20 Jahre Fanprojekt - Zwei Jahrzehnte Betreuungskonzepte für Jugendliche

Mit zahlreichen Gästen durfte Leiter Ralf Zänger (3.v.r.) das 20-jährige Bestehen des VfL-Fanprojektes feiern. | Foto: Molatta
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  • Mit zahlreichen Gästen durfte Leiter Ralf Zänger (3.v.r.) das 20-jährige Bestehen des VfL-Fanprojektes feiern.
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Mit einem Empfang in der Rewipower Lounge des VfL Bochum wurde Anfang Oktober das 20-jährige Jubiläum des Bochumer Fanprojektes gewürdigt.

Zahlreiche hochrangige Vertreter aus Sport, Politik und Wirtschaft, wie Thomas Beckmann (Sprecher der BAG), Gerald von Gorrissen (Fanbeauftragter des DFB), Thomas Schneider (Leiter Fanangelegenheiten DFL), Hermann Päuser (Vorsitzender Jugendhilfeausschuss Stadt Bochum), Erika Stahl (Bürgermeisterin Stadt Bochum), Ansgar Schwenken (Vorstand VfL Bochum 1848), Ulrich Grzella (Leiter der Polizeiinspektion 1, Bochum) und Volker Goll (KOS) sowie Fanvertreter des VfL Bochum gratulierten dem Fanprojekt zu seinem 20-jährigen Bestehen und zogen ein positives Resümee für die bisher geleistete Arbeit.
Neben der erfolgreichen Kernarbeit mit den Fans des VfL Bochum 1848 wurde die breite Aufstellung in der Angebotsstruktur des Fanprojektes hervorgehoben und der Standort Bochum als modellhaft gelobt. Daneben wurden aber auch zukünftige Aufgaben bzw. Arbeitsschwerpunkte skizziert und die Funktion des Fanprojektes als Drehpunkteinrichtung unterstrichen. Gerade in Zeiten der zunehmenden öffentlichen Diskussion über die Sicherheit bei Fußballspielen und das Ausleben von Fankultur kommt dem Fanprojekt eine vermittelnde Rolle zu, das sich dieser Rolle auch zukünftig gerne stellt.
Zum damaligen Zeitpunkt einmalig, wurde das Fanprojekt 1992 in Trägerkooperation der Arbeiterwohlfahrt mit dem Jugendamt (Jugendsozialarbeit) der Stadt Bochum eingerichtet. Nur ein Jahr später fand die erste (KOS-)-Bundeskonferenz der Fanprojekte in Bochum statt. Kennzeichnend für die Bochumer Fansozialarbeit ist die Aufgabenteilung der MitarbeiterInnen nach spezifischen Bereichen und Szenen (U16/18, Ultras, Fanklubs, Lernprojekt). Derzeit arbeiten im Bochumer Fanprojekt neben dem Leiter des Projektes Ralf Zänger noch Benjamin Bödecker (U16), Melanie Bujok (Soccer meets Learning) und Thomas Fischer (Ultras). Die Hauptamtlichen werden dabei von den studentischen Honorarkräften Ange Hanscher, Florian Kovatsch und Annika Ziemer unterstützt.
Um das Miteinander der unterschiedlichen Gruppen in der Bochumer Fanszene zu fördern, findet unter anderem jedes Jahr das fest etablierte Fußballturnier Hallenzauber statt. Der Stellenwert in der Fanszene dieser Veranstaltung ist auch zur 20. Jubiläumsauflage ungebrochen hoch. Aktuell liegt der Schwerpunkt der Arbeit des Fanprojekts auf der Präventionsarbeit mit jüngeren Fußballfans, die sich hauptsächlich der Ultraszene zuordnen, und dem Ausbau des Lernprojektes Soccer meets Learning. In der Präventionsarbeit wird auch die Verzahnung von intensiver Einzelhilfe und sozialer Gruppenarbeit mit dem Ziel der Rückbindung jugendlicher Fans in intakte soziale Milieus und Vereinssportangebote praktiziert. Beispiele hierfür sind U16- und U18-Auswärtsfahrten, Jugendkurzfreizeiten sowie ein regelmäßiges Hallenfußballangebot für die Teilnehmer der Fahrten und die Begleitung der Fans zu den Ligaspielen des VfL Bochum 1848. Für freizeitpädagogische Angebote verfügt das Bochumer Fanprojekt über einen mobilen Treff mit Bolzplatz in der Nähe des Stadions. Des Weiteren wird seit dem Jahr 2009 die NRW-Liga der Fanprojekte ausgespielt, eine Hallenfußballliga, die sich vor allem an ehemalige U16- und U18-Teilnehmer richtet.
2007 fand eine weitere bundesweite Tagung der Fanprojekte in Bochum statt, bei der die Präsentation des Projekts „Soccer meets Learning – Lernen an außergewöhnlichen Orten“ im Mittelpunkt stand. Soccer meets Learning, ein Lernprojekt für SchülerInnen von Förder- und Hauptschulen, bildet inzwischen einen weiteren Aufgabenbereich der Fanprojektarbeit. Hier sollen benachteiligte Jugendliche in ihrer Lebenswelt abgeholt, durch vielfältige Angebote in ihrer Lebensplanung unterstützt und auf ihr späteres selbständiges Leben vorbereitet werden. Für die Durchführung dieses Projekts ist es dem Bochumer Fanprojekt gelungen, die Robert Bosch Stiftung als Partner zu gewinnen.
Seit dem Jahr 2011 wird das Lernangebot durch das IT-Fitness-Sommercamp erweitert, bei dem SchülerInnen der Sekundarstufe I in den Sommerferien in Kooperation mit der Initiative IT Fitness, der Bundesanstalt für Arbeit und zahlreichen lokalen Wirtschaftspartnern an einem Camp zur Berufsorientierung teilnehmen können. Ein weiteres Projekt ist die rewirpower streetsoccer challenge, die vom lokalen Energieversorger, den Stadtwerken Bochum, gesponsert wird. Die pädagogische Zielsetzung, die dem Projekt zugrunde liegt, ist die Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen. Darüber hinaus wird seit 2005/06 in Kooperation mit den Fanprojekten in NRW die NRW-Streetsoccer-Tour initiiert. In den letzten Jahren fand diese Tour unter dem Motto „Kick racism out“ statt und betonte insbesondere den Aspekt der Gewaltprävention und der Integration.

Mit zahlreichen Gästen durfte Leiter Ralf Zänger (3.v.r.) das 20-jährige Bestehen des VfL-Fanprojektes feiern. | Foto: Molatta
In Wort und Bild wurden die 20 Jahre des Fanprojekts dokumentiert. | Foto: Molatta
Autor:

Andrea Schröder aus Bochum

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