VfL Bochum unterliegt in Freiburg 0:3
Das sagt Thomas Reis zum Platzverweis
Die 0:3-Niederlage beim SC Freiburg hat für den VfL Bochum noch ein Nachspiel. Konstantinos Stafylidis flog vom Platz, auch Thomas Reis musste auf die Tribüne – als erster Trainer der Liga nach einer glatt Roten Karte. Hinterher hat Reis erklärt, warum er das für ein großes Missverständnis hält – und wie er den Auftritt seines Teams fand.
Nach der Niederlage im Breisgau sprach Reis über…
…den Platzverweis für Stafylidis wegen groben Foulspiels:
Wir liegen 0:3 hinten, wir sind komplett unterlegen. Wir haben mit Soares einen Spieler in der Halbzeit auswechseln müssen, weil er leichte Probleme hatte und so viel Personal hatten wir auf dieser Position nicht mehr – und dann gehst du so ein hohes Risiko mit einem Foulspiel in der gegnerischen Hälfte. Ich kann sagen, dass Stafy mit Sicherheit keinen Spieler verletzen möchte. Aber es sieht unglücklich aus, das muss ich zugeben.
…die Gründe für seine eigene Rote Karte:
Ich habe mich über meinen Spieler aufgeregt, habe dann einen Scheibenwischer gemacht. Dazu stehe ich auch. Damit bin ich respektlos gegenüber meinem Spieler. Ich habe dann schon gemerkt, dass der vierte Offizielle es auf sich bezogen hat. Deswegen bin ich aus meiner Coaching Zone raus, wofür du auch schon Gelb bekommen kannst. Aber ich wollte das korrigieren. Ich frage ihn noch, ob es tatsächlich eine Rote Karte war, weil das für mich nicht so ersichtlich war von der Seite. Aber darauf hat er sich schon nicht mehr eingelassen.
…seine Beteuerung, nicht den vierten Offiziellen beleidigt zu haben:
Es steht 0:3, wir haben nächste Woche ein wichtiges Spiel gegen Augsburg – das würde ich nicht so fahrlässig hergeben. Ich glaube, in 100 Spielen, die ich bis jetzt leiten durfte, habe ich nicht eine Gelbe Karte bekommen. Ich habe definitiv niemanden beleidigt, außer vielleicht meinen eigenen Spieler, bei dem ich mich eigentlich entschuldigen müsste.
…seine Klärungsversuche nach dem Abpfiff:
Ich habe nach dem Spiel nochmal versucht, es zu erklären. Ich bin auch noch in die Schiedsrichter-Kabine gegangen und habe hier auch versucht, es zu klären. Im Spielbericht ist etwas entsprechend vermerkt worden. Ich habe mich entschuldigt, dass es so gewirkt haben könnte. Jetzt muss ich abwarten, was passiert.
…seine Bewertung des Spiels:
Wenn man die drei Spiele, die wir jetzt gegen Freiburg hatten, Revue passieren lässt, war es das eindeutigste Spiel. Wir waren in allen Belangen komplett unterlegen. Man kann Spiele verlieren – auch gegen den SC Freiburg, die in einer tollen Verfassung sind. Das ist keine Schande. Aber wir waren komplett unterlegen.
…Gründe für die klare Niederlage:
Wir wussten, dass eine sehr körperliche Präsenz auf uns zukommt und eine sehr gute Spielstruktur, gegen die wir dagegenhalten müssen. Das ist uns eigentlich in keiner Phase des Spies gelungen - vielleicht mit Ausnahme der ersten fünf bis zehn Minuten der zweiten Halbzeit. Wir haben keinen Zugriff gefunden, wir sind viel zu spät losgelaufen, wir haben einfache Fehler gemacht, wir haben im Zentrum gefühlt keine Zweikämpfe gewonnen – und dann kannst du beim SC Freiburg nicht bestehen. Wir wollten die Zweikämpfe annehmen, weil wir gesagt haben, dass wir sonst gegen diese Mannschaft keine Chance haben. Das ist uns über 90 Minuten nicht gelungen.
…seinen Korrekturversuch zur Halbzeit:
Wir haben in der Halbzeit ein paar Wechsel vorgenommen. Wir hätten heute auch mehr Wechsel machen können. Keiner ist annähernd an sein Leistungsniveau herangekommen. Danilo hat einen Schlag aufs Knie bekommen. Es war dann ein bisschen angeschwollen.
…seine Wertschätzung für Freiburg:
Wir haben gegen einen tollen Gegner gespielt. Wir haben bei einer Mannschaft gespielt, die im Moment überragenden Fußball spielt, die körperlich eine Präsenz. Dazu kam die Dynamik der Freiburger Zuschauer.
…das Ergebnis und die Konsequenzen:
Man muss den Mund abputzen. Und man muss zufrieden sein, dass wir nur 0:3 verloren haben. Wir werden aus dieser Niederlage mit Sicherheit lernen. Wir sind trotzdem guter Dinge und gut dabei, unseren Traum und unser Wunder zu verwirklichen. Nächste Woche geht’s weiter!
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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