VfL Bochum: Generalprobe geglückt: 1:1 gegen Aston Villa - Fotos: Andreas Molatta

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Der VfL und Aston Villa trennten sich bei der Generalprobe vor dem Zweitliga-Auftakt 1:1 (0:0). Für den Club aus der englischen Premier League traf Nicklas Helenius kurz nach dem Seitenwechsel (47.). In der vorletzten Minute erzielte Yusuke Tasaka für die Blau-Weißen den verdienten Ausgleich.

Bei der Generalprobe eine Woche vor dem Beginn der Saison 2013/14 erwartete der VfL den englischen Erstligisten Aston Villa FC. Für einen war es auch ein ganz großer Abschied – Christoph Dabrowski, der für den VfL insgesamt 208 Spiele bestritt (192 davon in der 1. und 2. Bundesliga), wurde vor dem Spiel gebührend verabschiedet. Fans, Verantwortliche und das Team um Peter Neururer standen Spalier für den Routinier. „Die Flamme lodert immer noch“, sagte Dabrowski im Vorfeld. Sehr wahrscheinlich also, dass wir Dabro demnächst wieder im Fußballgeschäft begrüßen können.

Und der VfL legte gleich gut los: Slawo Freier mit einer Flanke von rechts auf Yusuke Tasaka, der einen sehenswerten Fallrückzieher ansetzte (5.). Die Anfangsphase wurde von den Teams sehr intensiv geführt, beide waren bemüht, Ball und Gegner laufen zu lassen. Das gelang den Blau-Weißen in der ersten Viertelstunde besser. Sukuta-Pasu legte ab auf Tiffert, aber der fand im Zentrum keinen Mitspieler (9.). Villa hingegen tat sich schwer mit der kompakten Grundordnung des VfL. Gerade das Bochumer Mittelfeld spielte sehr variabel. Tiffert, Tasaka und Latza rochierten immer wieder auf den Positionen. Mit ein Grund, warum die Engländer in den ersten zwanzig Minuten nicht einmal gefährlich vor dem Kasten von Andreas Luthe auftauchten.

Auch verstand es der VfL, den Spielfluss von Villa immer wieder durch kleinere Fouls zum erliegen zu bringen. Zumeist ging es über die rechte Angriffsseite, Tasaka mit der Flanke in den Strafraum, dort setzte sich Sukuta-Pasu im Luftkampf gegen Clark durch, doch der englische Schlussmann hatte keine Probleme, den Ball zu parieren (23.). Eine Minute später wieder eine tolle Bochumer Kombination über rechts. Doppelpass zwischen Tiffert und Freier, Letzterer passte den Ball nach innen, wo Danny Latza in das flache Zuspiel rutschte, der Abschluss aber geblockt wurde. Eine schöne Kombination der Blau-Weißen, leider ohne den verdienten Ertrag. Nach feinem Solo-Lauf von Sukuta-Pasu und dem Pass auf Fabian gab es dann Freistoß für den VfL an der linken Strafraumkante. Ein Fall für Tasaka. Dessen Hereingabe geriet aber zu lang für die Mitspieler (32.). Nach knapp 35 Minuten dann mal ein Freistoß für Villa. Für den bis dahin beschäftigungslosen Andreas Luthe aber keine große Herausforderung. Wieder kamen die Blau-Weißen über die bevorzugt rechte Seite. Tifferts Flanke wurde in die Zentrale abgewehrt, wo Bastians lauerte und aus gut 25 Metern einfach mal draufhielt (41.). Da hatte nicht sonderlich viel gefehlt. Eine Minute später dann kochten die Emotionen bei Ciaran Clark und Christian Tiffert hoch. Für die Streithähne gab es Gelb, im Anschluss ging die Begegnung fair weiter. Torlos verabschiedeten sich beide Mannschaften in die Halbzeitpause.

Aston Villa hatte in der Halbzeit einmal komplett durchgewechselt. Und die elf Neuen wussten gleich zu überzeugen. Leandro Bacuna mit der Flanke von rechts und in der Mitte hielt Nicklas Helenius den Kopf hin – das 0:1 (47.). Und die Gäste setzten nach: Nur zwei Minuten später prüfte Mark Albrighton unseren Schlussmann mit einem tückischen Flachschuss, doch Luthe war schnell unten, zudem entschärften seine Teamkollegen den Rebound. Nach einer kurzen Findungsphase kam unsere Mannschaft aber zurück ins Spiel. Nach Flanke von Cwielong war es Tiffert mit einem Kopfball aus gut sieben Metern, es fehlten nur wenige Zentimeter. Die Gäste aus Birmingham waren wesentlich bissiger als noch in der ersten Halbzeit. Nach verlorenem Zweikampf im Mittelfeld von Florian Jungwirth war es Albrighton mit einem Schuss aus halblinker Position – Andreas Luthe wäre allerdings zur Stelle gewesen (56.).

Dann waren aber wieder die Bochumer am Zug. Yusuke Tasaka trieb den Ball im Mittelfeld, tunnelte Gardner und zog aus gut 30 Metern ab (61.). Dann erneut Tasaka mit einem Zuspiel auf den startenden Cwielong, dessen Kopfball fast den englischen Keeper Steer überraschte. Dann bediente Cwielong einmal Tasaka, der aus spitzem Winkel den Ball hauchzart am linken Toreck vorbei schlenzte – da fehlte nicht viel. Die Gäste waren in dieser Phase hauptsächlich nach ruhenden Bällen gefährlich. Nach einer Ecke war es Baker, der im 16er zum Abschluss kam. Luthe, inzwischen auf Betriebstemperatur, konnte allerdings sicher parieren (81.).

In der Schlussphase setzten die Blau-Weißen noch einmal alles daran, den Ausgleich zu erzielen. Nach Ecke von Tasaka war es Heiko Butscher, der völlig freistehend aus sieben Metern über den Querbalken köpfte (86.). In der Vorschlussminute war es dann soweit: Heiko Butscher überlief seinen Gegenspieler auf links, flankte den Ball in die Mitte, wo Aydin zunächst zögerte, sich dann aber für den Rückpass auf Tasaka entschied. Eine gute Wahl, denn der Japaner nahm sich ein Herz und zimmerte den Ball aus 16 Metern in den Winkel – Wahnsinn! Praktisch mit dem Ausgleich beendete Schiedrichter Thorsten Kinhöfer eine gelungene Bochumer Generalprobe. In der kommenden Woche geht es dann wieder um Punkte. Und das ist auch gut so.

Peter Neururer: Mit dem letzten Test bin ich nicht unzufrieden. Nach hinten haben wir gut gearbeitet, in der Vorwärtsbewegung hat noch etwas Feinabstimmung gefehlt. Zudem haben wir vor dem gegnerischen Tor Zielstrebigkeit vermissen lassen. Wir haben jedoch noch eine Woche Zeit. Dann wird auch die Spritzigkeit zurückkommen. In Bezug auf die Startformation für das Union-Spiel habe ich mich noch nicht komplett entschieden. Auch das Rennen um die Kaderplätze ist noch offen. Begeistert war ich heute von der tollen Atmosphäre – vor allem in der ersten Halbzeit. Wenn wir den Weg fortsetzen, können wir zusammen eine Heimspielstärke entwickeln, die die Basis für einen guten Saisonverlauf ist.

Quelle: VfL Bochum

Autor:

Andrea Schröder aus Bochum

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