In der Jugendklasse darf Timo mit dem Quad 80 fahren

Vom 10. Juni bis Ende September stehen für den Nachwuchspiloten acht Rennen in Hessen, Südbaden und Tschechien auf dem Programm. | Foto: Privat
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Familie Chlosta aus Oberdahlhausen ist vom „Quad-Virus“ erfasst. Dieses nicht ganz preisgünstige Hobby pflegen Vater Michael und Mutter Susanna an zahlreichen Abenden und Wochenenden, nachdem Sohn Timo im Vorjahr beim „Hereinschnuppern“ mal eben in der Schülerklasse Hessischer Meister wurde.

In wenigen Tagen beginnt die neue Herausforderung in der Jugendklasse der 10- bis 14-Jährigen. Dort darf der Hubraum schon bis zu 125 Kubikzentimeter betragen, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit ist nicht mehr 50 sondern jetzt 80 Stundenkilometer.
Die Kosten für das neue Rennfahrzeug lägen dabei serienmäßig zwischen 8.000 und 10.000 Euro. Jedoch bringt Vater Michael als früherer Motorsportler auch Erfahrung für die Marke „Eigenbau“ mit. „Wir machen die Materialschlacht nicht mit, setzen auf viel Eigenleistung, wo Timo bei der Konstruktion und Wartung auch mit anpackt“, erläutert Michael Chlosta die Philosophie des Familien-Rennteams. So konnten etwa 5.000 Euro an Kosten eingespart werden, die Planungs- und Bauzeit ist allerdings nicht eingerechnet.
Die Konstruktion des etwa 30 PS starken Gefährts erfolgte in den Wintermonaten vornehmlich abends in der Werkstatt des Quad-Centers an der Werksstraße in Hattingen, wo Timo Chlosta mit Marius Carow, dem Sohn des Inhabers, das Quad-Juniorteam bildet.

Kostenintensiv

Mit dem vollendeten Bau des Zweitakt-Crossmotorrads - basierend auf einem Yamaha-Quad - ist die Saison aber längst nicht finanziert: Die Schutzkleidung muss bei heranwachsenden Kindern und Jugendlichen ständig erneuert werden - und die Fahrten mit Familien-Pickup und Quad hintendrauf zu den Rennen sind ebenfalls kostenintensiv, weil nicht ganz um die Ecke. „Vornehmlich in Hessen, Thüringen, sogar Südbaden und Tschechien sind die Rennen ausgeschrieben“, blickt Michael Chlosta auf die kommenden Wochenend-Trips nach Hof im Westerwald, Marianske Laszne/Tschechien oder Hertingen in Südbaden.
Nicht nur sportlich warten auf den zehnjährigen Timo jetzt neue Aufgaben. Noch besucht er die nahe Köllerholzschule in Oberdahlhausen. Nach den Sommerferien geht es dann aber fast täglich zur Erich-Kästner-Gesamtschule nach Steinkuhl.
Für das sicherlich auch schöne Hobby, Fußballspielen im CSV Sportfreunde Linden, bleibt Timo als Nachwuchskicker damit ebenso wenig Zeit wie für Michael Chlosta als bisherigen Jugendtrainer. Doch beide bilden dafür ein starkes Familienteam an und auf der Rennpiste - und Mutter Susanna hat sich nach anfänglichem Zögern ebenfalls mit dem neuen Wochenendprogramm angefreundet.

Man darf auf weitere Quad-Erfolge gespannt sein. Und die meisten erfolgreichen Rennfahrer sind klein angefangen.

Autor:

Holger Crell aus Wattenscheid

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