VfL Bochum will Schwung aus Pokalsieg mitnehmen
"Nochmal alles investieren!"
Den Schwung aus dem Pokalsieg will der VfL Bochum jetzt mitnehmen in die Bundesliga und peilt an diesem Samstag (22.1., 18.30 Uhr) die nächsten Punkte gegen den 1. FC Köln an. "Dazu müssen wir aber einiges besser machen als im Hinspiel", fordert Thomas Reis. "Wir wollen vor der kurzen Pause nochmal alles investieren!"
Von Dietmar Nolte
In der Hinrunde unterlag der VfL mit 1:2 in Köln, "weil wir vor allem zu viel zugelassen haben", erinnert sich Reis. Gerade in diesem Bereich hat sich Bochum aber nach der Winterpause klar gesteigert und stabilisiert. "Wir haben da eine tolle Entwicklung genommen und in diesem Jahr in fünf von sechs Halbzeiten sehr gut verteidigt", freut sich der Trainer. Auch im DFB-Pokal gegen Mainz stand die Mannschaft sicher und kompakt und erlaubte den Gästen kaum eine Chance - am Ende auch in dieser Partie der Schlüssel zum Erfolg.
Dass die Bochumer am Dienstagabend ihrerseits drei Tore erzielen konnten, ist ebenfalls ein Schritt in die richtige Richtung. Trotzdem sieht Thomas Reis noch Steigerungsmöglichkeiten, was das Offensivspiel betrifft: "Wir können vor dem Tor noch kaltschnäuziger werden, wir wollen häufiger Flanken schlagen. Vor allem aber müssen wir unsere Umschaltmomente noch besser ausnutzen - dass wir unsere Konter zu fahrlässig ausgespielt haben, war auch beim Hinspiel in Köln ein Problem."
Dass die Kölner gerade im Pokal nach Elfmeterschießen gegen den Hamburger SV die Segel streichen mussten, kann an der Wertschätzung für den Gegner bei Bochums Trainer nichts ändern: "Jetzt werden sie sich ganz auf die Liga konzentrieren. Sie spielen eine sehr gute Runde, laufen immer aggressiv an und werden von Steffen Baumgart richtig gepusht." Zudem bringen sie mit Anthony Modeste einen der aktuellen Top-Torjäger der Liga mit, der in dieser Saison knipst wie zu früheren Zeiten. "Keine Ahnung, wie Steffen das hinbekommen hat", lacht Reis. "Tony darfst du nie aus den Augen lassen, aber es sollte den Jungs auch Spaß machen, gegen einen wie ihn zu spielen. Man will sich doch mit den Besten messen."
Gut möglich, dass die Aufgabe in der Innenverteidigung erneut Maxim Leitsch und Armel Bella-Kotchap zufällt. "Wenn Fitness und Wachsamkeit da sind, warum nicht? Zwei junge Spieler können auch mal drei Spiele in einer Woche machen", meint ihr Trainer. Daneben dürfte es aber sicher den einen oder anderen Wechsel geben, weil der Konkurrenzkampf beim VfL derzeit richtig Feuer hat und "auch von der Bank ständig gute Jungs in die Startelf drängen", wie Reis betont.
Sonderlob für Osterhage: "Ganz viel Potenzial"
Auch ein Spieler wie Patrick Osterhage könnte an diesem Samstag also wieder auf die Bank rotieren - trotz starker Pokalleistung gegen Mainz. "Er drängt sich die ganze Zeit auf, da hatte er sich diesen Einsatz voll verdient. Er hat mein Vertrauen", lobt Thomas Reis. "Patrick ist ruhig am Ball, wird nicht nervös, hat eine gute Passquote und ist präsent in der Box. Da ist noch ganz viel Potenzial", sieht der Trainer in dem 21-Jährigen vor allem auch ein Versprechen für die Zukunft.
Deutlich erfahrener als Osterhage ist Jürgen Locadia, der gegen Mainz erstmals in der Startelf stand und Technik und Torgefahr mehrmals aufblitzen ließ. Reis ist vor allem froh, dass der VfL "mit ihm jetzt neben Sebastian Polter noch einen anderen Stürmertypen hat", und stellt dem Winter-Neuzugang gegen Köln zumindest weitere Einsatzminuten in Aussicht: "Er ist für uns ein belebendes Element."
Autor:Sabine Beisken-Hengge aus Essen-Ruhr |
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