Der gute Zweck läuft immer mit

Sie sind die Läufer in den pinken Trikots – nicht nur beim Stadtwerke Halbmarathon am 1. September, sondern praktisch das ganze Jahr über irgendwo auf der Welt. Ein Pool von 450 Laufbegeisterten geht regelmäßig in den auffälligen Shirts der Hilfsorganisation Canchanabury bei Marathons und Volksläufen an den Start. Auch schon mal in Paris, New York oder Kampala. Bei der dritten Auflage des Stadtwerke Halbmarathons werden es demnächst mindestens 160 sein. Ohne die Aktion, die vor allem für ihren Einsatz für Aidswaisen in Afrika berühmt ist, würde es den Bochumer Halbmarathon wahrscheinlich gar nicht geben.
Nach der Einstellung des Ruhrmarathons wandte sich Canchanabury zunächst an die Stadt Bochum, dann an Stadtwerke und GLS Bank, schließlich an den TV Wattenscheid, um wieder etwas auf die Beine zu stellen. „Wir brauchen doch einen eigenen Lauf in Bochum“, ist sich Canchanabury-Geschäftsführer Reinhard Micheel sicher. Und inzwischen ist der Stadtwerke Halbmarathon aus Bochum nicht mehr wegzudenken. Die Aktion nutzt Läufe, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen – und um Geld für den guten Zweck zusammenzutrommeln. „Läufer übernehmen Patenschaften für Kinder, Verwandte spenden etwas, Wetten werden abgeschlossen. So kommt einiges zusammen“, sagt Micheel, den sie in Togo neulich zum Häuptling ernannt haben. In zehn Jahren hat sein Verein rund 500.000 Euro gesammelt. Eine Wahnsinnssumme.
In diesem Jahr hat sich eine besondere Truppe angesagt, um für die Aktion Canchanabury durch die Bochumer City zu laufen: 20 Leute vom Wattenscheider Altenwohn- und Pflegeheim St. Elisabeth von Thüringen, verteilt auf fünf Halbmarathon-Staffeln. Keine Senioren, sondern Mitarbeiter. Reinhard Micheel hofft aber, dass am 1. September trotzdem viele ältere Fans der Staffeln am Straßenrand stehen: „Eine richtige Fan-Meile, gern auch mit Rollstühlen, das wär doch was.“ Ein eindrucksvolles Lauf-Fest stellen sie sowieso wieder auf die Beine, die Leute von der Aktion Canchanabury. Wie immer in Altenbochum, wie immer mit Essen und Trinken, wie immer mit Radio-Bochum-Moderator Ansgar Borgmann für lockere Sprüche. Und wie immer mit einem wichtigen Anliegen im Hinterkopf.

Die Aktion im Internet: Aktion Canchanabury