Spätes Eigentor kostet VfL Bochum den Sieg im Derby über Arminia Bielefeld
Unglücksrabe Anthony Losilla lobt VfL nach 3:3: „Haben die richtige Mentalität gezeigt“

Ausgerechnet dem Kapitän des VfL Bochum, Anthony Losilla, unterlief in der Nachspielzeit das Eigentor zum 3:3-Endstand. Foto: Molatta
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Kapitän Anthony Losilla wurde beim 3:3 des VfL Bochum gegen Arminia Bielefeld zur tragischen Figur. Nach toller Aufholjagd drehte der VfL gegen die Ostwestfalen einen 0:2-Rückstand in eine 3:2-Führung – und hatte am Ende nach einem Eigentor von Losilla in der Nachspielzeit doch nur einen Punkt in Händen. Der Franzose sprach nach der Partie im Interview über die bittere Szene, eine tolle Mentalität und die Rückkehr zum bewährten Spielsystem.

Anthony Losilla, das war ein verrücktes Spiel. Am Ende bleibt dem VfL Bochum ein Punkt. Wie kann man dieses Spiel und dieses Ergebnis einordnen?
Losilla: Wenn du schon mit 0:2 zurückliegst, dann kannst du am Ende natürlich zufrieden sein mit einem Punkt. Aber wenn man auch sieht, wie wir gekämpft haben, um das Spiel zu drehen, mit 3:2 in Führung gehen und dann kurz vor Schluss doch noch den Ausgleich kassieren, dann tut das weh. Das ist zwar frustrierend, aber trotzdem ganz anders als in der Woche zuvor.

Was macht den Unterschied aus?
Wir haben ein anderes Gesicht gezeigt als noch in Regensburg, eine andere Mentalität und eine andere Einstellung. Man hat gesehen, was wir leisten können. Wir haben eine gute erste Halbzeit abgeliefert, haben dann ein paar Fehler gemacht, die uns die zwei Gegentreffer gekostet haben. Aber dann haben wir die richtige Mentalität gezeigt. Die Mannschaft hat alles gegeben.

"Meine Mannschaft hat alles gegeben"

Ihnen ist das bittere Eigentor zum Bielefelder Ausgleich in der Nachspielzeit unterlaufen. Wie haben Sie die Szene erlebt?
Es ging alles sehr schnell. Ich habe nur gesehen, dass der Bielefelder Spieler den Ball quer herein gespielt hat und Fabian Klos hinter mir gelauert hat. Ich versuche den Ball zu klären, treffe ihn mit der Fußspitze und er geht ins eigene Tor. Das muss ich besser klären. Ich bin vor allem enttäuscht, weil meine Mannschaft alles gegeben hat. So etwas kann zwar passieren, aber so ein Ausgleich kurz vor Schluss - das tut schon weh.

Also doch eher zwei verlorene Punkte?
Ja, wenn du bis kurz vor dem Ende 3:2 in Führung liegst, dann hast du zwei Punkte verloren.

Was kann man jetzt Positives mitnehmen in die nächsten Partien?
Vor allem die Mentalität, die wir in diesem Spiel gezeigt haben. Teilweise sah es auch spielerisch gut aus, denke ich. Viele Sachen waren schon sehr positiv mit Ausnahme der Phase, als wir die ersten zwei Gegentore bekommen haben. Das können wir besser verteidigen. Aber wenn wir es insgesamt mit dem ersten Spiel in Regensburg vergleichen, dann ist die Entwicklung sehr positiv.

"Mit zwei Sechsern mehr Stabilität"

Der VfL hat mit einem anderen System gespielt als in Regensburg, man ist zur alten 4-2-3-1-Formation zurückgekehrt. Passt das besser zur Mannschaft?
Das ist ein System, das wir kennen und mit dem wir in den letzten eineinhalb Jahren gespielt haben. Wir wollten wieder mehr Sicherheit in unser Spiel bekommen und das hat ziemlich gut geklappt. Mit zwei Sechsern im Mittelfeld hatten wir wieder mehr Stabilität.

Die Mannschaft hat sich mit diesem System wohler gefühlt, kann man das so sagen?
Ja, das muss man schon so sagen. Wir kennen die Abläufe besser. Und dieses System passt einfach zu uns. Obwohl wir auch mit dem anderen System mit zwei Spitzen schon gezeigt haben, dass wir es spielen können. Gegen Bielefeld war die gute Mentalität entscheidend, damit müssen wir jetzt arbeiten.

"Im Pokal zählt nur, weiterzukommen"

Die Liga macht jetzt schon wieder Pause, weil der DFB-Pokal auf dem Programm steht. Beim Fünftligisten KSV Baunatal ist für den VfL dann aber der erste Sieg fällig – und auch Pflicht, oder?
Ja klar, da müssen wir gewinnen. Im Pokal zählt am Ende nur, weiterzukommen. In den letzten Jahren haben wir das nicht immer geschafft, aber dieses Mal wollen wir das unbedingt – irgendwie. Aber wenn wir mit der Mentalität aus dem Bielefeld-Spiel nach Baunatal fahren, dann müssen wir einfach in die nächste Runde kommen.

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Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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