Ulrich Jeromin, Vorsitzender des Fußballkreises Bochum: „Rückzug ist bedauerlich“
Der VfL Bochum wird sich nach Ende der Saison 2014/15 von seiner Frauen- und Mädchenfußballabteilung trennen. Der Stadtspiegel befragte den Vorsitzenden des Fußballkreises, Ulrich Jeromin, zu dem Thema.
1.Wie empfinden Sie die Trennung des VfL Bochum von der Damen- und Mädchenabteilung?
Der Fußballkreis findet diese Entscheidung überaus bedauerlich. Und zwar nicht nur für Bochum sondern für ganz Westfalen. Wir hatten die Hoffnung, dass wir in Bochum perspektivisch wieder eine Erstligafrauenmanschaft im Fußball haben würden. Vor dem Hintergrund, dass die Talente aus Bochum und der Region und unsere Nationalspielerinnen dann nicht zu anderen Vereinen und mitunter sogar ins Ausland abwandern müssen. Diese Bemühungen wurden jetzt zerstört. Und mir tun alle Frauen und Mädchen Leid, die stolz das Logo des VfL Bochum auf der Brust getragen haben.
2. Wie sehen Sie jetzt die Zukunft für den Frauenfußball in Bochum?
Ich wünsche mir, dass alle Frauen und Mädchen Vereine und Mannschaften in Bochum finden, die sie aufnehmen. Ich denke allerdings nicht, dass es einen Verein geben wird, der in der nächsten Saison von jetzt auf gleich die 2. Liga stemmen können wird, aber es gibt ja noch drei Jugend- und zwei weitere Frauenmannschaften, die eine neue Heimat suchen.
3. Können Sie die Entscheidung des VfL Bochum nachvollziehen?
Der VfL wird diesen Schritt aus höchster Not heraus vollzogen haben. Ich bin mir ganz sicher, dass der Verein anders gehandelt hätte, wenn es eine Alternative geben würde und dieser Weg vermeidbar gewesen wäre. Und allen Kritikern und denjenigen, die sich jetzt solidarisch zeigen, sei gesagt: Wenn sie alle regelmäßig die Spiele der Damen besucht hätten, dann hätten wir diese Sorgen jetzt nicht.
Einen Hintergrundartikel zum Thema finden Sie hier.
Autor:Andrea Schröder aus Bochum |
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