Universitäts-Kinderklinik eröffnet Sozialpädiatrisches Zentrum
Rund 16 Prozent aller Kinder in Deutschland leiden unter einer chronischen Krankheit. Ihre Familien sind sehr großem Druck ausgesetzt, zumal solche Erkrankungen häufig mit Behinderungen verbunden sind. Die medizinische und therapeutische Versorgung ist in vielen Fällen sehr komplex.
Vor diesem Hintergrund weitet die zum Katholischen Klinikum Bochum (KKB) gehörende Universitäts-Kinderklinik Bochum ihr Angebot deutlich aus und eröffnete am 1. Dezember ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ). 500 Kinder pro Quartal können dort behandelt werden.
Die Kinder erhalten– je nach medizinischer Diagnose - neben der fachärztlichen Behandlung auch eine psychologische, heilpädagogische, ergo- und physiothera-peutische Betreuung. „Es entsteht ein neues universitäres Ambulanz-Zentrum mit interdisziplinärer und interprofessioneller Versorgung. Dies ist für uns ein bedeutender Schritt nach vorn“, betont Prof. Thomas Lücke, der als kommissarischer Direktor der Bochumer Kinderklinik gleichzeitig Leiter des neuen SPZ wird. Auf die gute Kooperation mit den niedergelassenen Kinderärzten und Frühförderstellen legt er weiterhin großen Wert.
Im Mittelpunkt der Behandlungen stehen komplexe und chronische Krankheiten wie Nerven- und Mus-
kelerkrankungen, Gedeih- und Entwicklungsstörungen, angeborene Krankheiten und Epilepsie. An der Finanzierung des Gebäudes war die Stiftung Kinderzentrum Ruhrgebiet durch engagierte Spendenaktionen maßgeblich beteiligt.
Bislang gibt es im Ruhrgebiet erst ein universitäres Sozialpädiatrisches Zentrum, so dass nun auch die wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Sozialpädiatrie verbessert werden kann. Angestrebt wird sie in Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Hochschule für Gesundheit (hsg). Neben der rein medizinischen Behandlung wird die bewegungstherapeutische und psychologische Betreuung einbezogen.
Das neue SPZ ist auch für das Katholische Klinikum Bochum eine wichtige Weichenstellung. PD Dr. Christoph Hanefeld, Sprecher der Geschäftsführung: „Der Ausbau des ärztlichen und therapeutischen Angebots zeigt einmal mehr, wie sehr uns die Kinder- und Jugendmedizin am Herzen liegt.“
Schon bisher betreibt die Bochumer Universitäts-Kinderklinik mehrere Spezialambulanzen (Diabetes und Rheuma, Lungenerkrankungen und Allergien, Immunerkrankungen, Psychosomatik, Nerven- und Muskelerkrankungen, Magen- und Darmerkrankungen, Manualtherapie, Hormonstörungen, Verbrennungsmedizin) mit mehr als 13 000 Patienten pro Jahr und bietet mit dem „Bunten Kreis“ eine sozialmedizinische Nachsorgeeinrichtung an.
Autor:Lauke Baston aus Wattenscheid |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.