Interview: Lukas Hinterseer vergibt Elfmeter und dankt Doppel-Torschütze Tom Weilandt
VfL Bochum feiert Last-Minute-Sieg über Aue - „Alles wird irgendwann belohnt“

So sieht Siegerjubel aus: Der VfL Bochum feiert seinen Last-Minute-Erfolg über Erzgebirge Aue. Foto: Molatta
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  • So sieht Siegerjubel aus: Der VfL Bochum feiert seinen Last-Minute-Erfolg über Erzgebirge Aue. Foto: Molatta
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Als Tom Weilandt in der 93. Minute den Ball zum 2:1-Endstand im Tor von Erzgebirge Aue versenkte, dürfte Lukas Hinterseer der glücklichste Mann auf dem Rasen gewesen sein. Der Stürmer hatte vorher unglücklich agiert, sogar in der zweiten Halbzeit einen Elfmeter nur an den Pfosten gesetzt. Entsprechend erleichtert präsentierte sich der Österreicher nach dem Schlusspfiff auch im Interview, als das ganze Stadion ausgelassen den Last-Minute-Sieg feierte. Ein Gespräch über Glück und Dominanz, Saisonziele und den nächsten Gegner Magdeburg.

Lukas Hinterseer, lange hat sich der VfL Bochum schwer getan, Sie haben einen Elfmeter verschossen – und dann hat Tom Weilandt das Spiel mit seinem Doppelpack doch noch gedreht. Ihnen dürfte beim Siegtor in der Nachspielzeit ein Stein vom Herze gefallen sein?
Auf alle Fälle, da war ich schon mächtig erleichtert. Ich war fast geschockt nach dem Strafstoß. Es war mein erster verschossener Elfmeter. Das habe ich erst einmal verdauen müssen. Zum Glück hat Hille das wieder gut gemacht.

Warum musste der VfL so lange auf die Tore warten?

Ich denke, wir haben eigentlich das ganze Spiel dominiert. Wir hatten auch gefühlt nach 20 Sekunden schon die erste große Chance, als wir schon hätten in Führung gehen können. Und dann bekommen wir quasi im Gegenzug das Tor zum 0:1-Rückstand. Danach war es richtig schwer. Wir hatten zwar unheimlich viel Ballbesitz – so etwas habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt. Aber es war eben trotzdem schwer.

"Haben unser Ding durchgezogen"

Warum war es so schwer?
Weil Aue es auch einfach gut gemacht hat. Sie waren sehr aggressiv und sehr körperbetont - eben genau so, wie Aue immer spielt. Aber wir haben trotzdem unser Ding weiter durchgezogen. Wir haben gewusst, dass irgendwann mal Lücken aufreißen werden.

Und während der VfL in dieser Spielzeit sonst oft in der Nachspielzeit noch Punkte abgegeben hat, war es dieses Mal genau anders herum.
Es kommt eben alles in einer Saison wieder zurück, wenn man immer daran arbeitet und weiter Gas gibt. Dann wird auch alles irgendwann belohnt. Und am Ende bekommst du alles so, wie du es verdient hast.

Endlich war mal das Glück auf Seiten des VfL.
Was heißt Glück? Klar haben wir in der Situation auch das nötige Glück. Aber es war auch erarbeitet. Es war ja nicht so, dass unsere Tore Zufallsprodukte waren. Wir haben 90 Minuten lang gedrückt und versucht, unser Spiel durchzuziehen. Daher denke ich, dass der Sieg am Ende sehr verdient war.

"Magdeburg? Spiel ohne klaren Favoriten"

In diesem Jahr warten noch vier Spiele auf den VfL, darunter gegen die Spitzenteams St. Pauli, Union Berlin und 1. FC Köln. Was ist bis zum Winter noch drin für Bochum?
Wir schauen jetzt erst einmal auf das nächste Spiel in Magdeburg. Das wird nicht viel einfacher als die Partie gegen Aue, es wird wohl auch nicht viel schwerer. Es wird halt ein typisches Spiel für diese 2. Liga, wo du vorher keinen klaren Favoriten ausmachen kannst. Daher müssen wir auch in dieses Spiel wieder voll konzentriert reingehen. Und dann schauen wir von Spiel zu Spiel weiter.

Aber das Ziel ist schon, sich bis Weihnachten im oberen Tabellendrittel festzusetzen?
Das ist ja auch so vorgegeben vom Verein. Wir wollen uns in der Top 25 von Deutschland festsetzen, also auf den Plätzen eins bis sieben. Da ist ja ein bisschen Spielraum.

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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