Zulj und Tesche per Doppelpack halten den VfL mit ihren Toren und einem Sieg über Nürnberg im Aufstiegsrennen
Bochums Traum vom Aufstieg lebt: "Natürlich dürfen die Jungs feiern!"
Der Traum vom Aufstieg lebt: Mit dem verdienten 3:1-Sieg über den 1. FC Nürnberg hat der VfL Bochum die Tabellenspitze erobert – vor allem dank Robert Tesche, der mit seinem Doppelpack zum Matchwinner wurde. Trainer Thomas Reis mahnt zur Bodenhaftung, stellt aber auch klar: Feiern ist erlaubt!
Wieder war es eine starke Mannschaftsleistung, mit der Bochum überzeugen konnte. Und wieder war es ein Gegentor zur Gästeführung, von dem sich der VfL nicht von seinem Weg abbringen ließ. „Wir können nach Rückschlägen zurückkommen, das haben wir wieder gezeigt“, freute sich Tesche. Den Höhenflug der Bochumer kommentiert der 33-Jährige realistisch-selbstbewusst: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Dass das nicht klappt, ist klar. Aber wir möchten so lange wie möglich da oben bleiben.“
Auch Thomas Reis rät in Sachen Aufstieg zu einer gesunden Portion Bodenhaftung. Nach dem vierten Ligasieg in Folge sprach der VfL-Trainer über die Bedeutung der Tabellenspitze, die Schlüsselszenen der Partie und natürlich über „Altmeister“ Robert Tesche.
Thomas Reis über…
…Jubel auf und neben dem Platz:
Natürlich darf man sich freuen, natürlich dürfen die Jungs in der Kabine feiern. Das gehört dazu. Dazu spielen wir Fußball, dazu wollen wir Erfolg haben. Wir wollen auch Freude nach außen zaubern für unsere tollen Fans, die leider nicht im Stadion sein können.
…die Leistung von Robert Tesche:
Robert ist in seinem zweiten Frühling und ein Spieler, der trotz seines etwas höheren Alters im Training immer Vollgas gibt. Wenn du ihm sagst, was zu tun ist, kannst du dich darauf hundertprozentig verlassen und in der Zeit einen Kaffee trinken gehen. Das ist auch der Grund, warum er immer noch diese Leistung abrufen kann. Mich freut es, dass er sich belohnt hat und dass ich das mal erleben darf – einen Doppelpack von Robert Tesche! Sensationell, wie er das Tor mit seinem schwachen linken Fuß geschossen hat.
…den Matchplan:
Wir wussten, dass Nürnberg eine sehr hohe individuelle Qualität hat. Wir haben versucht zu vermeiden, uns zu lange mit Ball im Zentrum aufzuhalten. Das haben wir leider ein-, zweimal nicht geschafft. So ist dann auch das Gegentor gefallen nach einem Ballverlust. Im Moment kommen wir nach einem Gegentor aber immer wieder schnell zurück ins Spiel. Es war wichtig, direkt den Anschluss zu machen.
…ein vermeintliches Foul vor dem Gegentor:
Ich bin normalerweise einer, der nie etwas über den Schiedsrichter sagt. Und selbst wenn es ein Foulspiel war, musst du es anders verteidigen. Das sind die Dinge, die mich eher beschäftigen.
…individuelle Fehler von Armel Bella-Kotchap:
Der Junge ist 19 Jahre alt. Man muss seinen Entwicklungsprozess sehen, im letzten Jahr sind ihm solche Fehler noch viel häufiger unterlaufen. Ich sehe das gesamte Spiel, da hat er eine ordentliche Leistung über die meiste Zeit abgerufen. Wir arbeiten weiter daran, dass er die anderen Dinge abstellt. Wir versuchen, ihn noch besser zu machen. Aber er ist 19 Jahre alt und wir sind froh, dass er im Moment diese Leistung abruft. Er ist ein großes Talent und wird uns noch sehr viel Spaß machen.
...die Zweikampfhärte im Spiel:
Es haben zwei gute Mannschaften gegeneinander gespielt, die beide gewinnen wollten. Wir wussten, dass wir noch einmal klettern in der Tabelle, wenn wir erfolgreich sind. Nürnberg wusste, dass der Abstand zu uns sehr groß wird, wenn sie keine Punkte mitnehmen. Es war entsprechend ein hart geführtes Spiel, aber kein unfaires.
…die Position der Außenspieler Herbert Bockhorn und Gerrit Holtmann:
Wir haben eine Grundformation, aber diese Spieler entscheiden teilweise selbst mit, wo sie dann spielen. Es gibt Spielsituationen, in denen die Seiten gewechselt werden. Wenn du nicht so klarkommst mit einem Gegenspieler, kannst du es auch mal auf der anderen Seite versuchen. Beide sind unheimlich schwer zu stoppen, wenn sie erst einmal im Strafraum sind. Wir sind sehr variabel und für den Gegner schwer auszurechnen - und das gilt nicht nur für die Außenbahnen.
…die Bedeutung von Platz eins:
Auch vorübergehend ganz oben zu stehen, ist nur eine Momentaufnahme. Meine persönliche Meinung ist es auch weiterhin, dass es wichtig ist, dass man immer auf den Boden der Tatsachen zurückkommt. Auch wenn der Sieg über 90 Minuten verdient war, hätte es auch in die andere Richtung gehen können. Deswegen sollten wir alle auf dem Teppich bleiben. Die Liga ist einfach eng, hier entscheiden Kleinigkeiten. Wir versuchen, jede Woche Vollgas zu geben und diese Phase, die wir im Moment haben, möglichst lange auszunutzen.
Autor:Dietmar Nolte aus Dortmund-West |
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