Ein Stürmer auf Korbjagd: Kevin Scheidhauer macht einen Abstecher zum Basketball – Training beim Herner TC
Crossover, Steal und Shotblock gehören nicht unbedingt zum Wortschatz des Kevin Scheidhauer. Und welche Position ein Small Forward besetzt, könnte er auch nicht wirklich beantworten. Am Mittwoch, 24. Oktober, wird der 19-jährige Stürmer des VfL Bochum genauer wissen, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt. Denn dann tauscht der Profi-Kicker seine Fußballschuhe gegen ein Paar Basketballstiefel und wird sich bei einer Trainingseinheit mit den Bundesligabasketballerinnen des Herner TC in die Geheimnisse des schnellen Korbspiels einweihen lassen. Gemeinsam mit der U17 und dem Erstligateam absolviert Scheidhauer ab 19.30 Uhr in der Sporthalle der Mont-Cenis-Gesamtschule ein öffentliches Training. Zuschauer, die wissen wollen, ob der Kicker auch unter den Körben eine gute Figur abgibt, sind dabei herzlich willkommen.
Der Nachwuchsangreifer, der vom VfL Wolfsburg für zwei Jahre an den VfL Bochum ausgeliehen wurde, freut sich auf die sportliche „Zusatzeinheit“. Auch wenn das Gehäuse, in das er den Ball versenken muss, um ein Vielfaches kleiner ist, als ein Fußballtor, zudem in 3,05 Meter Höhe über dem Boden schwebt und der Ball zu allem Überfluss auch noch ausschließlich mit der Hand gespielt werden muss. „Ich verfolge zwar hin und wieder die NBA und bin beeindruckt von der Leistung, die Dirk Nowitzki dort abliefert, aber ich selbst habe sportlich bislang noch keine Berührungspunkte mit dem Basketball“, gesteht Kevin Scheidhauer. „Umso gespannter bin ich, was mich dort erwartet!“
Ganz sicher einige groß gewachsene Spielerinnen. Insbesondere das Team der Herner U17, das in der Jugendbundesliga auf Korbjagd geht, schaute beim Blick auf das Spielerprofil des VfL-Kicker vor allem auf dessen Körpergröße und registrierte die 1,90 Meter mit Wohlwollen, selbst wenn diese für einen männlichen Basketballer alles andere als ein Gardemaß darstellen würden. Doch: „Hauptsache, er ist nicht kleiner als wir“, so Malina Sola, bereits kennenlernen durfte und damit ihren Vater etwas neidisch machte. Alexander Sola, erfolgreicher Trainer der Kicker von BW Börning, mit denen er aktuell die Tabelle der Kreisliga B1 anführt, ist seit vielen Jahren eingeschworener Fan des VfL Bochum. Mit einem Spieler seines Lieblingsvereins hat er bislang aber noch nicht gesprochen. Das hat ihm seine Tochter seit letzter Woche voraus, denn der VfL und die Stadtwerke Bochum hatten das Herner Nachwuchsteam für die Partie gegen die Hauptstädter in die Rewirpower Lounge eingeladen. Spiel und Ergebnis waren aus Sicht der Bochumer zwar eher unerfreulich, der HTC-Nachwuchs hatte dennoch Spaß. Direkt nach einer anstrengenden Trainingseinheit waren sie ins Stadion gefahren und stürmten hungrig erst einmal das Büffet, um direkt danach die Eistheke zu plündern und dann mit dem VfL mitzufiebern. Alles Daumendrücken hat zwar nichts genutzt, doch die Atmosphäre des rewirpowerStadions sogen die Basketballerinnen auch lange nach Spielschluss noch auf. Denn mit Ausnahme von Klara Schönberg – selbst Bochumerin und ausgemachte VfL-Anhängerin - war es für das Team inklusive Trainer Frank Konstandt der erste Besuch eines Bundesligaspiels.
Das wurde im Anschluss an die 90 noch intensiv analysiert. Dazu gesellte sich auch Kevin Scheidhauer zu einer kleinen Plauderei zu den Basketballerinnen, die ihn mit einem signierten Warmup-T-Shirt schon einmal auf seine Stippvisite zum Basketballtraining einstimmten. Dabei trifft er nicht nur auf die ambitionierten Herner Youngster sondern zudem auch auf die Bundesligaspielerinnen des HTC. Wie sich der Bochumer Kicker beim Training angestellt hat, werden die Fans beim nächsten Heimspiel gegen Energie Cottbus am 4. November erfahren. Der VfL wird Kevin Scheidhauer bei seinem Basketball-Intermezzo begleiten und das Training in bewegten Bildern festhalten. Der Film flimmert am Spieltag vor Anpfiff über die Leinwand im Stadion. Parallel dazu sind die Eindrücke des Stürmers in der Homestory über ihn im Stadionheft nachzulesen. Und ob der Stürmer beim Spiel gegen Cottbus am 4. November zum Einsatz kommt, werden die Herner Erstligabasketballerinnen beim Spiel ganz genau beobachten und ihm und dem VfL bei ihrem Stadionbesuch ganz sicher die Daumen drücken.
Autor:Andrea Schröder aus Bochum |
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