Ohne Energiefresser geht’s auch - Batterien und Akkus haben eine schlechte Energiebilanz

„Als Umweltberaterin der Verbraucherzentrale geben wir gemeinsam mit dem Stadtspiegel wertvolle Tipps für ein umweltgerechtes und umweltschonendes Verhalten im Alltag.“
Umweltberaterin Heike Higgen | Foto: Privat
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    Umweltberaterin Heike Higgen
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Haben Sie auch lauter gierige Energiefresser zu Hause, die weit mehr verbrauchen als sie später leisten? Die Rede ist von Batterien und Akkus.

Sie brauchen bei der Herstellung 40 bis 500 Mal so viel Energie, als sie später für den Milchaufschäumer, den Radiowecker oder die Elektrozahnbürste zur Verfügung stellen. Darüber hinaus enthalten die kleinen Energiespeicher zum Teil auch giftige Schwermetalle wie Cadmium, Quecksilber und Blei.
Viele neue elektronische Geräte funktionieren dank Batterien und Akkus unabhängig vom Stromnetz. Dieser Vorteil verbraucht jedoch Ressourcen. Derzeit werden in Deutschland jährlich 1,34 Milliarden Batterien verkauft – etwa 17 Batterien pro Einwohner. 1996 lag die Menge noch bei 870 Millionen Stück.

In den Schubladen

Außerdem horten viele Menschen ausgediente Batterien und Akkus zu Hause: Obwohl der Handel seit 1998 Batterien zurücknehmen muss, wird nicht einmal jede zweite Batterie zurückgegeben. Mehr als die Hälfte liegt in der Schublade oder landet im Hausmüll. Dabei gibt es gut funktionierende Recyclingsysteme, die wertvolle Rohstoffe aus den Altbatterien herauslösen. Wer also die Energiefresser erst gar nicht ins Haus lässt oder die alten Batterien und Akkus zurück gibt, kann einen wichtigen Beitrag zum Energiesparen leisten.

Was jeder tun kann

Lieber auf mechanische Geräte oder solche zurückgreifen, die mit Stecker oder sogar Solarenergie funktionieren. Der Strom aus der Steckdose kostet pro Kilowattstunde etwa 22 Cent. Dieselbe Leistung aus der Batterie kostet bis zu 60 Euro.
Zink-Kohle-Batterien sind preiswert, aber haben nur wenig Power. Alkali-Batterien sind drei- bis fünf Mal leistungsfähiger. Bevorzugen Sie diese Variante, denn unter dem Strich spart das Geld und Energie. Lithium-Batterien sind für höchste Ansprüche wie bei Fotoapparaten die richtige Wahl.
Wenn Batterien mehr als einmal im Monat ersetzt werden müssen, lohnen sich Akkus. Mit einem hochwertigen Ladegerät können Sie bis zu 1.000 Mal wieder aufgeladen werden. Bevorzugen Sie Nickel-Metall-Hydrid oder Lithium-Ionen-Akkus.
Der Hausmüll ist für alle Batterien und Akkus tabu. Man kann sie kostenlos im Handel zurückgeben, auch wenn man dort keine neuen kauft – allerdings nur, wenn der Händler diese Art auch im Sortiment hat.
Bei der Verbraucherzentrale an der Großen Beckstraße 15 erhält man die kostenlosen und auch dekorativen Haushaltssammelboxen des Umweltservice Bochum, mit denen sich die wertvollen Energiepakete zuhause sammeln lassen. Ist die Kiste voll, kann man sie einfach an den Wertstoffhöfen des USB zurückgeben.

Daten und Fakten

Werden die Altbatterien über die Sammelsysteme zurückgegeben, dann können sie fast vollständig recycelt werden.

In Batterien sind Metalle wie Zink, Mangan, Eisen oder Nickel enthalten, die sich bei der Neuherstellung von Batterien, Motorblöcken für Autos oder als Rostschutz für Karosserien verwenden lassen.

500 Stunden Radio hören mit Batterie-Betrieb kosten zwischen 2,30 Euro oder 32,50 Euro – je nachdem welche Batterie gewählt wurde.

Einige Batterien und Akkus haben ein schadstoff­haltiges Innenleben: Blei, Cadmium und Quecksilber. Erkennbar am Symbol der durchgestrichenen Müll­tonne auf dem Mantel und der chemischen Abkürzung für das Schwermetall.

Autor:

Ernst-Ulrich Roth aus Bochum

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