VfL Bochum: Vorverkauf für Bayern ab Donnerstag
Thomas Reis nach 1:1 bei Hertha: „Zweikampfmäßig unterirdisch!“
Dass der VfL Bochum beim 1:1 bei Hertha BSC die ersten 45 Minuten komplett verschlafen hat, wird in den nächsten Tagen ein Thema sein an der Castroper Straße. „Darüber werden wir nochmal reden“, hat Trainer Thomas Reis nach der Partie angekündigt. Eduard Löwen fiel in Berlin kurzfristig aus – er ist zum zweiten Mal an Corona erkrankt. Der nächste Gegner heißt Bayern München!
„Wir waren in der ersten Hälfte einfach nicht gut“ Maxim Leitsch brachte die Leistung der Bochumer im Berliner Olympiastadion in den ersten 45 Minuten ebenso kurz wie treffend auf den Punkt. Der VfL lief hinterher, fand keinen Zugriff, war in den Zweikämpfen überhaupt nicht präsent, ließ es an Einsatz und Leidenschaft vermissen und lag folgerichtig zur Pause mit 0:1 im Rückstand.
In der Halbzweit wurde Thomas Reis erst richtig laut und stellte dann um: Tesche und Asano raus, Polter und Osterhage rein. Die Mannschaft steigerte sich klar und als Joker knipste Sebastian Polter erneut. Drei Minuten nach seiner Einwechslung traf er zum 1:1 (48.) und sicherte dem VfL so auch nach 90 Minuten einen Punkt. „Ob von Anfang an oder als Joker – die Mannschaft und der Verein ist das Wichtigste. Da muss man sich auch mal hinten anstellen. Am Ende sind wir mit dem Punkt sehr zufrieden“, zog der Stürmer ein versöhnliches Fazit.
Bei Thomas Reis fiel die Bilanz der Berlin-Fahrt differenzierter aus. Im Einzelnen äußerte sich Thomas Reis über…
…die erste Halbzeit:
Jeder hat gesehen, dass wir in der ersten Halbzeit zweikampfmäßig unterirdisch waren. Das haben wir in der Halbzeit auch ganz deutlich angesprochen. Hertha konnte trotzdem nicht so viele Torchancen kreieren. Wir waren darauf vorbereitet, dass die Freistöße von der Seite sehr gefährlich sind – trotzdem bekommst du das Gegentor.
…seine Enttäuschung über diesen Auftritt:
Ich weiß nicht, ob es unsere schlechteste Halbzeit der Saison, war. Das können andere Leute beurteilen. Ich habe gesagt, dass wir definitiv zweikampfmäßig nicht stattgefunden haben. Hertha hat es sehr gut gemacht, trotzdem erwartest du als Trainer natürlich, dass du die Zweikämpfe annimmst. Das war nicht der Fall. Wir haben die Gegenspieler laufen lassen, wir haben keinen Zugriff bekommen. Wenn Gerrit Holtmann sagt, wir waren unkonzentriert, war das vielleicht ein Grund, warum wir in der ersten Halbzeit nicht so stattgefunden haben.
…seine Umstellungen zur Pause:
In der Halbzeit war es ein bisschen lauter. Wir haben versucht, ein paar Sachen zu korrigieren. Wir haben das System etwas umgestellt und mit Polter einen Spieler hereingebracht, der eine gute körperliche Präsenz gezeigt hat. Wenn du dann schnell den Ausgleich machst, ist das Gold wert. Ein paar Gelegenheiten waren noch da.
…den Punktgewinn und Konsequenzen:
Aufgrund der zweiten Halbzeit war es kein unverdienter Punkt. Wenn die Mannschaft so Moral zeigt und zurückkommt, sieht man, dass wir unsere Entwicklung weitergehen und uns selbst Rückschläge nicht aus der Bahn werfen. Deswegen bin ich mit dem Punkt absolut zufrieden. Aber ber die erste Halbzeit werden wir auf jeden Fall nochmal reden.
…den Startelf-Einsatz von Takuma Asano im zentralen Mittelfeld:
Da Edu Löwen kurzfristig ausgefallen ist, ist die Entscheidung für Takuma Asano gefallen. Wir wussten natürlich, dass er Reisestrapazen (aufgrund der Länderspielreise) hinter sich hat und das für einen Spiele nicht immer ganz einfach ist. Man hat auch gemerkt, dass er ein bisschen müde wirkt. Deswegen haben wir in der Halbzeit dann auch umgestellt.
…das Duell von Polter und Locadia um einen Platz in der Startelf:
Wir sind froh, dass wir zwei tolle Stürmer haben. Mit Jürgen Locadia haben wir einen Stürmer geholt, den du auch nicht alle Tage bekommst. Man sieht, welche Qualität er hat. Du kannst ihn hoch, flach, überall anspielen und der Ball kommt im Normalfall bei im auch dahin, wo er hinkommen soll.
…die Auswechslung von Robert Tesche:
Wir mussten in der Halbzeit reagieren. Aber es nicht allein an Robert Tesche festzumachen. Natürlich hat er wenig Spielpraxis. Aber man hätte auch drei, vier andere Spieler rausnehmen können. Wir waren absolut unzufrieden, und da beziehe ich mich immer auch mit ein.
…die Umstellungen zur Pause:
Die Umstellung hat gut funktioniert mit Osterhage im Zentrum. Wir wollten Hertha ein bisschen spiegeln und dann mit zwei Stürmern die beiden Innenverteidiger beschäftigen. Das hat in der ersten Halbzeit nicht gut geklappt.
…das Bundesliga-Debüt von Tarsis Bonga:
Man guckt sich das Training an und Tarsis hat in der Woche wirklich gut trainiert. Ich habe immer gesagt, dass ich ihm keinen Vorwurf machen kann, was die Einstellung anbelangt. Aber wenn alle gesund sind, haben wir einen sehr guten Kader. Ich wollte mit Tarsis nochmal Tempo und Dynamik hineinbringen, aber auch einen Kopfballspieler mit der Größe im Hinblick auf gefährliche Standards. Glückwunsch zum Debüt!
Am kommenden Samstag (12.2., 15.30 Uhr) steigt an der Castroper Straße das Spiel des Jahres: Der FC Bayern München ist zu Gast im Ruhrstadion. Aktuell wird mit erlaubten 10.000 Zuschauern gerechnet. Der Ticket-Verkauf für das Spiel gegen den FC Bayern startet am Donnerstag, 10. Februar. Über die genauen Modalitäten wird der VfL noch informieren.
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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