Projekt „Fury“: Neue Wege in die Arbeitswelt

Projektteilnehmerin Romina genießt die Arbeit mit den Pferden. Besonders gefällt ihr, dass sie Teil eines Teams ist, das Hand in Hand arbeitet. | Foto: Vohrmann
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  • Projektteilnehmerin Romina genießt die Arbeit mit den Pferden. Besonders gefällt ihr, dass sie Teil eines Teams ist, das Hand in Hand arbeitet.
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Bereits ins neunte Jahr geht es für das Projekt „Fury“ in Gerthe, das den jungen Teilnehmern die Chance bietet sich auf ihr späteres Berufsleben vorzubereiten.

Manchmal führen Umwege zum Ziel – das beweist „Fury“, ein Projekt, das die bobeq GmbH gemeinsam mit dem Jobcenter und dem Jugendamt seit acht Jahren anbietet.
Rund 230 Jugendliche mit geringen Jobaussichten haben seither durch die Arbeit mit Pferden Schlüsselqualifikationen für den Arbeitsmarkt erworben und ihr Selbstbewusstsein nachhaltig gestärkt.

Teamarbeit fördert soziale Kompetenz

Die 23-jährige Romina bezieht Hartz IV und ist seit April 2014 Projektteilnehmerin. Sie bekam durch das Jobcenter die Chance, auf dem Reiterhof Fleige mit Pferden zu arbeiten: „Wir arbeiten in einem Team, das ist toll, denn so kann man in der Gruppe auch voneinander lernen. Besonders gefällt mir die Möglichkeit reiten zu lernen. Aufgaben wie das Ausmisten übernehme ich aber auch gerne, weil es einfach dazu gehört.“ Zunächst ist die Projektteilnahme auf drei Monate angesetzt, kann aber auf bis zu einem Jahr verlängert werden.
„Mit der Arbeit in einem Umfeld, in dem Jugendliche Verantwortung für ein Lebewesen übernehmen und sich gleichzeitig in ein Team eingliedern müssen, haben sie die Chance, sich auf das spätere Berufsleben vorzubereiten“, erläutert Maria Heinrich vom Jobcenter die Hintergründe des Projektes. Die Maßnahme für Jugendliche unter 25 Jahre hat sich bewährt. „Wir kriegen auch Rückmeldungen von ehemaligen Teilnehmern, die sich durch „Fury“ weiterentwickelt haben. So konnte ich kürzlich mit einem jungen Mann sprechen, der gerade erfolgreiche seine Ausbildung beendet hat. Solche Erfolge zeigen, dass sich die Investition in das Projekt sowohl für die Jugendlichen als auch für die Gesellschaft lohnt“, freut sich Maria Heinrich.

„Blitzlicht“ für mehr Kommunikation

In der praktischen Arbeit auf dem Hof erfahren die Teilnehmer pädagogische Anleitung sowohl durch Projektleiter Arnd Vohrmann als auch Hofbesitzer Tobias Fleige.
„Die Jugendlichen kommen fünf Tage die Woche zu uns. Zunächst arbeiten sie drei Stunden täglich. Nach der Eingewöhnung gibt es ganz normale Arbeitszeiten von acht bis 16 Uhr“, erklärt Praxisanleiter Tobias Fleige.
Im Mittelpunkt steht immer die individuelle Förderung des Einzelnen. So kann es durchaus sein, dass das Arbeitspensum die Belastungsfähigkeit angepasst wird.
„Unser Kern ist die Beziehungsarbeit. Wir bauen auf das Vertrauen innerhalb des Projektteams. Neu eingeführt haben wir das sogenannte ,Blitzlicht´, das den Teilnehmern die Möglichkeit gibt sich während der Frühstückspause kurz zu ihrem Befinden zu äußern. Ist ein Teilnehmer also mal schlecht drauf, können die anderen sein Verhalten direkt einordnen“, erklärt Arnd Vohrmann die praktische Deeskalationsstrategie.

Tiere, Landwirtschaft und Handwerk

Ob in der direkten Arbeit mit den Pferden oder aber im landwirtschaftlichen Bereich auf dem Reiterhof Fleige können sich die Teilnehmer zunächst ausprobieren, um dann ihren Schwerpunkt zu finden.

Hintergrund

Das Projekt „Fury“ ist eine Kooperationsverbundes Bildung und Arbeit in Bochum und wurde im Jahr 2006 gegründet.

Zu den Beschäftigungsangeboten gehören landwirtschaftliche Tätigkeiten, Pferdepflege und der Umgang mit dem Pferd, das Kennenlernen von Reparatur- und sowie Instandhaltungsarbeiten.

Weitere Informationen unter Tel.: 51 64 91 5.

Projektteilnehmerin Romina genießt die Arbeit mit den Pferden. Besonders gefällt ihr, dass sie Teil eines Teams ist, das Hand in Hand arbeitet. | Foto: Vohrmann
Eine Gewöhnungsphase ist für Mensch und Tier sehr wichtig, um Vertrauen aufzubauen. | Foto: Vohrmann
Autor:

Lauke Baston aus Wattenscheid

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