VfL Bochum seit vier Spielen unbesiegt
Reis über Stürmerduell: „Polter wird auch wieder von Anfang an spielen“

Thomas Reis macht seinem Joker Sebastian Polter Hoffnung, schon bald wieder in der Bochumer Startelf zu stehen. Foto: Schütze
  • Thomas Reis macht seinem Joker Sebastian Polter Hoffnung, schon bald wieder in der Bochumer Startelf zu stehen. Foto: Schütze
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Mit dem Punkt beim VfB Stuttgart lässt es sich in den nächsten Tagen ruhig trainieren an der Castroper Straße – dem Ziel Klassenerhalt kommt der VfL Bochum immer näher. „Glücklich verdient“ nannte Thomas Reis den Zähler, den Löwen per Strafstoß in der vierten Minute der Nachspielzeit sicherte. Auch für Edel-Joker Sebastian Polter hat der Trainer gute Nachrichten.

Seit vier Spielen ist der VfL Bochum nach dem 1:1 beim VfB Stuttgart in der Bundesliga jetzt ohne Niederlage – zum ersten Mal in dieser Saison. Und es gibt weitere Punkte, über die sich Fans, Mannschaft und Verantwortliche freuen dürfen. Der Sieg gegen die Bayern wurde zwar nicht komplett vergoldet, aber mit dem Auswärtszähler hat man die Schwaben in der Tabelle auf Distanz gehalten. Der Trainer beweist ein überaus glückliches Händchen – wieder waren zwei Joker für das Bochumer Tor verantwortlich: Sebastian Polter holte den Elfmeter raus, Eduard Löwen verwandelte in. Und die Mentalität stimmt einfach bei diesem VfL – mit dem Last-Second-Treffer hat Bochum bereits zum vieren Mal in der Nachspielzeit noch zugeschlagen.

Entsprechend positiv fiel auch das Fazit von Thomas Reis nach dem Spiel in Stuttgart aus. Wohl auch mit Blick auf den Dreierpack mit drei Partien im Ruhrstadion zwischen dem 27. Februar und 5. März hat sich Bochums Trainer zudem festgelegt: „Sebastian Polter wird auch wieder von Anfang an spielen!“

Im Einzelnen äußerte sich Thomas Reis über…
…das Ergebnis dank spätem Ausgleich:
Ich bin sehr zufrieden, wenn du kurz vor Schluss den Ausgleich erzielst. Es war mit Sicherheit kein Hurra-Fußball, den wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben. Aber wir haben eine tolle Entwicklung genommen, dass die Mannschaft nie aufsteckt. Wenn du dann zum Ausgleich kommst, ist der Punkt glücklich verdient und wir nehmen ihn sehr gerne mit. Ich bin froh, dass das Thema Bayern damit ad acta gelegt ist.

…zwei unterschiedliche Halbzeiten:
Die Mannschaft war von Anfang an hellwach. Das war ja auch medial das große Thema nach dem grandiosen Spiel letzte Woche. Wir haben es sehr aktiv gemacht, die Mannschaft hat sehr viel Gas gegeben. Wir hatten eine Riesenchance durch Milos Pantovic. In der zweiten Halbzeit haben wir ein bisschen den Faden verloren. Trotzdem ist es ärgerlich, wenn du mit einer Standardsituation in Rückstand gerätst. Wir hatten dann ein bisschen Glück und einen gut aufgelegten Torwart, der uns im Spiel hält.

…einige Aufregung an der Seitenlinie:
Ich habe mich das ganze Spiel über aufgeregt. Es war sehr emotional. Wir wollten den Abstand auf Stuttgart wahren. Klar, dass Stuttgart wiederum alles versucht, auch was Zeitspiel anbelangt. Dann regst du dich darüber auf. In einer Aktion habe ich mich total aufgeregt, weil etwas nicht sportlich geregelt wurde. Dann habe ich mich aufgeregt, wie wir Torchancen des Gegners zugelassen haben. In der Summe waren es schon einige Aufreger.

…den großen Pluspunkt des VfL zurzeit:
Wichtig ist für uns, dass wir als Mannschaft funktionieren. Wir haben ein tolles Team, was mental immer in der Lage ist, nochmal zuzuschlagen, wenn auch dieses Mal mit dem nötigen Glück. Die Jungs, die reingekommen sind, haben dazu beigetragen. Ich bin froh, dass der Kader enger zusammengerückt ist. Vielleicht ist das ein Trumpf im Moment.

…die Auswechslung von Gerrit Holtmann nach 53 Minuten:
Holtmann hatte schon in der Halbzeit leichte Probleme. Wir haben es dann nochmal versucht, weil er einfach einen Riesenspeed hat. Im Nachhinein muss ich sagen, ich hätte da in der Pause vielleicht eine klarere Aussage bekommen müssen. So geht immer ein Wechsel-Slot verloren. Gerrit hat gemerkt, dass die Muskulatur bei jedem Schritt ein bisschen fester wird. Das Risiko war dann einfach zu groß.

…den Elfmeter-Schützen Eduard Löwen:
Wir haben klare Absprachen – auch das war ja schon mal ein Thema. Ich kann aber nicht 15 Mann einteilen. Wir hatten zwei etatmäßige Schützen, aber beide waren ausgewechselt (Locadia und Pantovic). Edu wollte schon mal schießen, als man sich noch ein bisschen um den Ball gestritten hat. Jetzt hat er geschossen und jetzt hat er getroffen.

…das Duell von Polter und Locadia um einen Platz in der Startelf:
Das ist eine Situation, die für mich Luxus ist. Für den einzelnen Spieler ist es natürlich nicht ganz einfach, weil Polter auch schon einige Tore gemacht hat. Wir wissen bei ihm, wenn wir ihn von der Bank bringen, wirft er sich in jeden Ball hinein und ist prädestiniert, gegen den Ball zu arbeiten. Ich bin froh, dass ich zwei Stürmer habe, die auf ähnlichem Niveau sind. Der eine ist technisch etwas stärker, der andere etwas rustikaler. Für den einzelnen Spieler ist natürlich immer etwas Frust da. Aber ohne vorwegzugreifen: Polter wird mit Sicherheit auch wieder von Anfang an spielen. Wir haben ja jetzt noch eine normale Woche und dann mit dem DFB-Pokalspiel drei Spiele in einer Woche.

Am kommenden Sonntag (27.2., 15.30 Uhr) heißt der Gegner an der Castroper Straße RB Leipzig. Nur drei Tage später steigt das DBF-Pokal-Viertelfinale gegen den SC Freiburg. Und wiederum drei Tage später beschließt das Duell gegen Greuther Fürth den Dreierpack.

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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