Bürger haben abgestimmt
Das sind Bochums Sportlerinnen und Sportler des Jahres
Die Zeiten im Bochumer Sport könnten kaum schöner sein: Denn auch in den zwei Jahren der Pandemie konnten Sportlerinnen und Sportler aus und für Bochum sensationelle Erfolge feiern – vom Aufstieg in die erste Bundesliga bis zum Olympiasieg. Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch dankte ihnen für die atemberaubenden Leistungen auf besondere Weise: mit einer kurzweiligen Show und Ehrung im Varieté „et cetera“.
Sportstadt Bochum
„Sie haben tolle Leistungen erbracht und damit weltweit für Bochum als Sportstadt geworben“, sagte Thomas Eiskirch. „Das hebt auch den Stolz in der Stadt.“ Erstmals hatten in den Wochen vor der Ehrung die Bürgerinnen und Bürger online für die Sportlerin, den Sportler und die Mannschaft der Jahre 2020 und 2021 abstimmen können. Auf wen die Wahl der Sportinteressierten gefallen war, lüftete Oberbürgermeister Thomas Eiskirch bei der Ehrung und machte klar: „Wir können aus dem Vollen schöpfen!“
Starkes Nominierten-Feld
Mit Anna Kroniger, die im Wasser zu den schnellsten Frauen Deutschlands zählt, Para-Leichtathletin und -Olympionikin Katrin Müller-Rottgardt vom TV Wattenscheid 01, die mehrfach Erfolge als Welt- und Europameisterin feierte und 2021 im Sprint die zweitschnellste Zeit weltweit lief, sowie Laura Nolte, die erst kürzlich in Yanquing als Bob-Pilotin olympisches Gold gewann, gab es bei den Frauen ein extrem starkes Feld der Nominierten. Die Auszeichnung als Sportlerin der Jahre 2020/21 gewann Anna Kroniger. „Das ist eine Riesenanerkennung für mich – ich freue mich riesig, kann es gar nicht glauben“, so die Bochumerin vom SV Blau-Weiß. „Die Corona-Zeit war schon ein Rückschlag. Ich brenne für die Wettkämpfe. Selbst Trainingslager sind ausgefallen. Aber jetzt geht es wieder bergauf.“
Wattenscheider bei den Männern geehrt
Auch die für den Titel „Sportler der Jahre 2020/21“ nominierten Herren waren allesamt titelwürdig: Valentin Baus, der 2021 in Tokio bei den paralympischen Spielen Gold im Tischtennis holte, Agit Kabayel, der seit seinem Profidebüt 2011 im Boxring alle seine Kämpfe gewonnen hat, sowie Langstreckenläufer und Olympia-Teilnehmer Amanal Petros, der mit seiner Zeit beim Valencia-Marathon 2020 deutsche Leichtathletik-Geschichte schrieb und 2021 gleich zweimal deutschen Rekord lief – erst im Halbmarathon, dann über die volle Strecke. Sportler der Jahre 2020/21 wurde der Wattenscheider Agit Kabayel.
VfL Bochum überzeugt
Klangvoll waren ebenfalls die Namen der nominierten Mannschaften 2020 und 2021, für die die Bürgerinnen und Bürger abstimmen konnten: der VfL Bochum, der mit seiner Rückkehr in die erste Bundesliga die Fußballfans begeisterte, die VfL Sparkassen-AstroStars, die nach dem Aufstieg 2020/21 in die zweite Bundesliga gerade den Klassenerhalt im Basketball perfekt gemacht haben, und die Bundesliga-Wasserballerinnen vom SV Blau Weiß, der mit zehn Sportlerinnen die meisten Nationalspielerinnen deutschlandweit stellt. „Sicher ist – das Ergebnis ist blauweiß“, scherzte Thomas Eiskirch mit Blick auf die Vereinsfarben aller Nominierten. Die meisten Stimmen sicherte sich die Mannschaft von der Castroper Straße. „Wir haben ein tolles Team“, verriet Trainer Thomas Reis, der mit Vorstandsvorsitzendem Hans-Peter Villis, Kapitän Anthony Losilla und Stürmer Simon Zoller die Auszeichnung entgegennahm. „Es ist nicht einfach, macht aber einfach Spaß, im großen Fußball mitzuspielen.“ Das sportliche Ziel heißt klar – Klassenerhalt: „Wir wollen die Bochumerinnen und Bochumer weiter glücklich machen“, versicherte Thomas Reis.
"Weil es Spaß macht"
Unter den Gästen im Theaterzelt waren auch viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, ohne die die Vereine ihre Arbeit von Nachwuchsförderung bis Spitzensport schlicht nicht leisten könnten: „Die meisten tun dies unentgeltlich“, erzählte Gabi Schäfer, Vorsitzende des Stadtsportbundes (SSB). Der Lohn für den bürgerschaftlichen Einsatz aus Sicht der SSB-Vorsitzenden: „Man bekommt dafür so viel zurück.“ Ganz in diese Tradition gehören die Sportbürgerin und der Sportbürger des Jahres 2022, die sich jahrzehntelang um den Sport in Bochum verdient gemacht haben: Ulrike Reckinger und Gerd Böhle. Zu den Klängen von „Ein Hoch auf uns“ nahmen die beiden ihre Auszeichnung und den Dank für ihr Engagement entgegen. Was sie antreibt? „Weil es Spaß macht“, begründete Gerd Böhle schlicht.
Sportbürgerin Ulrike Reckinger unterstützt und motiviert seit Jahren vor allem Grundschülerinnen und -schüler, am Wettbewerb um das Sportabzeichen teilzunehmen. Ihre andere Mission: Die pensionierte Lehrerin, die sich beim Turnverein Gerthe und Tennis-Club Gerthe engagiert, bringt zudem Kindern ehrenamtlich das Schwimmen bei. Sportbürger Gerd Böhle unterstützt seit 50 Jahren die Turngemeinde Bochum 1884 in verschiedenen Funktionen und leitet seit über 40 Jahren den Sportabzeichen-Treff „An der Landwehr“.
Faszinierende Show
Sportlich, atemberaubend und schweißtreibend waren auch die Darbietungen des Abends auf der Bühne des Varietés „et cetera“: von Zdenek Polachs ballreicher Tempo-Jonglage und Alona Zhuravels poetischer Handstand-Akrobatik in der Tradition des „Cirque du Soleil“ über die rockig-rasante Rollschuh-Artistik von Emelie und Royer auf kleinem kreisrunden Podest bis hin zu dem Duo „Navas“ im und auf dem schwungvollen Todesrad sowie dem Duo „Deibit y Nymeria“ mit seiner actionreichen Luft-Akrobatik am Band unter dem Zeltdach.
Autor:Patricia Porwol aus Bochum |
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