Perthel mahnt den VfL: "In Salmrohr muss gewonnen werden!"

So jubeln "Dosenöffner": Timo Perthel nach seinem Treffer gegen Duisburg. Foto: Molatta
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Zwei Siege, kein Gegentor - der VfL Bochum ist perfekt in die neue Saison gestartet. Das gilt auch für Timo Perthel, der beim 3:0-Sieg über den MSV Duisburg sein erstes Pflichtspieltor für den VfL erzielte. Im Interview mahnt er trotzdem dazu, auf dem Boden zu bleiben und sich besser voll auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren. Die führt den VfL im DFB-Pokal am Sonntag nach Salmrohr.

Timo Perthel, es war ein souveräner und verdienter Sieg gegen Duisburg – aber auch eine ganz schöne zähe Angelegenheit gegen einen Gegner, der sehr defensiv aufgetreten ist.
Timo Perthel: Das war uns aber vorher klar. Gegen Kaiserslautern hat sich der MSV am ersten Spieltag ziemlich einfache Gegentore eingefangen. Wir wussten, dass sie uns das Leben dieses Mal nicht so leicht machen werden. Entsprechend hatten wir uns auf ein Geduldsspiel eingestellt. Wir hatten schon früher einige Chancen, in Führung zu gehen. Aber wenn es dann eben so ein Tor von mir braucht für das 1:0, dann ist das auch mal okay.

Ein bisschen Glück war dabei – wäre Ihr Schuss nicht abgefälscht worden, wäre er wohl vorbei gegangen.
(lacht) Na ja, vielleicht wäre er ganz knapp vorbei gegangen. Ganz im Ernst, ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Mein Tor war sicher der Dosenöffner. Im Endeffekt haben wir es super gespielt. Ich bin auch stolz auf die Mannschaft, dass wir das Ergebnis dann noch höher geschraubt haben. Auch der 3:0-Sieg war am Ende gerecht und absolut verdient.

Gegen eine Fünferabwehrkette spielt man nicht jeden Tag.
Es war wirklich etwas merkwürdig. In den ersten 10, 15 Minuten hatten wir auch noch Probleme, uns darauf einzustellen. Aber dann haben wir es gut gemacht, hatten einen klaren Plan und haben verdient gewonnen.

Hatten Sie zwischenzeitlich mal Sorge, dass die Mannschaft unruhig werden könnte, wenn nicht endlich die erlösende Führung fällt?
Eigentlich nicht! Ich kenne die Jungs hier mittlerweile so gut. Wir hatten uns vorher alle versprochen, dass wir uns auf ein Geduldsspiel einlassen. Und wenn man dann so spielt wie wir, dann hast du auch während der Partie ein gutes Gefühl. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es irgendwann klappt mit dem Treffer.

Zwei Spiele, zwei Siege – ist das schon ein kleiner Fingerzeig, was für den VfL in dieser Saison möglich sein kann?
Das denke ich eher nicht. Es ist ja gut und schön, dass wir jetzt sechs Punkte auf unserem Konto haben. Aber die Liga ist so ausgeglichen und da passieren immer wieder merkwürdige Dinge. Deshalb sollten wir wirklich von Spiel zu Spiel denken – so blöd es auch klingt.

Das nächste Spiel in der Liga ist dann aber trotzdem schon so etwas wie ein Spitzenspiel, wenn der VfL zum ebenfalls ungeschlagenen SC Freiburg muss.

Freiburg als Absteiger aus der Bundesliga ist sicher noch einmal eine andere Nummer, als jetzt gegen einen Aufsteiger aus der 3. Liga zu spielen. Aber wir konzentrieren uns jetzt erstmal komplett auf unser Pokalspiel am nächsten Wochenende. Das Spiel in Salmrohr muss gewonnen werden und wir müssen eine Runde weiterkommen.

Die Fans haben gegen Duisburg schon mal ein paar „Spitzenreiter“-Gesänge angestimmt.
Was unsere Fans betrifft, die dürfen gerne singen. Ich werde es Ihnen bestimmt nicht verbieten. Aber wir bleiben realistisch. Im letzten Jahr haben wir auch in den ersten Spielen gut mitgehalten, waren sogar Erster und am Ende ist es nur Platz elf geworden. Es bringt überhaupt nichts, jetzt schon von irgendwelchen Saisonzielen zu sprechen. Warten wir erst einmal ab!

Gibt es trotzdem schon etwas, dass aus Ihrer Sicht in dieser Saison im Vergleich zum Vorjahr erkennbar besser ist?
(lacht) Wir haben unser Heimspiel gewonnen! In den ersten Heimspielen in der letzten Saison haben wir immer nur unentschieden gespielt. Das ist schon mal ein Riesenunterschied!

Aber mal im Ernst: Der VfL hat erneut zu Null gespielt, steht defensiv gut, erspielt sich vorne gute Chancen – derzeit läuft es doch sehr gut.
Genau - derzeit! Aber es stimmt schon, wir arbeiten gut nach hinten, lassen kaum etwas zu. Duisburg hatte nicht eine zwingende Torchance. Und nach vorne haben wir einfach unsere Qualitäten. Genau so müssen wir es jetzt weiterspielen. Im letzten Jahr sind wir vielleicht noch etwas mehr Risiko gegangen. Aber jetzt sind wir klarer im Kopf, stehen stabiler. Wir haben eine gute Spielidee und setzen sie im Moment auch gut um. Das sieht wirklich gut aus derzeit. Es macht Spaß, wenn man es sieht. Und es macht uns auch Spaß.

Das Gespräch führte Dietmar Nolte

Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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