Neues Projekt bietet kostenloses Fußballtraining
Mädchen an den Ball
Auf dem Vereinsgelände des BV Hiltrop 1912 ist Ende Oktober das Projekt „Mädchen an den Ball“ eröffnet worden. Ab sofort findet das Training immer freitags von 16 bis 18 Uhr auf dem Sportplatz des SC Constantin Herne, Wiescherstraße 110, statt.
Die Idee hinter dem Projekt: Mädchen im Alter zwischen sechs und 16 Jahren können ganz ohne Leistungsdruck, Verpflichtungen oder Vereinsbindung an einem kostenlosen Fußballtraining teilnehmen können. „Wir freuen uns sehr über die Kooperation in Bochum“, erklärt Anna Seliger, Projektleiterin von „Mädchen an den Ball“. „Pädagogisch und sozialpolitisch möchten wir erreichen, dass Mädchen stark werden und sich öffentliche Räume ohne Ängste mutig aneignen. Ziel des Projektes ist es, niederschwellige und breitensportbetonte Angebote nur für Mädchen zu schaffen.“
Spaß am Fußball im Vordergrund
Das Besondere an „Mädchen an den Ball“: Die Teilnehmerinnen werden nicht nur von professionell ausgebildeten TrainerInnen betreut, sondern eben auch pädagogisch angeleitet. Der Ablauf der Einheiten ist locker, die Mädchen können – ohne Anmeldung – innerhalb der zwei Trainingsstunden jederzeit dazu kommen und ohne Druck austesten, ob ihnen Fußball gefällt. Pünktlich erscheinen muss niemand, allein der Spaß am Fußball steht im Vordergrund und auch andere Verpflichtungen, wie etwa Vereinsbindung, Punktspiele oder Turniere, gibt es keine. „Dazu kommt, dass auch der Mädchenfußball im Verein im Umfeld der ‘Mädchen an den Ball‘-Standorte von dem Projekt profitieren kann, weil es immer wieder Mädchen gibt, die darüber auch den Weg in einen Verein finden“, betont Marianne Finke-Holtz, Vizepräsidentin Vereins- und Verbandsentwicklung & Frauenfußball im Fußball und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW).
Erfolgreich in Bochum
Auch Oberbürgermeister Thomas Eiskirch freut sich über den Start von „Mädchen an den Ball“ in Bochum: „Der Frauen-Fußball boomt! Das hat die Europameisterschaft im vergangenen Juli gezeigt. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat mit ihren Spielen die Menschen begeistert und inspiriert hoffentlich viele Mädchen, mit dem Kicken anzufangen. Das Projekt ‚Mädchen an den Ball‘ fördert die Fußball-Leidenschaft. Jedes Mädchen im Alter von sechs bis 16 Jahren kann teilnehmen und unter Anleitung versierter Trainerinnen und Trainer Fußball spielen. Dabei geht es nicht um Sieg oder Niederlage. Vielmehr soll das Selbstbewusstsein gestärkt und die Persönlichkeitsentwicklung gefördert werden – durch sportliche Werte wie Toleranz, Disziplin, Teamgeist und Fair Play. Eine tolle Idee und ich bin sicher, dass das Projekt auch in Bochum erfolgreich sein wird."
Das Projekt
„Mädchen an den Ball“ wurde 2007 vom gemeinnützigen Verein „Bildung und Kultur“ (BIKU) e.V. in München ins Leben gerufen und vor drei Jahren neu aufgelegt. In der Bayerischen Landeshauptstadt hat sich „Mädchen an den Ball“ inzwischen zu einem wahren Erfolgsprojekt entwickelt und ist mittlerweile mit 15 verschiedenen Standorten in 14 Stadtteilen vertreten – weitere werden im kommenden Jahr folgen. „Wir sind in München von Anfang an überrannt worden. Damit zeigt sich, dass wir mit ‚Mädchen an den Ball‘ den Nerv der Zeit getroffen haben. Inzwischen betreuen wir hier wöchentlich mehr als 300 Mädchen. Insgesamt spielen im Monat über 1000 Mädchen bei uns Fußball. Das ist eine beeindruckende Zahl, wie ich finde. Die hohe Nachfrage der Mädchen zeigt, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.“, betont Anna Seliger.
Das Konzept
Fußball als Mannschaftssport soll neben der Gesundheit auch die Persönlichkeitsstruktur der Mädchen fördern. Daneben stehen Teamfähigkeit, Integrationsbereitschaft, Empathie, Verantwortungsbewusstsein und sportliche Fähigkeiten im Vordergrund. „Es geht im Grunde darum, dass die Mädchen durch den Fußball ein neues, gestärktes Selbstbewusstsein sowie soziale, interkulturelle und auch kreative Kompetenzen entwickeln“, erklärt Anna Seliger.
Weitere Informationen zu „Mädchen an den Ball“ können im Internet unter www.maedchenan-den-ball.de abgerufen werden.
Autor:Patricia Porwol aus Bochum |
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