VfLBochum-Keeper Manuel Riemann fällt aus
Alle Augen auf Bruno
Die Hiobsbotschaft hatte den VfL am Donnerstag erreicht: Manuel Riemann fällt nach einem positiven Corona-Test für den Kracher gegen die Bayern an diesem Samstag (12.2., 15.30 Uhr) aus. Jetzt muss es Michael "Bruno" Esser im Bochumer Tor richten. "Er könnte vielleicht ein bisschen was zu tun bekommen", fürchtet Thomas Reis.
Von Dietmar Nolte
Natürlich schmerzt der Ausfall von Riemann, doch Sorgen um seinen Vertreter macht man sich beim VfL nicht. "Bruno ist erfahren genug, er hat es in dieser Saison schon gegen Augsburg bravourös gemacht und zeigt im Training ein Top-Niveau", lobt Thomas Reis. "Er ist ein toller zweiter Mann, dem wir jederzeit das Vertrauen schenken können."
Mehr Sorgen als die Torwartposition bereitet den Verantwortlichen da schon die Furcht vor weiteren Corona-Fällen bis zum Anpfiff. Zuletzt hatte es schon Anthony Losilla und Erhan Masovic erwischt, Eduard Löwen bereits zum zweiten Mal. Gerade deshalb tut der VfL in diesen Zeiten alles, um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten. Abstände, Masken, Kontaktminimierung in der Kabine - "wir hoffen, Manu bleibt ein Einzelfall", sagt Reis.
Einsatz für Danny Blum käme zu früh
Löwen wiederum ist zwar aus der Quarantäne zurück und konnte nach seiner Freitestung auch schon mit der Mannschaft trainieren. Bei 100 Prozent kann er indes bis zum Spiel nicht sein und so stellt sich die Frage, ob er von der Bank aus helfen kann. "Wir werden versuchen, 20 topfitte Spieler in den Kader für das Bayernspiel zu nehmen", hat Thomas Reis angekündigt. Und zugleich klargestellt, dass ein Einsatz für Flügelflitzer Danny Blum zu früh kommt, obwohl auch dieser weite Teile des Trainings wieder absolvieren konnte: "Er ist ein spezieller Typ mit einer speziellen Muskulatur. Wir wollen ihn so aufbauen, dass er für uns wieder wertvoll ist - das wird aber noch nicht gegen die Bayern sein."
Apropos Training: Das hat dem Coach zu Wochenbeginn gar nicht gefallen und zog ein paar deutliche Worte nach sich. Ob da schon zu viel Ehrfurcht vor den vermeintlich übermächtigen Bayern oder die Erinnerung an die heftige 0:7-Klatsche im Hinspiel eine Rolle gespielt hat? "Natürlich ist immer eine hohe Niederlage möglich, das muss auch allen bewusst sein", meint Thomas Reis, "trotzdem hat jeder Einzelne die Möglichkeit, das zu verhindern!"
Mutig sein, in die Räume zu starten
Dafür braucht es ein mutiges, selbstbewusstes Auftreten und auch eine gewisse Freude an dieser Partie, fordert der Trainer: "Wie oft darfst du dich schon mit solchen Spielern und solchen Mannschaften messen?" Im Moment seien die Münchner für ihn "die wohl beste Mannschaft der Welt" - und doch erhofft er sich während der 90 Minuten Chancen, sie zu ärgern. "Sie spielen sehr aktiv und verteidigen sehr hoch. Das bietet auch immer die Möglichkeit, Räume zu finden. Du musst dann aber auch so mutig sein, in die Räume zu starten."
Was Reis und Co. vor dem zweiten Duell gegen den deutschen Rekordmeister optimistisch stimmt: Bochum hat sich seit dem Hinspiel mächtig entwickelt. Oder besser gesagt auch wegen des Hinspiels, glaubt der Trainer. "So eine hohe Niederlage möchte niemand noch mal erleben. Aber wir haben damals versucht, daraus etwas Positives mitzunehmen. Und wenn man den weiteren Verlauf dieser Saison sieht, dann war diese Niederlage hilfreich, um eine Saison zu spielen, wie wir sie jetzt spielen."
Nicht nachlassen, weiter Gas geben, den Fokus behalten - so soll und will der VfL sich weiter Schritt für Schritt dem Klassenerhalt nähern. Punkte gegen die Bayern sind da zwar nicht unbedingt eingeplant, aber auch nicht ausgeschlossen. Wie sagte Thomas Reis doch? "Du hast jetzt mit den Heimspielen gegen Bayern und dann Leipzig zwei Partien, die wirst du wahrscheinlich nicht ganz so hoch gewinnen." Aber ein 1:0 würde ja auch schon reichen...
Autor:Sabine Beisken-Hengge aus Essen-Ruhr |
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