Multizentrische INSEMA-Studie könnte operative Brustkrebs-Therapie optimieren
Die INSEMA-Studie, eine multizentrische Studie für Frauen über 34 Jahre mit einer Brustkrebserkrankung (kleiner als 5 cm) mit klinisch unauffälligen Achsel-Lymphknoten, soll mit ihren Ergebnissen zur Verbesserung der operativen Brustkrebs-Therapie führen. Zur Teilnahme an dieser Studie, die an vielen Orten gleichzeitig durchgeführt wird, ruft das Brustzentrum Augusta Bochum auf. Patientinnen können sich ab sofort unter 0234 / 517-2740 melden.
„Kann auf die Entfernung von Achsel-Lymphknoten bei Brustkrebs verzichtet werden?“ ist die Fragestellung. „Aus Erfahrung wissen wir“, so Chefärztin PD Dr. Gabriele Bonatz, „dass bei 70 Prozent der operierten Patientinnen mit unauffälligen Tastbefund keine Lymphknotenmetastasen gefunden werden, die Operation also unnötig war.“ Die Studie soll nun prüfen, ob der Verzicht auf eine Entnahme der Wächterlymphknoten im Falle einer brusterhaltenden Operation mit nachfolgender Bestrahlung sicher ist und weniger Komplikationen nach sich zieht.
Fakt ist: Die Entnahme der Lymphknoten dient der präzisen Stadieneinteilung. „Die Ergebnisse einiger Studien legen die Annahme nahe“, so Dr. Bonatz, „dass auch bei Verzicht auf eine weitergehende axilläre Operation trotz befallener Wächterlymphknoten im Falle der Brusterhaltung nicht mit einer schlechteren Überlebenszeit zu rechnen ist und auch das spätere Auftreten eines Tumors in der Achselhöhle genauso wahrscheinlich ist wie bei komplett operierten Achsellymphknoten.“
Die Studienteilnahme hat keinerlei Einfluss auf die Diagnostik oder die Therapie nach der Operation. In den nachfolgenden fünf Jahren werden zusätzlich zu den Untersuchungen beim behandelnden Frauenarzt Befragungen der Studienteilnehmerinnen hinsichtlich ihrer Lebensqualität durchgeführt
„Wir rechnen wirklich damit“, so Dr. Bonatz, „dass die Ergebnisse dieser innovativen Studie die operative Brustkrebs-Therapie optimieren könnte.“
Autor:Eberhard Franken aus Bochum |
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