Transfererlöse bringen die VfL-Bilanz halbwegs ins Lot - trotzdem 2,3 Mio. Euro Verlust

Spätestens nach der Niederlage gegen Eintracht Frankfurt kann sich der VfL Bochum wohl auf die dritte Zweitligasaison in Serie einstellen. Das erste Jahr nach dem Bundesliga-Abstieg, die Spielzeit 2010/2011, wurde am Dienstag auf der Jahreshauptversammlung im Ruhr-Congress in (vorläufigen) Finanzkennzahlen ausgedrückt, weil die Wirtschaftsprüfung noch nicht komplett abgeschlossen ist.

Einen bilanzierten Verlust der Fußballabteilung von insgesamt sechs Millionen Euro erläuterte Finanzvorstand Ansgar Schwenken. „Periodenfremde Transfererträge“, also zusätzliche Zahlungen nach den erneuten Vereinswechseln ehemaliger Spieler wie Christian Fuchs oder Stanislav Sestak „schönten“ die Unterdeckung des 31,1 Mio. Etats auf 2,3 Mio. Euro. Diese Mindereinnahmen resultieren bis auf 15.000 Euro im Lizenzbereich aus der Unterdeckung im ideellen - und Nachwuchs- Bereich, der als Investition in die Zukunft traditionell defizitär ist.

Mit Blick auf die außerordentlichen Transfererlöse, die nicht in jeder Spielzeit zu erwarten sind, hat der VfL die Etatplanung für die laufende Saison um 3,7 Mio. auf 27,4 Mio. Euro reduziert und kalkuliert dabei mit einer Unterdeckung von 1,2 Mio. Euro. Die für diese Spielzeit veranschlagten Transfererlöse von 2,9 Mio. Euro seien bereits durch den Verkauf von Mahir Saglik und Anthar Yahia, sowie zusätzliche Einnahmen aus den Vereinswechseln von Christian Fuchs, Ilkay Gündogan und Ivo Illicevic erzielt.

Die knapp 400 anwesenden Mitglieder zeigten sich von den Berichten der Vorstandsmitglieder Ansgar Schwenken und Jens Todt sowie von Aufsichtsratschef Ernst-Otto Stüber sehr überzeugt und entlasteten beide Gremien ohne Gegenstimme. Kein Vergleich zum Misstrauensvotum vor gut einem Jahr.

Neben reichlich Zahlen gab es Ehrungen sowie versöhnliche Töne gut ein Jahr nach der turbulenten „Rücktritts-Versammlung“: Werner Altegoer wurde zum "Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrates" ernannt, Heinz Hossiep und Horst Christopeit zu Ehrenmitgliedern. Zu den Jubilaren zählen Lieselotte Mense, die 75 Jahre im Verein ist, sowie Ernst Dimmek (50 Jahre), Hans-Otto Heimbach, Hans-Joachim Keil, Carl Schulte-Ladbeck, Karl-Heinz Lier, Dr. Alexander Rosenthal, Lutz Siegesmund, Ulf Wersing und die Firma Baltz (40 Jahre). Seit 25 Jahren sind Klaus-Peter Bomm, Andreas Finke, Michael Gudd, Wolfgang Jordan, Gisbert Keith, Dr. Rüdiger Leonhardt, Martina Nolden und Marco Öttinghaus Mitglieder.

Autor:

Holger Crell aus Wattenscheid

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