Tourismus: Bloß kein "zweites Ischgl"
Reisen trotz Corona-Pandemie

Foto: Pixabay

Angesichts steigender Reisebuchungen warnen Experten vor einer neuen Infektionswelle. Mit der Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca hat die Bundesregierung einen Boom ausgelöst. Auch in Spanien löst das Unbehagen aus.

Nach dem sprunghaften Anstieg der Reisebuchungen für Urlaubsgebiete wie Mallorca hat der Mainzer Virologe Bodo Plachter vor steigenden Infektionszahlen gewarnt. "Wenn die Reiseaktivität steigt, dann werden auch die Inzidenzraten steigen, das ist relativ klar", sagte Plachter. "Im Urlaub möchte man sich erholen, möchte man dann auch Corona vergessen", so der Virologe. Das führe dazu, dass die Vorsicht sinke und die Infektionsraten stiegen - wie schon im vergangenen Sommer.

Auch Jürgen Schmude, Professor für Tourismuswirtschaft und Nachhaltigkeit an der Universität München, hat vor den Konsequenzen verstärkter Urlaubsbuchungen gewarnt. Dies könne "ein zweites Ischgl" nach sich ziehen, sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Grundsätzlich ist dieser Ansturm eine Katastrophe. Wir haben gesehen, was bei Reise-Großereignissen passieren kann - Stichwort Ischgl", sagte Schmude.

Er habe große Sorge, dass der Mallorca-Ansturm ein erneutes Ansteigen der Fallzahlen verursachen werde. Es würde ihn nicht wundern, wenn die Insel in drei Wochen wieder in einen harten Lockdown müsse, sagte Schmude. Hotels und Airlines hätten zwar umfassende Hygienekonzepte umgesetzt, aber "wir wissen, dass sich Menschen im Urlaub anders als im Alltag verhalten". Generell versuchten viele Menschen, Probleme im Urlaub auszublenden. "Und aktuell wollen diese Leute ja ganz bewusst raus aus der Corona-Situation in Deutschland", so Schmude.

Quelle: Tagesschau

Autor:

Rainer Bresslein aus Wattenscheid

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