Neues Gemeindeleben in Bochum-Weitmar

Menschen mit geistigen Behinderungen werden vom Franz Sales Haus in allen Lebensbereichen unterstützt. | Foto: Eike Thomsen
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Das katholische Franz Sales Haus, das Menschen mit geistiger Behinderung in allen Lebensbereichen unterstützt, plant ein integratives Wohnprojekt auf ehemaligem Kirchengelände "Vierzehnheiligen" in Bochum-Weitmar.

Der Begriff „Inklusion“ ist derzeit in aller Munde. Damit ist die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft gemeint und genau das ist das Anliegen eines neuen Wohnprojekts des Essener Franz Sales Hauses: Auf ehemaligen Gemeindegrundstück „Vierzehnheiligen“ in Bochum-Weitmar, das jetzt vom Bistum Essen verkauft wurde, sollen künftig Wohnraum und Anknüpfungspunkte für Menschen mit und ohne Behinderungen entstehen. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner Hochtief wurde für das ca. 2.200qm große Gelände ein Konzept entwickelt, das eine bestmögliche Vernetzung mit dem Umfeld anstrebt.

Für einen engen Austausch zwischen den neuen Bewohnern des geplanten Wohnquartiers mit den Nachbarn, Gemeindemitgliedern und dem angrenzenden Kindergarten werden Kultur– und Freizeitangebote, ein Familienunterstützender Dienst sowie ein gemeinschaftlich nutzbarer Andachts– und Besinnungsraum sorgen. Letzterer soll an das ehemalige Gotteshaus erinnern, das von den Gemeindegliedern zum Teil mit viel Herzblut aufgebaut wurde und daher ein zentrales Element im Stadtteilleben war.

Neben den Appartments, die der Baukonzern Hochtief plant, wird es 12 kleine Wohnungen und einen Gemeinschaftsraum geben, in denen Menschen mit Behinderungen ambulant betreut werden. Zusätzlich sind Räumlichkeiten für den Familienunterstützenden Dienst und Freizeitaktivitäten sowie ausreichend Parkmöglichkeiten angedacht. Zusätzlich wird ein separater Wohnbereich entstehen, in dem bis zu 16 Menschen mit Behinderungen für eine begrenzte Dauer betreut werden können. Durch die Kurzzeitpflege können z. B. Bochumer Familien mit behinderten Angehörigen entlastet werden. Nach intensiven Gesprächen und einer gemeinsamen Konzeptentwicklung konnten jetzt die Kaufverträge für das Grundstück unterschieben werden.

Das katholische Franz Sales Haus betreut und begleitet in Essen rund 1.800 Menschen mit geistiger Behinderung in den Bereichen Wohnen, Lernen, Arbeiten und Freizeit. Überall stehen die Selbstständigkeit und gesellschaftliche Integration der betreuten Personen im Vordergrund. In Essen werden bereits seit Jahrzehnten rund 170 behinderte Menschen ambulant in ihrer eigenen Wohnung unterstützt und die Integration in die umliegenden Stadtteile begleitet. In Essen-Eiberg, nicht weit von der Bochumer Stadtgrenze entfernt, hat das Franz Sales Haus zudem bereits die Umnutzung einer ehemaligen Kirche mit ähnlich engem Gemeindehintergrund erfolgreich realisieren können. Die Anwohner sind von den neuen Nachbarn begeistert, freuen sich über das neue Leben im Umfeld und profitieren von vielen Anknüpfungspunkten und Begegnungen. Sie sehen die gemeinschaftlichen Angebote des Franz Sales Hauses inzwischen als eine Bereicherung des Stadtteillebens.

Autor:

Valeska Ehlert aus Essen-Steele

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