Atalan gefragt. Der Trainer lächelte: „Am Freitagmorgen!“ Nein, so richtig in die Karten schauen lassen will sich der neue Bochumer Coach vor dem ersten Spiel noch nicht. Und doch gab die Partie gegen den BVB schon erste Hinweise. Sechs, sieben Positionen seien vergeben, ließ auch Atalan durchblicken. Riemann im Tor, Hoogland und Bastians in der Verteidigung, Losilla vor der Abwehr, Diamantakos im Sturm, dazu Eisfeld und wohl auch Celozzi – das Gerüst steht.
"Alle sind ehrgeizig, alle sind wichtig"
Und doch könnten Namen auftauchen, die man so vorher nicht auf dem Schirm hatte. So wie am letzten Samstag, als Alexander Merkel gegen die Borussia starten durfte. „Er gibt im Training Vollgas, ist sehr präsent und bereit mehr zu tun“, lobte Atalan. So wie Merkel machen es ihm aber zurzeit fast alle Profis richtig schwer. Im Training tobt ein echter Konkurrenzkampf. „Ich habe die Qual der Wahl“, stellt der Cheftrainer zufrieden fest. Celozzi beschreibt es so: „Es macht richtig Spaß im Training. Alle sind ehrgeizig, alle können Fußballspielen, alle sind wichtig.“
Zufrieden war Ismail Atalan auch mit dem, was seine Mannschaft über weite Strecken gegen den BVB angeboten hat. Während Dortmunds Trainer Peter Bosz mit dem wenig planvollen Auftritt seiner Spieler haderte, war der Bochumer Trainer mit der offensiven und engagierten Gangart seiner Profis hochzufrieden: „Jeder hat gesehen, dass wir nach vorne spielen wollten und dass wir uns nicht nach dem Gegner gerichtet haben. Alle Spieler haben vollen Einsatz gezeigt und jeden Zweikampf angenommen.“
Ein ordentliches Spiel attestierte dem VfL auch Felix Bastians, der unter Atalan wieder die Kapitänsbinde trägt. Der Routinier war aber nicht ganz undankbar, dass die Borussia zum Ende hin doch noch einmal aufgedreht, aus der 2:0-Führung der Bochumer noch ein Unentschieden gemacht und dem VfL ein wenig die eigenen Grenzen aufgezeigt hatte. „Als der BVB am Ende mit voller Kapelle gespielt hat, hatten wir unsere Probleme“, bekannte Bastians.
Atalan kritisiert das Umschaltspiel
Auch Atalan hat aus dem hochklassigen Vergleich natürlich die Dinge herausgefiltert, die es jetzt möglichst im Schnellverfahren bis Freitag noch zu verbessern gilt. Cleverer müsse seine Mannschaft agieren, wenn der Gegner drückt. Und am Umschaltspiel arbeitet der Trainer mit Nachdruck: „Wir hatten gegen den BVB gute Balleroberungen, haben dann aber zu viel Zeit benötigt, statt den Ball direkt in die Tiefe zu spielen.“
Dass die Partie gegen die Paulianer unter echten Wettkampfbedingungen noch einmal eine Ecke schwieriger wird, muss der Coach seiner Mannschaft nicht extra einschärfen. „Das wird eine ganz andere Partie“, ist auch Bastians überzeugt. Und dann lässt der Kapitän doch etwas von der breiten Brust erkennen, die beim VfL zurzeit angesagt ist: „Wir sind viel flexibler in unseren taktischen Möglichkeiten und werden den Gegnern Rätsel aufgeben. Wir die Qualität, um unterschiedliche Systeme zu spielen. Ich denke, wir sind ein Stück unberechenbarer.“
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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