Bochum unterliegt dem VfB Stuttgart mit 0:1 – Fehler von Decarli entscheidet Partie – Samstag Abstiegsduell in Dresden
Riemann trotz VfL-Niederlage optimistisch: „Schritt in die richtige Richtung“

Manuel Riemann sieht den VfL Bochum auf dem richtigen Weg. Foto Musall
  • Manuel Riemann sieht den VfL Bochum auf dem richtigen Weg. Foto Musall
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Der VfL Bochum verliert gegen den VfL Stuttgart mit 0:1 – und wird nach dem Abpfiff doch von den Fans für den kämpferischen Auftritt gefeiert. Auch Torhüter Manuel Riemann hebt im Interview nach der Partie die positiven Dinge hervor. Ein Gespräch über Unglücksrabe Decarli, intensive Abwehrarbeit und die Vorfreude auf das Duell bei Dynamo Dresden.

Manuel Riemann, es war ein toller Kampf gegen Stuttgart – aber am Ende hat der VfL nichts davon.
Das sehe ich anders. Es war wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Und mit einer solchen Niederlage kann ich deutlich besser leben als mit anderen Niederlagen, die wir auch schon zuhause kassiert haben.

Entscheidend vor dem Gegentor war der Fehlpass von Saulo Decarli.
Ich hoffe, das wirft Saulo nicht um. Der Junge hat zuletzt zwei Riesenspiele gemacht, auch gegen Stuttgart wieder. Fehler passieren, das gehört zum Fußball dazu. Fußball ist ein Fehlersport. Mal bist du der Baum, mal bist du der Hund. Dieses Mal ist er leider der Baum. Wir müssen in den nächsten Spielen sehen, dass wir die Fehler, die der Gegner macht, einen Tick besser ausnutzen. Gerade in den 15 Minuten nach der Halbzeit hat uns der VfB Stuttgart viel angeboten. Daraus haben wir zu wenig gemacht.

"Wir schaffen es nur gemeinsam"

Auch die Fans haben Decarli nach dem Abpfiff ausdrücklich gefeiert und aufgebaut.
Zurecht - wir schaffen es auch nur gemeinsam. Wir sind auf einem guten Weg, eine richtige Einheit zu sein. Nur so funktioniert es auch!

Teilen Sie die Auffassung, dass die Defensive des VfL insgesamt trotz der Niederlage deutlich besser und kompakter steht als in der Hinrunde?
Ich sehe nicht immer als schwarz oder weiß, es gibt auch noch etwas dazwischen. In der Hinrunde hatten wir hier und da auch Pech. Gegen Wiesbaden gehen wir mit einem 0:3 in die Pause – da hätte es auch 3:3 stehen können. Wir machen die Dinger nicht, der Gegner hat sie reingemacht. Im Moment haben wir auch das Quäntchen Glück, dass nicht gleich immer die erste Chance des Gegners reingeht. Das haben wir uns auch erarbeitet. Wir spielen insgesamt auch etwas defensiver. Die Stürmer machen die Wege nach hinten mehr mit als in der Hinrunde. Insgesamt macht es ein Konglomerat aus vielen kleinen Punkten aus. Aber auch in der Hinrunde war nicht alles schlecht. Dad haben wir 20 Punkte geholt. Wenn wir die in der Rückrunde auch holen, bin ich zufrieden. Dann haben wir 40 Punkte, dann dürfte eigentlich nichts passieren.

Ist es entscheidend, dass die gesamte Mannschaft jetzt mehr nach hinten arbeitet, wie sie es gerade angesprochen haben?
Prinzipiell hat auch in der Hinrunde die ganze Mannschaft nach hinten gearbeitet. Aber wir arbeiten jetzt einen Tick intensiver. Wie gesagt, es ist nicht alles nur schwarz oder weiß. Und es kommt dazu, dass du die Wege einfach intensiver machst, solange es noch 0:0 steht und du nicht schon 0:2 hinten liegst. Dann ist es auch eine Dynamik im Spiel, die sich entwickelt. In der Hinrunde war diese Dynamik häufig gegen uns. Ich hoffe, dass die Spiele in der Rückrunde diese Dynamik auch mal in unsere Richtung nehmen. Aber nochmal: Gegen Stuttgart waren nicht der Fehler von Saulo oder das Gegentor das Problem, sondern die 15 Minuten nach der Halbzeit.

"Da müssen wir cleverer werden"

Was muss sich der VfL für diese 15 Minuten konkret vorwerfen?
Da müssen wir cleverer werden. Da müssen wir erkennen, dass der Gegner wackelt und da müssen wir zustechen. Wir haben genau darauf hingearbeitet. Und wir haben Stuttgart auch überrascht, indem wir nach der Pause etwas mutiger vorne drauf gegangen sind. Wir hatten auch die Möglichkeiten aus dem Umschaltspiel, aber das müssen wir dann einfach besser ausspielen.

Am kommenden Samstag geht es zum Tabellenletzten nach Dresden. Ist das wieder ein Schlüsselspiel für den VfL?
Ich will gar nicht so viel darüber reden. Einfach weitermachen wie in den letzten drei Spielen – und dann schauen wir mal.

Ist das der beste Weg, sich nicht zu viele Gedanken über die Ausgangslage zu machen?

Die Ausgangslage ändert sich in dieser Liga gefühlt jede Woche. Deswegen bringt es nichts, dauernd auf die Tabelle zu gucken. Wir müssen unsere Punkte einsammeln. Dann sind wir in der Situation, dass wir auf keinen anderen gucken müssen.

"Das halte ich so wie Olli Kahn"

In Dresden erwartet den VfL eine große Kulisse an gegnerischen Fans mit allem, was dazu gehört.
Das halte ich so wie Olli Kahn. Je mehr Beschimpfungen und je mehr gegen dich schreien, umso geiler. Deswegen spielen wir doch Fußball. Keiner von uns hat angefangen, Fußball zu spielen, weil er vor drei Zuschauern spielen wollte. Wir wollten alle in die großen Stadien. Deswegen ist es doch schön, dass wir am Samstag in Dresden vor 32.000 Zuschauern spielen können.

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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