VfL Bochum: Manuel Riemann neuer Torwart - er schockte einst Oliver Kahn
„Als Torhüter passt er perfekt in unser Anforderungsprofil, um die offensiv ausgerichtete Spielweise zu unterstützen.“ Sagt VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter über den ersten „echten“ Neuzugang der Blau-Weißen für die kommende Saison.
Vom Ligakonkurrenten SV Sandhausen wechselt Manuel Riemann an die Castroper Straße. Der gebürtige Bayer unterschrieb für drei Jahre.
Die „offensive Spielweise unterstützen“ soll Riemann. Sagt Hochstätter. Da muss man gar nicht versuchen, zwischen den Zeilen zu lesen. Die Zeilen sagen, dass der 26-Jährige als neuer Stammtorwart kommt. Auf der Bank kann die Spielweise schließlich kaum unterstützt werden. Dort wird sich in der nächsten Saison aller Voraussicht nach der Mann wiederfinden, der die aktuelle Spielzeit noch als Kapitän und Stammtorwart begann. Andreas Luthe, erst seit dem festehenden Abgang von Michael Esser wieder auf dem Platz, hat noch einen Vertrag bis 2016, trägt sicher auch künftig die „1“ – vermutlich jedoch nur noch auf dem Trikot.
„Manuel Riemann hat beim VfL die Möglichkeit, seine Stärken voll auszuspielen. Er kann nicht nur mit den Händen, sondern auch mit den Füßen hervorragend mit dem Ball umgehen, verfügt über ein ausgezeichnetes Stellungsspiel und eine gute Strafraumbeherrschung“, singt Hochstätter das hohe Loblied auf den Schlussmann.
Die Chance auf die Bundesliga
„Ich bin froh, bei einem Traditionsverein wie dem VfL meine sportlichen Ziele verwirklichen zu können. Die Ziele des Vereins decken sich mit meinen. Ich habe meine Qualitäten nicht nur im Torwartspiel, sondern auch im Fußballerischen, was der Bochumer Trainer ja fördert und fordert. In Bochum habe ich die Chance, in die Bundesliga aufzusteigen“, freut sich Manuel Riemann über den Wechsel ins Revier.
Als Riemann Kahn einen Elfer reindrosch
In der ersten Liga haben alle Zuschauer eines Fußballspiels im August 2007 den Keeper eigentlich längst erwartet. Am 6. August dieses Jahres empfing der gerade aus der 2. Liga abgestiegene SV Wacker Burghausen den FC Bayern München in der ersten Runde des DFB-Pokals. Erst im Elfmeterschießen kamen die Bayern weiter. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden, auch weil der blutjunge Mann zwischen den Pfosten des Gastgebers eine Sternstunde hatte. Mit tollen Paraden beeindruckte Manuel Riemann damals nicht nur seinen Kollegen auf der anderen Seite namens Oliver Kahn. Wie Kahn hielt Riemann im Elfmeterschießen zwei Bälle, Jose Sosa und Martin Demichelis scheiterten. Der Oberknaller: Den Elfer zum 4:4 drosch der damals 18-Jährige dem einstigen Welttorhüter in die Maschen.
Hier das Elfmeterschießen dieser Partie:
In seinem neuen Revier könnte Riemann einen Frühstart hinlegen. Am Sonntag, 24. Mai, gastiert Sandhausen zum Saison-Kehraus in Bochum. Ob Trainer Alois Schwartz – anders als es sein Bochumer Kollege Gertjan Verbeek bei Michael Esser tat – seine Nummer 1 trotz Wechsels aufbietet, ist allerdings offen.
Sonntag gegen den FC Ingolstadt
Mit dem VfL in die erste Liga – Riemanns Traum. Am kommenden Sonntag ab 13.30 Uhr kann es dazu kommen, dass der VfL einem Bundesliga-Aufsteiger Spalier stehen darf. Tabellenführer FC Ingolstadt könnte – abhängig von den Ergebnissen auf den anderen Plätzen – an der Castroper seinen Triumph perfekt machen. Die gesperrten Onur Bulut und Simon Terodde fehlen. Michael Gregoritsch, bisher Leihspieler von der TSG Hoffenheim, absolviert sein erstes Heimspiel als „echter Bochumer“. Der Österreicher wurde inzwischen fest verpflichtet. Zum vorletzten Mal ist Danny Latza in einem Heimspiel zu sehen, der Mittelfeldspieler wechselt zum Bundesligisten FSV Mainz 05.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
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