Rugby-Regionalliga NRW: Bochum / Witten RFC verliert gegen übermächtige Lippe Lions aus Lemgo mit 7:50
Sturmwarnung am Sonnenschein. Der beste Angriff der Liga wurde seinem Ruf gerecht. Die Mannschaft des Bochum / Witten RFC unterlag am Samstag in ihrem Regionalligaspiel den Lippe Lions vom TV Lemgo mit 7:50 (7:22).
Der RFC erwischte einen Blitzstart. Lars Hönscher konnte die Lemgoer Hintermannschaft bereits in der 4. Minute überlaufen und sorgte für die 5:0-Führung. Spielertrainer Nils Müller verwandelte die Erhöhung zum 7:0. Zum ersten Mal in der Regionalliga ging der Bochum / Witten RFC in Führung.
Lemgo erholte sich nicht sofort von diesem Rückstand und fand bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit kaum Wege durch die Bochumer Defensive, die bis zu diesem Zeitpunkt fehlerlos agierte. In der 8. Minute nutzte Lemgos Verbinder Jonathan Piper einen Straftritt, um die ersten Lemgoer Punkte zum 7:3 zu erzielen. Der erste Lemgoer Versuch wurde in der 23. Minute gelegt. Bis kurz vor der Halbzeitpause zeigte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Lippe-Lions zwar die größeren Spielanteile hatten, aber die RFC-Defensive dem Druck bis zur 36. Minute standhalten konnte. Die letzten Minuten der ersten Halbzeit wurden aufgrund des hohen Drucks der Lemgoer von zunehmender Nervosität auf Bochum/Wittener Seite geprägt. So nutzen die Lippe Lions Abstimmungsfehler in der RFC-Abwehr zu zwei weiteren Versuchen durch Raul Sudikov und Günther Oertner, zu denen Jonathan Piper die jeweiligen Erhöhungen erzielte. Beim RFC kassierte hingegen Lars Hönscher in der 37. Minute eine gelbe Karte wegen eines vermeintlichen High Tacklings, so daß der RFC zehn Minuten in Unterzahl spielen musste.
In der zweiten Halbzeit konnte Lemgo seine größere Erfahrung immer besser zur Geltung bringen und verlagerte das Spiel auf seine schnelle Dreivertelreihe. Die Bochum/Wittener Abwehr wehrte dennoch bis zur 58. Minute alle Angriffsbemühungen der Lemgoer ab. Erst danach fielen die nächsten drei Versuche der Lemgoer in der 58. und 65. Minute durch Sergei Trunov und in der 75. Minute durch Simon Jones, alle durch Jonathan Piper erhöht. In den letzten Minuten verteidigte der RFC seine eigene Endzone leidenschaftlich mit allen Kräften. Schiedsrichter Repping erkannte dann kurz vor dem Schlusspfiff auf Strafversuch für Lemgo, den Josh Davies zum Endstand von 7:50 erhöhte.
Die Begegnung gegen Lemgo war die erwartete körperlich intensive Angelegenheit. Lemgo, ohne Auswechselspieler angereist, verlor in der 46. Minute seinen Dritte-Reihe-Stürmer Simon Chappell durch eine blutende Wunde über dem Auge.
Dirk Frase, Trainer des RFC, entschied darauf, die entstandene Lücke der Gastmannschaft zu schließen, indem der RFC den Lippe Lions seinen Spieler Till Grundmann zur Verfügung stellte. Credo des RFC ist es, mögliche Vorteile durch Verletzungen der Gegner nicht auszunutzen, sondern ein für beide Seiten faires Spiel 15 gegen 15 zu ermöglichen. Fairness und Respekt müssen im Rugby nicht durch Marketingaktionen propagiert werden, sondern werden in jedem Spiel gelebt.
Autor:Thomas Hein aus Bochum |
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