Goliath besiegt – endlich Sommerpause

Beim bereits letzten Heimspiel der Saison empfingen die Bochum Cadets am vergangenen Sonntag die Dortmund Giants zum letzten Football-Duell vor der Pause.
Strahlender Sonnenschein und ein Revierderby mit Tradition lockten die etwa 300 Zuschauer zum Bochumer Schultenhof. Cadets gegen Giants ist seit über 15 Jahren eine spannende Begegnung und 2001 hatten beide Vereine sogar eine Spielgemeinschaft in der 2. Bundesliga gemeldet. Doch auch der damalige dritte Platz half nicht, eine Dauerhafte Allianz zu schließen.
2010 war es ein verschossener Extrapunkt im letzten Spiel der Saison gegen Dortmund, der den Abstieg der Cadets in die Oberliga besiegelte. In diesem Jahr hatten beide Teams bereits Höhen und Tiefen durchstanden und trafen nun mit je zwei Siegen und vier bzw. drei Niederlagen aufeinander. Der Sieger könnte sich entscheidend Luft im Abstiegskampf verschaffen. Die Cadets, zuletzt mit großen Personalsorgen hatten sich jedoch gut vorbereitet und konnten die eine oder andere Lücke glücklicherweise schließen.
Die zuletzt arg gebeutelte Bochumer Abwehr musste in Paderborn 53 Punkt hinnehmen, zeigte sich heute aber unüberwindbar und vereitelte jeden Angriffssversuch aus der Nachbarstadt. Vorbereitet durch einen Punt bis an die Fünf-Yardlinie erzielte die Defense die ersten Punkte zum 2-0 mittels Safety und brachte den Ballträger der Giganten in seiner eigenen Endzone zu Fall.
Der Bochumer Angriff muss bis zum Jahresende ohne die Leistungsträger Benjamin Werdelmann und Sascha Orlic auskommen. Runningback Mike Barnstorf wird nach der Sommerpause erst wieder einsteigen können und so übernahmen Robin Spanke und Martin Bogdanyi Läufe mit dem Ball. Durch die guten Blocks von Fullback Sebastian Winkler und der kraftvollen Offensive Line gelang immer wieder deutlicher Raumgewinn und Spanke vollendete durch einen spektakulären Lauf zum ersten Touchdown. Michael Wetzel traf per Zusatzversuch durch die Stangen und erhöhte auf 9-0.
Stephan Schacht hatte die Defense gut vorbereitet und gerade die zuletzt löchrige Passverteidigung machte heute einen guten Job. Safety René Schallwig setzte wiederholt harte Treffer und brachte die Dortmunder Passempfänger um eine gute Chance. Christopher Herrmann, der seinen Studienaufenthalt in Shanghai früher als erwartet beendet hatte lieferte gegen den besten der gigantischen Angreifer Jeffrey Boateng eine beeindruckende Leistung ab.
Als die Giants vor der Halbzeit endlich die Endzone der Cadets vor Augen hatten fing Linebacker Alexander Engelblecks die Hoffnungen der Dortmunder ab und lief mit dem Ball in die Hälfte der Cadets zurück.
Nach der Halbzeitpause spielten beide Teams munter weiter, wobei dem Dortmunder Angriff kaum etwas gelingen wollte. Zu stark war die Defensive Line um Jan Kärner. Und Linebacker Martin Bogdanyi tauchte immer wieder an allen Stellen auf, die die Gäste attackieren wollten.
Zwei Field-Goal-Versuche sprangen für die Cadets noch heraus und Michael Wetzel konnte einen davon zum Endstand von 12-0 verwandeln.
„Sicher keine Glanzleistung, aber toll erkämpft!“ freute sich Michael Daub nach dem Spiel über seine Offensive. „Unser junger Quarterback Christian Gollan übernimmt immer mehr die Verantwortung auf dem Feld und reduziert seine Fehler von Spiel zu Spiel. Dass wir trotz der dünnen Personaldecke so gut gespielt haben überrascht mich nicht. Wir haben heute jedoch viel konsequenter und konzentrierter gespielt als in den Partien zuvor.“
Die Herren der Bochum Cadets werden nun erst einmal etwas Pause machen und die kleineren und größeren Verletzungen auskurieren. Ab dem 24. Juli geht es dann wieder ins Training am Schultenhof.
Head Coach Yves Thissen zur Planung: „Aus unserer U19 kommen zehn Spieler nach Ablauf der Jugendsaison zu uns in die Herrenmannschaft. Wir wollen alle Jungs dabei haben und so schnell wie möglich in die Systeme und Abläufe integrieren. Außerdem kommen einige Spieler wieder zurück in den aktiven Kader.
Aus den drei Partien nach den Sommerferien müssen wir die Spiele in Dortmund und Aachen gewinnen. Und wenn wir Bielefeld noch ärgern können würde mir das auch gefallen“, schmunzelt Thissen weiter.