Psychische Erkrankungen auch in Bochum auf dem Vormarsch!

Projektkoordinatorin für Betriebliche Gesundheitsförderung Susanne Frölich. | Foto: AOK
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Die Fehlzeiten aufgrund von psychischen Erkrankungen haben im abgelaufenen Jahr 2010 nicht nur bundesweit, sondern auch in Bochum weiter zugenommen. Diese Tendenz ist bei den erwerbstätigen AOK-Mitgliedern in Bochum besonders ausgeprägt.

Damit die Betriebe ihre Bemühungen um die Gesundheits-förderung verbessern können, organisiert die AOK den Service ´Gesunde Unternehmen´. „Die Erstellung unternehmensspezifischer Gesundheitsanalysen und Hilfestellungen für die Betriebe bei der Planung und Durchführung präventiver Maßnahmen stehen hierbei im Zentrum", erläutert Susanne Frölich, Projektkoordinatorin für Betriebliche Gesundheitsförderung.

Die meisten Ausfalltage entstanden im vergangenen Jahr in Bochum aufgrund von Muskel- und Skeletterkrankungen (26,6%), Atemwegserkrankungen (11,5%), Verletzungen (11,3%) und Psychischen Erkrankungen (10%). Psychische Erkrankungen zeigten gegenüber dem Vorjahr 2009 (9,1%) die größte Steigerung ihres prozentualen Anteils am Krankheitsgeschehen. Muskel- und Skeletterkrankungen sind lediglich um 0,1 Prozent angestiegen, bei den Atemwegserkrankungen sind sogar Rückgänge von 0,7 Prozent zu beobachten.
Im bundes- und landesweiten Vergleich weist Bochum mit 6,3 Prozent einen erhöhten Krankenstand auf: Bei den erwerbstätigen AOK-Versicherten bundesweit liegt der Krankenstand 2010 bei lediglich 4,8 Prozent, im Land Westfalen-Lippe bei 5,3 Prozent. Hintergrund des erhöhten Krankenstandes in Bochum im Vergleich zu Westfalen-Lippe ist vor allem die durchschnittlich längere Erkrankungsdauer und die Zunahme der psychischen Erkrankungen.
Die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen sind seit 1999 um nahezu 80 Prozent angestiegen und führen zu langen Ausfallzeiten: Diese dauern mit 23,4 Tagen je Fall doppelt so lange wie im bundesweiten Durchschnitt aller Arbeitsunfähigkeitsfälle mit 11,6 Tagen.
Die Diagnose Burnout, ein Zustand physischer und psychischer Erschöpfung, wird von den Ärzten zunehmend dokumentiert, weil Zeitdruck und Stress sowie Arbeitsverdichtungen offenbar weiter zunehmen.
„Da 58,3 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage in Bochum länger als 21 Tage dauern, sollten die Unternehmen verstärkt daran arbeiten, Gesundheitsrisiken in den Betrieben zur reduzieren", empfiehlt Frölich.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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