Luxusliner oder Hütte in den Bergen
Die goldene Fahrstuhltür und das Geheimnis dahinter

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Die goldene Fahrstuhltür und das Geheimnis dahinter

Wie im richtigen Leben geht es auch manchmal an Bord ein wenig schräg zu.

Eine goldene Fahrstuhl-Tür .. wofür? Der Luxus-Liner, um den es hier geht, will den Gästen das Gefühl vermitteln, nicht ein Normalsterblicher zu sein, sondern ein in Prunk&Gepränge Untergehender.
Nein-nein, wir sind ja hier nicht auf der Titanic, sondern auf der SS Exorbitanig – eine Schwestergesellschaft der SS Extravaganza.
Wer schon mal mindestens eine Woche auf so einem schwimmenden Palast verbracht hat, einfach nur mal um die Welt des dekadenten Luxus zu erkunden, erfährt auf jeden Fall die Welt mit anderen Augen – durch Bullaugen.
Kaum gecheckt, dass ich an Bord eines Luxusliners bin, führte mich, nachdem ich eingecheckt hatte, mein Weg zum Fahrstuhl. `Da setzt dich nieder´, dachte ich, ein güldener Fahrstuhl, wie ich ihn zuvor nie gesehen hatte. Die Tür glänzte wie die aufgehende Sonne über der Karibik und ..man halte sich fest.. war verziert war mit Schnörkeln, die aussahen, als hätte ein ehrgeiziger Schmuckdesigner einen Motivationsschub gehabt.
Sachte brachte mich der Elevator nach Deck 8 und wünschte mir einen angenehmen Abend. „See you later, Elevator“, erwiderte ich höflich und betrat direkt das Deck mit den exklusiv eingedeckten Tischen. Als Vorspeise probierte ich „Das Ei des Kolumbus“ mit frischem Kaviar, als Hauptspeise wählte ich ein Meerestiere-Glossar und zum Dessert überraschte man mich mit einem arktischen Gletscher-Eis aus Madagaskar. 

Am nächsten Morgen erkundete ich das Schiff weiter und stellte fest, dass der goldene Fahrstuhl nur der Anfang meiner Luxus-Seereise war. Meine Sonnenliege hatte eine eingebaute Massagefunktion, na ja, und das Musical „Der Untergang der Titanic“ kannte ich schon in Originalversion.

Am Ende meiner Luxus-Schiffsreise war ich nicht nur beeindruckt, ich war auch ein wenig überfordert. Im Nachhinein denke ich, dieser Luxus ist nicht wirklich was für mich. Ich brauche keinen goldenen Fahrstuhl, keinen roten Teppich und auf das „Kleine Schwarze“ kann ich auch verzichten.
Wenn ich am Ozean oder am Mittelmeer bin, ziehe ich Flip-Flops oder bequeme Schlappen an und in den Bergen führen mich feste Wander-Schuhe durch die Klamm.

Autor:

Hildegard Grygierek aus Bochum

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