Remis in Dresden: Kleine Schritte aus der Krise
Heidenheim als Prüfstein für den VfL Bochum - Sam fällt verletzt aus
Seit fünf Spielen wartet der VfL Bochum auf einen Sieg. Das Remis in Dresden war nur ein kleiner Schritt aus der Krise, der nächste soll am Freitag (8.3., 18.30 Uhr) folgen. Auch Gegner Heidenheim, bislang eine der positiven Überraschungen dieser Saison, schwächelt seit drei Partien.
Wäre das Spiel bei Dynamo Dresden nach 45 Minuten beendet gewesen, wäre das Aufatmen auf Bochumer Seite wohl an der Castroper Straße noch zu hören gewesen. Da stand eine 2:1-Führung zu Buche, die sich Bochum auch verdient hatte. „Wir haben die Räume gut eng gemacht, um wieder Stabilität zu kriegen. Wir hatten gute Balleroberungen und gute Umschaltaktionen, haben schnell nach vorne gespielt. So konnten wir den Gegner überraschen“, durfte Robin Dutt zufrieden feststellen.
Pantovic feiert Comeback
Die Spieler hatten sich anscheinend die Grundtugenden des Fußballs noch einmal in Erinnerung gerufen, gingen konsequent zur Sache. Der Trainer kehrte nach dem gescheiterten Experiment gegen Kiel zur bewährten Grundordnung zurück und hatte auch die Startelf ordentlich durchgemischt. Während Dominik Baumgartner und Silvere Ganvoula erst gar nicht im Kader standen, hieß die größte Überraschung Milos Pantovic. Ein halbes Jahr hatte der 22-Jährige nach seinem Kreuzbandriss pausieren müssen, stand jetzt direkt in der Startelf und tat dem VfL sichtlich gut.
Pantovic brachte Engagement und Tempo ins Spiel und traf sogar zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung. „Bei meinem Tor ist mir der Ball vor die Füße gesprungen, ich musste ihn nur noch reinmachen“, wehrte er bescheiden ab und offenbarte nach dem Abpfiff gemischte Gefühle: „Nach meiner ersten schwereren Verletzung war es eine lange Leidenszeit. Dass ich mich gleich mit einem Tor belohnt habe, ist schön. Aber insgesamt überwiegt die Enttäuschung, dass wir die Führung aus der Hand gegeben haben.“
Dummer Weise dauerte nämlich auch die Partie in Dresden 90 Minuten und offenbarte in der zweiten Halbzeit einen VfL Bochum, der wieder in alte Muster verfiel. Spielerisch ging nicht mehr allzu viel zusammen, eigene Chancen wurden zu leichtfertig vergeben. Zudem litt die defensive Stabilität, die Gegentreffer fielen folgerichtig, die Sicherheit der Anfangsphase war komplett dahin.
Heidenheim auswärts stark
Unter dem Strich soll trotzdem genug Positives stehen, um jetzt gegen Heidenheim den nächsten Schritt machen zu können. Für Lukas Hinterseer war der Auftritt in Dresden „ein deutliches Lebenszeichen mit viel Herz und Leidenschaft. Ich bin zufrieden mit der Leistung und der Einstellung der Mannschaft und freue mich darauf, unseren Kampfgeist jetzt auch wieder vor eigenem Publikum zeigen zu können.“
Den wird es auch brauchen, denn Heidenheim hat auswärts in dieser Spielzeit erst zwei Partien verloren. In der Tabelle trennen beide Klubs aktuell acht Punkte, doch scheint auch Heidenheim im Aufstiegskampf kalte Füße zu bekommen. In den letzten drei Spielen gab es keinen Sieg.
Fehlen wird dem VfL Bochum nicht nur am Freitag Sidney Sam. Der 31-jährige Offensivspieler muss mit einer Muskelverletzung im Oberschenkel gleich mehrere Wochen pausieren.
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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