VfL-Urgestein Fabian spielt im Derby von Beginn an – und trifft
„Mit Können und Glück“
Erst vier Tore hat Patrick Fabian in seiner langen Karriere für den VfL Bochum erzielt - eines davon am Dienstag im Westderby beim 2:1-Sieg über den MSV Duisburg. Entsprechend glücklich und zufrieden präsentierte sich der Innenverteidiger nach der Partie: Der 31-Jährige überzeugte in der Startelf, der VfL startete mit drei Punkten optimal ins Fußballjahr
Patrick Fabian, wie hat es sich angefühlt, sich gegen Duisburg mal wieder in die Torschützenliste eintragen zu dürfen?
Es war geil! So häufig habe ich ja noch nicht getroffen und ich hatte es auch schon ein bisschen vergessen. Ich kann die Stürmer jetzt ein bisschen verstehen, dass es für sie ein sehr schönes Gefühl ist, wenn sie sehen, wie der Ball über die Linie geht und das Netz zappelt. Mein Tor freut mich wirklich sehr, ganz klar.
Der VfL hat das Spiel zunächst klar kontrolliert, dann ist die Kontrolle doch etwas entglitten. Woran lag’s?
Nach der 2:0-Führung hatten wir vielleicht das Gefühl, alles im Griff zu haben und dann denkst du dir, es läuft schon irgendwie ein stückweit von alleine. Ich glaube, es ist auch ein bisschen menschlich, dass man dann etwas fahriger spielt. Das haben wir in der Halbzeit angesprochen. Dass Duisburg Druck macht und beim Stand von 0:2 nichts zu verlieren hat, ist aber auch klar. Wir haben uns eigentlich gut dagegen gewehrt und haben irgendwann auch wieder die Kontrolle über das Spiel zurückbekommen.
Trotzdem wurde es am Ende noch einmal richtig eng.
In einer Phase, in der wir auch Chancen hatten, das 3:0 zu machen und ich ehrlich gesagt nicht mehr daran geglaubt habe, dass Duisburg noch ein Tor schießt, da haben wir sie eingeladen. Und dann ist es ein Phänomen im Fußball: Egal, wie das Spiel vorher lief, egal in welcher Minute du bist – wenn noch Zeit ist zu spielen, dann fliegen dir auf einmal noch ein, zwei Dinger in den Strafraum hinein. Das musst du dann noch verteidigen. Das haben wir aber geschafft mit Können und auch mit etwas Glück.
Sollte dem VfL die Schlussphase zu denken geben?
Ich erinnere daran, dass wir teilweise in der Hinrunde eine solchen Vorsprung auch schon mal aus der Hand gegeben haben. Daher sollten wir jetzt auf das Positive gucken: drei Punkte, ein guter Start in das Jahr 2019. Und trotzdem sollten wir nicht denken, dass alles von alleine geht. Das ist auch klar.
Kurz vor Spielende haben Sie selbst noch einmal im Strafraum geklärt, blieben dann liegen und haben sich an das Knie gefasst. Das war ein Schreckmoment – auch für Sie?
Jeder, der schon einmal einen Kreuzbandriss hatte, der weiß, dass es für einen Moment sehr unangenehm ist, wenn man mal in die Überstreckung kommt. Aber zum Glück kann man das dann schnell wieder herauslaufen.
Auf Ihrer Position in der Innenverteidigung herrscht beim VfL ein ordentlicher Konkurrenzkampf…
Konkurrenzkampf ist bei uns überall da. Jetzt kommen ja auch noch Chung-Yong Lee und Robbie Kruse wieder zurück.
Wie beurteilen Sie denn Ihre Chancen für die nächsten Spiele?
Ich habe jetzt 141 Spiele für den VfL gemacht. Die Menschen hier wissen, was ich kann und was sie an mir haben. Und auch der Coach, der ist ja auch nicht erst seit gestern hier. Ich versuche immer mein Bestes zu geben, im Training und auch im Spiel. Alles andere liegt dann nicht in meiner Hand. Es ist ja klar, dass ich gerne spiele. Aber das entscheidet am Ende der Trainer. Es ist doch schöner, dass wir eine Konkurrenzsituation haben, als dass wir personell am Stock gehen. dino Alle Fotos: Andreas Molatta
Das nächste Punktspiel führt den VfL Bochum am Sonntag (3.2.) zum SV Sandhausen.
Anpfiff ist um 13.30 Uhr im BWT-Stadion am Hardtwald. Von bislang 13 Duellen in der 2. Liga hat der VfL erst zwei verloren; zuletzt gelangen sogar drei Siege in Serie. Im Hinspiel im August erzielte Robert Tesche das Tor zum 1:0-Erfolg.
Von seinen neun Heimspielen konnte der SVS in dieser Saison nur eines gewinnen.
Prominentester Neuzugang für das Team von Uwe Koschinat war im Winter Ex-HSV-Profi Dennis Diekmeier. Nächstes Spiel gegen Sandhausen
Autor:Sabine Beisken-Hengge aus Essen-Ruhr |
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