Mix aus Badminton, Fuß- und Volleyball - Chin-Woo Bochum pflegt die exotische Variante Federfußball
Ob Kraftsport, Kung-Fu oder Federfußball - eine gute Beinarbeit und Körperbeherrschung ist bei allen Sportarten von Vorteil, die Chin-Woo Bochum im Programm hat. Treibende Kraft ist Michael Streit, seit den Anfängen 1999 Vorsitzender der rund 50 Mitglieder zählenden Vereinigung.
Als Hochburgen für Federfußball gelten China und Vietnam. Aus Fernost hat der Hagener Peter von Rüden diese Wettkampfvariante vor rund 25 Jahren nach Deutschland „importiert“.
Federfußball kombiniert praktisch Eigenschaften aus drei Ballsportarten: Gespielt wird auf einem Badmintonfeld. Das mit Federn geschmückte ballähnliche Spielgerät wird mit dem Körper - ähnlich wie beim Fußball - behandelt und über das zwischen 1,50 m oder 1,60 m hoch gehängte Netz bugsiert. Es darf - vergleichbar mit Volleyball - nicht den Boden berühren, dann ist etwas Zählbares erreicht.
Zwei Gewinnsätze
Und nach einer Regeländerung zählt mittlerweile jeder Punkt bis 21 in den auf zwei Gewinnsätzen ausgeschriebenen Spielen. Es gibt Einzel-, Doppel- und auch Teamwettbewerbe „Drei gegen Drei“, in denen Deutsche Meister gesucht und gefunden werden. Jedoch ist die Anzahl der Mitbewerber (noch) recht überschaubar.
Ein Dutzend Vereine
Nur ein Dutzend Vereine betreibt diese in der breiten Öffentlichkeit eher unbekannte Sportart. Es gibt eine 1. und 2. Bundesliga mit Schauplätzen in Hagen, Dortmund, Duisburg oder Lippstadt: „Die weiteste Fahrt geht nach Gifhorn in Niedersachsen“, verdeutlicht Michael Streit, dass Federfußball im süddeutschen Bereich vereinstechnisch noch nicht organisiert ist.
Neben dem Ligenbetrieb, in dem die Bochumer in dieser Saison auf dem Sprung in die erste Bundesliga sind, bringt der Jahreskreis auch Einzelturniere für die Rangliste, die schließlich in die Deutschen Meisterschaften im November/Dezember mündet.
Aber auch international sind die Chin-Woo Freunde in Sachen Federfußball unterwegs. Über Pfingsten waren die French-Open nördlich von Paris ein sportlich, wie touristisch lohnendes Ziel, zuvor waren Michael Streit und Co. bereits dreimal bei offenen Turnieren in Ungarn.
Doch die Wurzeln an der Karl-Friedrich-Straße in Weitmar werden dabei nicht vergessen. Im Streitschen Garten unweit des vereinseigenen Kraftraumes beginnt in wenigen Tagen wieder das gemeinsame EM-Rudelgucken - jedoch beim großen Fußball, noch nicht beim kleinen Federfußball.
Autor:Holger Crell aus Wattenscheid |
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