VfL Bochum trifft gleich zweimal auf Mainz 05
Doppelte Qual der Wahl
Mainzer Tage für den VfL Bochum: Auf das Bundesligaduell an diesem Samstag (15.1., 15.30 Uhr) folgt schon am Dienstag im Ruhrstadion das Duell im DFB-Pokal. "Wir dürfen nicht den Fehler machen, uns auf beide Spiele zu konzentrieren", hat Thomas Reis den Fokus im Vorfeld klar auf den ersten Vergleich gelegt.
Von Dietmar Nolte
Taktische oder personelle Spielchen mit Blick auf zwei Spiele gegen den gleichen Gegner innerhalb von nur vier Tagen verbieten sich für den Bochumer Trainer von selbst. "Der Pokal ist zweitrangig, weil es das zweite Spiel ist", bemerkte Thomas Reis ebenso trocken wie treffend. "Für uns steht die Partie in Mainz jetzt ganz klar im Vordergrund. Danach machen wir uns dann Gedanken, wie wir die Mannschaft für das zweite Spiel besetzen."
Dass der Coach sein Team dann umstellt, anpasst und stellenweise rotiert, ist allerdings gut möglich. Reis hat schon für das Wochenende einmal mehr wie schon gegen Wolfsburg die Qual der Wahl und personell zurzeit viele Möglichkeiten. Elvis Rexhbecaj ist wieder fit, zusätzlich haben in den letzten Tagen auch Danny Blum und Konstantinos Stafylidis das volle Training absolviert und stehen für einen Einsatz zur Verfügung.
In der Innenverteidigung drängt zudem Erhan Masovic zurück in die Startelf, nachdem er seine Gelbsperre abgesessen hat. Dass Armel Bella-Kotchap seine Sache als Masovic-Vertreter gegen Wolfsburg gut gemacht hat, sorgt für richtig viel Konkurrenz auf dieser Position. Umso genauer wollen Reis und sein Team im Training hinschauen. "Und dann versuchen wir immer, für ein Spiel die beste Mannschaft aufzustellen."
Harter Kampf um die Kaderplätze
Klar ist in jedem Fall, dass es nicht für jeden einsatzbereiten Profi zu einem Platz im Kader reichen wird, und "darüber werden die Spieler nicht unbedingt begeistert sein", ist Thomas Reis klar. Umso wichtiger ist es dem Trainer, seine Entscheidungen für oder gegen einen Einsatz wie auch in der Vergangenheit klar und offen zu kommunizieren: "Wir geben den Spielern da klare Parameter an die Hand. Und sie bekommen eine ehrliche Antwort, wenn sie Fragen haben."
Beim Bochumer Personalpuzzle geht der Blick natürlich auch auf den Gegner. Und da braucht es gegen die Mainzer eine Mannschaft, die sich nur wenige Ballverluste leistet. Geht es darum, eine Balleroberung erfolgreich abzuschließen, zählt der FSV zu den Spitzenteams der Liga.
Generell ist auch der Bochumer Trainer voll des Lobes für die Elf vom Bruchweg: "Bo Svensson hat eine Mannschaft geformt, die sehr attraktiven Fußball spielt und sehr hohes Pressing. Es ist sensationell anzuschauen, welchen Mut sie haben."
Gefahr und Chance des Mainzer Pressings
Zugleich liegt hier aber auch eine Chance des VfL, hat Thomas Reis seinen Spielern mit auf den Weg gegeben: "Wenn sie hoch anlaufen, ergeben sich auch immer Räume."
Das Hauptaugenmerk der Bochumer wird aber zunächst - wie auch schon am letzten Wochenende - auf einer kompakten und konzentrierten Defensive liegen. "Wir wollen in der Rückrunde weniger Chancen zulassen, das hat gegen Wolfsburg schon gut geklappt - ist aber auch jetzt gegen Mainz unbedingt nötig", hat Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz angemerkt. "Wir wollen attraktiv und offensiv spielen, aber in der Reihenfolge steht die defensive Stabilität im Vordergrund."
Auch für Schindzielorz ist das Pokalspiel gegen die Mainzer am Dienstag (18.1., 20.45 Uhr) erst einmal nachrangig. Dass ein Erfolg im Achtelfinale und damit ein Weiterkommen im DFB-Pokal für den VfL vor allem auch finanziell höchst willkommen wäre, will er zwar nicht abstreiten: "Für jeden Klub ist es in der aktuellen Situation ein warmer Regen, wenn man noch was einnehmen kann." Direkte Auswirkungen auf mögliche Transferaktivitäten noch in diesem Winter hätte das aber eher nicht. "Da haben wir unseren Rahmen auch so klar definiert", hat der Geschäftsführer klargestellt.
Autor:Sabine Beisken-Hengge aus Essen-Ruhr |
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