Marienhospital screent gegen Krankenhauskeim- Fachklinik in Vorreiterrolle gegen das MRSA-Bakterium

Chefärztin Dr. Babara Zeller und Oberarzt Dr. Gerhard Niemeier demonstrieren die Händedesinfektion. Foto: Marien-Hospital | Foto: Marien-Hospital
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Keime, die gegen die meisten gängigen Antibiotika resistent sind, haben sich zu einem großen Problem in Krankenhäusern entwickelt . Denn gerade für immungeschwächte Patienten können diese Erreger, zur Gefahr werden, indem sie Lungenentzündungen, Blutvergiftungen oder andere Infektionen auslösen, die bisweilen tödlich sein können.

Deshalb wird im Marien-Hospital seit einen halben Jahr jeder Patient, der neu in die Klinik aufgenommen wird, vorsorglich auf den Erreger MRSA untersucht („gescreent“) – ein Verfahren, das in den wenigsten Krankenhäusern zum Standard gehört.
In den meisten Häusern werden nur die Patienten getestet, die nach einer Liste des Robert-Koch-Instituts als Risiko-Patienten gelten. Doch mancher fällt durch dieses Raster hindurch und verbreitet den Keim weiter.
„Wir betreuen hier in der Geriatrie eine Gruppe, die besonders gefährdet ist, den Keim in sich zu tragen oder sich damit zu infizieren“, erklärt Chefärztin Dr. Barbara Zeller.
Durch viele Krankenhausaufenthalte und Antibiotika-Behandlungen seien geriatrische Patienten eine Risikogruppe. „Deshalb haben wir bewusst diesen Schritt nach vorn gemacht und screenen unsere Patienten“, betont Dr. Zeller, warum das Marien-Hospital in Sachen MRSA-Screening eine Vorreiterrolle eingenommen hat. „Ich kann mich nur schützen, wenn ich weiß, was Sache ist.“
„Innerhalb von 24 Stunden haben wir das Ergebnis des Abstrichs und wissen, ob der Patient Träger des Keims ist oder nicht“, erklärt Oberarzt Dr. Gerhard Niemeier, hygienebeauftragter Arzt am Marien-Hospital.
Zwischen sechs und sieben Prozent der Aufnahmen, rund 200 pro Jahr, erweisen sich als positiv. Sie werden – selbst wenn sie nur von den multi-resistenten Keimen besiedelt und nicht daran erkrankt sind – vorsorglich isoliert, um andere Patienten und das Personal zu schützen.
„Bei einer Infektion muss der Patient mindestens zehn Tage isoliert werden, bei symptomlosen Trägern kann man die strengen Vorsichtsmaßnahmen nach drei bis vier Tagen lockern“, sagt Oberarzt Niemeier.
Nicht das Screening, aber die Isolierung der MRSA-Träger bedeutet einen großen Aufwand und hohe Kosten. „Der Abstrich selbst kostet um die fünf Euro, aber wenn der Patient positiv ist, geht’s los: Das kostet Zeit und das kostet Material“, so Gerhard Niemeier.
Nur durch strenge Hygiene könne verhindert werden, dass der Keim sich weiter ausbreitet. „Denn gegen Desinfektionsmittel sind diese Keime nicht unempfindlich“, betont Niemeier. „Nur gegen Antibiotika.“

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Lokalkompass Wattenscheid aus Wattenscheid

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