Austausch mit teilnehmenden NRW-Kliniken der Studie Be-Up: Geburt aktiv
Welchen Effekt hat die Geburtsumgebung auf die Geburt?

Hebammen und Ärzt*innen aus den teilnehmenden Kliniken Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Knappschaftskrankenhaus Dortmund (Klinikum Westfalen GmbH), Sankt-Josefs-Hospital Dortmund-Hörde, Sankt-Marien-Krankenhaus Siegen, Bethlehem Gesundheitszentrum Stolberg gGmbH und Lukaskrankenhaus GmbH der Städtischen Kliniken Neuss kamen zum Treffen an die hsg Bochum. Foto: hsg | Foto: hsg
  • Hebammen und Ärzt*innen aus den teilnehmenden Kliniken Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Knappschaftskrankenhaus Dortmund (Klinikum Westfalen GmbH), Sankt-Josefs-Hospital Dortmund-Hörde, Sankt-Marien-Krankenhaus Siegen, Bethlehem Gesundheitszentrum Stolberg gGmbH und Lukaskrankenhaus GmbH der Städtischen Kliniken Neuss kamen zum Treffen an die hsg Bochum. Foto: hsg
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Am 9. Oktober 2018 hat das erste Treffen der aus Nordrhein-Westfalen teilnehmenden Kliniken der Studie ‚Be-Up: Geburt aktiv‘ an der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) stattgefunden. Ein Forschungsteam der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Kooperation mit der hsg Bochum geht seit Oktober 2017 deutschlandweit der Frage nach, ob die Umgestaltung des Gebärraums eine natürliche Geburt begünstigt. Die Studie ‘Be-Up: Geburt aktiv‘“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert (Förderkennzeichen: 01KG1715). ‘Be-Up: Geburt aktiv‘ ist die bisher größte randomisiert kontrollierte Studie (RCT), also eine Studie mit dem nachgewiesen besten Studiendesign, um eine eindeutige Aussage zu erhalten, dieser Art überhaupt.
„Wir wissen, dass Bewegung und ein Wechsel zwischen Stehen, Sitzen, oder Knien während der Wehen gut ist, um das Kind natürlich, das heißt ohne Kaiserschnitt, zur Welt zu bringen. Auch Ablenkung und Entspannung können bei der Verarbeitung der Wehen helfen. Wir wissen aber nicht, wie ein Gebärraum eingerichtet sein muss, um den natürlichen Verlauf der Geburt besser zu unterstützen“, erklärt die stellvertretende Projektleitung Prof. Dr. Rainhild Schäfers von der hsg Bochum.
Um diese Frage zu beantworten werden bis zum Frühjahr 2020 insgesamt 4000 Studienteilnehmerinnen nach dem Zufallsprinzip in zurzeit zwölf Studienkliniken - sechs davon in Nordrhein-Westfalen - einem alternativ oder einem üblichen eingerichteten Gebärraum zugeteilt.
Das Treffen am 9. Oktober 2018 diente den Hebammen und Ärzt*innen aus den teilnehmenden Kliniken Augusta-Kranken-Anstalt Bochum, Knappschaftskrankenhaus Dortmund (Klinikum Westfalen GmbH), Sankt-Josefs-Hospital Dortmund-Hörde, Sankt-Marien-Krankenhaus Siegen, Bethlehem Gesundheitszentrum Stolberg gGmbH und Lukaskrankenhaus GmbH der Städtischen Kliniken Neuss dazu, sich gemeinsam mit Dr. Gertrud Ayerle (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Studienleitung) und Prof. Dr. Rainhild Schäfers über die Herausforderungen und Veränderungen in den einzelnen Kreißsälen mit Beginn der Studie auszutauschen. „Die Hebammen, Ärztinnen und Ärzte in den einzelnen Kliniken sind hochmotiviert, die Studie zu einem Erfolg zu führen. Es ist generell als Hebamme, Ärztin oder Arzt nicht selbstverständlich sich auf eine solche Studie einzulassen, da dies auch mit zusätzlicher Arbeit verbunden ist. Hier wird deutlich, wie sehr Praktikerinnen und Praktiker sich für die Förderung einer natürlichen Geburt einsetzen und gleichzeitig den gewohnten medizinischen Standard für die Sicherheit von Mutter und Kind nicht aus den Augen verlieren“, meinte Schäfers.
Am 10. Oktober 2018 wird dann im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin-Schöneberg ein erstes Treffen der teilnehmenden Kliniken aus den überwiegend in Ostdeutschland befindlichen Kliniken stattfinden.
Schäfers: „Sollte sich zeigen, dass die Einrichtung des Gebärraumes, Einfluss darauf hat, ob ein Kind auf natürlichem Wege geboren wird, böte sich hier zukünftig die Chance die Rate der Kaiserschnitte zu senken und damit die Gesundheit von Mutter und Kind zu fördern.“
Die Studie ist im Deutschen Register Klinischer Studien unter der Nummer DRKS00012854 registriert. Ergebnisse werden Ende 2020 erwartet.
Alle Informationen zur Studie finden sich auf der Website www.be-up-studie.de.

Autor:

Eberhard Franken aus Bochum

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