VfL Bochum beendet Saison auf Platz 9: „Nicht Fisch und nicht Fleisch“

Patrick Fabian feierte zum Saisonabschluss auch vor heimischer Kulisse noch sein Pflichtspiel-Comeback. Foto: Molatta
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Ausverkauftes Haus an der Castroper Straße, aber der versöhnliche Abschluss der Saison wurde es am Ende dann doch nicht: Nach der 1:3-Niederlage gegen St. Pauli ist der VfL Bochum auch in der Tabelle noch hinter die Hamburger zurückgefallen. Platz neun steht am Ende zu Buche – eine komplett durchschnittliche Platzierung nach einer komplett durchschnittlichen Spielzeit.

Das wollte im Interview nach dem Spiel auch Patrick Fabian nicht schön reden. Der Kapitän durfte am letzten Spieltag nach langer Verletzungspause auch vor heimischer Kulisse noch sein Pflichtspiel-Comeback feiern. Trotzdem war auch bei dem 29-Jährigen eher Frust als Freude angesagt.

Patrick Fabian, war diese letzte Niederlage gegen den FC St. Pauli noch einmal ein Spiegelbild dieser so wechselhaften und am Ende wenig befriedigenden Saison für den VfL Bochum?
Patrick Fabian: Es ist sehr schade, dass wir dieses letzte Spiel vor einem ausverkauften Stadion verloren. Und daran sind wir einzig und allein selbst schuld. Aber das hat nichts mit dem Verlauf der ganzen Saison zu tun. Wir hätten gegen St. Pauli einen schöneren Abschluss haben können, das steht außer Frage. Aber trotzdem tun wir alle gut daran, es nicht auf die ganze Saison zu beziehen. Auch mit einem Sieg wäre daraus keine Supersaison geworden.

Dabei lief am Anfang alles für den VfL, der dieses Mal von der ersten Minute an schwungvoll und offensiv aufgetreten ist.

Wir sind sehr gut gestartet. Wir hatten auch nach dem Tor schöne Ballstafetten nach vorne und gute Möglichkeiten. Die Stadionkulisse hat uns zusätzlich angetrieben und motiviert. Und dann haben wir fast aus dem Nichts den Ausgleich durch St. Pauli kassiert. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann nicht mehr so den Zugriff. Bei Standards ist Pauli sehr stark, so fiel der Führungstreffer. Und dann haben wir es nicht mehr geschafft, das Spiel zu drehen.

"Ich will nicht nur auf dem Platz stehen"

War es für Sie selbst trotzdem ein schöner Nachmittag? Immerhin konnten Sie nach einer Saison voller Verletzungen zum Abschluss doch noch einmal vor heimischem Publikum in der Startelf auflaufen und die Mannschaft als Kapitän aufs Feld führen.
Ich bin Profi und möchte die Spiele gewinnen. Ich will nicht einfach nur auf dem Platz stehen, um da zu stehen. Das reicht mir nicht, ich möchte auch gewinnen. Und weil uns das nicht gelungen ist, bin ich auch frustriert.

Könnte die Saison aus Ihrer Sicht jetzt ruhig noch weitergehen, da Sie sich gerade wieder an die Mannschaft herangekämpft und in Form gebracht haben?
So ein Jahr Verletzungszeit ist schon alles andere als Urlaub. Dabei nochmal einen Rückfall zu haben und wieder unters Messer zu müssen, das ist vor allem mental schon sehr, sehr belastend. Das nagt dann auch an einem. Guter Geist, guter Körper, heißt es so schön – das gilt dann auch umgekehrt. Deswegen bin auch ich jetzt platt und freue mich einfach, ein bisschen abschalten zu können. Und dann greife ich in der neuen Saison wieder richtig an.

Apropos neue Saison: Wie geht es weiter, was muss besser werden beim VfL Bochum?
Natürlich müssen Dinge verbessert werden, das ist doch ganz klar. Wir sind jetzt auf dem neunten Platz gelandet, das ist nicht Fisch und nicht Fleisch. Aber wenn wir dort am Ende stehen, dann haben wir eben in der gesamten Saison auch nicht die Leistung gebracht, um weiter oben zu landen. Um in der nächsten Saison besser positioniert zu sein, muss auch einiges besser gemacht werden. Aber das zu analysieren, dauert doch etwas länger. Das kann man nicht mal eben nach dem letzten Spiel machen.

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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