Heiligabend noch ein Marathon: Michael Gratkowski von DJK Preußen 11 läuft und läuft und läuft...

Bei der Harzquerung über 100 Kilometer ging Michael Gratkowski mit vierbeinigem Tempomacher auf die Strecke. | Foto: Privat
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Er liebt die Herausforderung, das exotische Erlebnis und deshalb läuft Michael Gratkowski an Heiligabend noch schnell - oder vielleicht doch etwas besinnlicher - einen kompletten Marathon über die klassische Distanz von 42,195 Kilometern.
Nur ein einziger Volkslauf ist für diesem 24. Dezember im bundesweiten Kalender ausgeschrieben: In Hoppstädten-Weiersbach, Ortsteil Neubrücke, an der Autobahn 62 zwischen Trier und Kaiserslautern treffen sich frühmorgens die Unentwegten zum 11. Bärenfeldlauf, den Leibesübungen just in time vor dem Weihnachtsmenü. Für den Marathon ab 8 Uhr haben sich bisher 65 Aktive aus Saarbrücken, Kaiserslautern, Ludwigsburg und Basel sowie Michael Gratkowski angemeldet, der seit einigen Jahren der Liebe wegen nahe Solingen wohnt, als gebürtiger Bochumer jedoch weiterhin für die DJK Preußen 11 startet.

Bis 1999 rauchte Michael Gratkowski täglich im Schnitt 60 Zigaretten als der heute 51-Jährige das genussvolle Dauerlaufen als „gesündere Sucht“ entdeckte. Ausdauer- aber kein Tempotraining steht seitdem regelmäßig auf dem Programm. „Je nachdem, wie es mit dem Beruf vereinbar ist, trainiere ich im Sommer wöchentlich 80 bis 100 Kilometer, im Winter dann noch 50 bis 60 mit dem Ziel etwa 1.000 Wettkampfkilometer jährlich zu bewältigen“, plaudert der Technische Leiter in der Baubranche über sein Pensum.

Urlaub und Freizeit für die Laufereignisse

Häufig, ja fast ausschließlich, verbindet er Freizeit- und Urlaubstage mit Volkslauferlebnissen in ganz Deutschland und auch darüberhinaus: „Der Jungfrauenmarathon in der Schweiz, ein Ultralauf in Slowenien waren bisher herausragende Erlebnisse im Ausland“, so der seit dem Jahr 2001 für DJK Preußen 11 Bochum startende Bewegungsfanatiker. „Im nächsten Frühjahr möchte ich gerne auf Mallorca über die Berge laufen, schon durch die Natur, im wald nicht auf der Straße“, plant er über den Jahreswechsel hinaus. 107 Kilometer häufig durch Gebirgszüge können maximal 1.000 Starter bei dieser Herausforderung auf der beliebten Baleareninsel bewältigen. Seit Jahren ist es sehr schwer, dort zunächst eine Startzulassung zu erhalten, bevor die eigentliche Tortur in Spanien beginnen kann und „Ankommen“ wie immer das Ziel ist. Auf die Zeit schaut Michael Gratkowski in all seinen Läufen kaum. „Ich bin ein Lust- und Genussläufer, liebe während der Kilometer den Gedankenaustausch mit den Mitläufern“.

Heiligabend-Marathon
als leichte Übung?

Beim Blick auf die teils über 100 km absolvierten Extremläufer wirkt der bevorstehende Heiligabend-Marathon wie eine leichte Übung, die Michael Gratkowski mal ebenso so bewältigt. Doch auch er bleibt von Verletzungen nicht verschont, wollte eigentlich schon im Vorjahr Heiligabend am Bärenfels finishen, doch Meniskus-OP und Fersensporn zwangen ihn zur kurzfristigen Absage. Doch nun am kommenden Montag soll es in Hoppstetten klappen. Dafür ist das diesjährige Weihnachtsfest schon intensiv vorprogrammiert: „Wir reisen am Sonntag ins Hotel und bleiben bis zum 2. Weihnachtstag am Ort.
Mittendrin am 24. Dezember beginnt um 8 Uhr der Lauf: „Vier bis fünf Stunden“, peilt Michael Gratkowski als Zielgröße ein. Nach der Regeneration freut er sich mit Ehefrau Tanja, die ihn meist zu den Läufen begleitet, jedoch nicht aktiv daran teilnimmt, auf das abendliche Weihnachtsmenu, das ebenfalls von der Unterkunft in der Pfälzer Provinz nahe dem Saarland angeboten wird. Ausruhen ist dann am 1. Weihnachtstag angesagt, die Rückfahrt am zweiten Feiertag.

Gemeinsam mit Hund
über 70 km geschafft

Im Training und auch bei Wettkämpfen begleitet ihn häufig sein ausdauernder Hund, der auch schon 73 Kilometer als tempomacher bewältigt hat. Gegen den inneren Schweinehund läuft Michael Gratkowski immer wieder mit beachtlichem Erfolg an und will dieses gerade auch am bevorstehenden Weihnachtsfest wieder schaffen.

Bei der Harzquerung über 100 Kilometer ging Michael Gratkowski mit vierbeinigem Tempomacher auf die Strecke. | Foto: Privat
Bei Extremläufen ist eine kleine Stärkung zwischendurch besonders wichtig.
Autor:

Holger Crell aus Wattenscheid

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