Alkoholkrankheit
Nicht jeder, der trinkt, ist Alkoholiker*in – aber jeder, der trinkt, kann es werden
Ausfallzeiten wegen Alkohol
Da lese ich, dass es angeblich immer häufiger zu Ausfallzeiten wegen Alkohol kommt - und immer mehr Arbeitnehmer wegen eines Alkoholproblems ausfallen.
Na ja – wer am Abend zu viel Alkohol trinkt, hat am nächsten Tag einen Kater. Und der kann ganz schön heftig sein, so heftig, dass man nicht zu Arbeit kann.
Nun rät die Krankenkasse zum Alkoholfasten – von Aschermittwoch bis Ostern. Ja und dann? Hat es sich dann damit getan?
Wer ein Alkoholproblem hat, der hat dies auch noch nach der Fastenzeit - es sei denn, der oder die Betroffene geht weiterhin das „Problem“ an. Die kurzzeitige Abstinenz muss also nicht bedeuten, dass man ohne Alkohol „auskommen“ kann.
Oftmals wissen die „Betroffenen“ gar nicht, dass sie ein Alkoholproblem haben. Verteidigen ihr allabendliches „Bierchen“ und „Weinchen“ – können sich auch nicht vorstellen, den Abend ohne alkoholische Getränke zu verbringen – mit dem Argument 'was sind schon zwei Gläser Wein' .. oder .. 'Bier ist kein Alkohol'. Und genau das ist ja das Schlimme, die Gewohnheit, die ganz allmählich in Sucht übergehen kann, wenn sie sich nicht schon längst eingeschlichen hat - und der Betroffene den Übergang überhaupt nicht bemerkt hat.
Zum Wohle dem, der mit Alkohol umgehen kann. Wer es nicht kann, also die Flasche nach dem ersten oder zweiten Glas stehen lassen .. und immer weiter trinken „muss“, der hat bereits ein Problem. Man spricht von einem Kontrollverlust. Kontrollverlust bedeutet, dass man die Kontrolle über sein Trinkverhalten verliert – den Konsum nicht mehr beeinflussen kann.
In Gesellschaft fällt man anderen auf, was man selbst nicht bemerkt.
Der Aufruf zur Abstinenz von Aschermittwoch bis Ostern dient vermutlich nicht nur einer kurzweiligen Erholung für Körper und Geist - ich gehe mal davon aus, dass die abstinenzfreie Zeit sich zur Eigenkontrolle bietet.
Autor:Hildegard Grygierek aus Bochum |
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