Lymphnetzwerk kämpft für mehr Versorgungsqualität
Um die Versorgung der Lymphpatienten in Bochum und der Region zu verbessern, hat sich auf Initiative des Venenzentrums der dermatologischen und gefäßchirurgischen Kliniken der Ruhr-Universität Bochum ein Qualitätszirkel aus engagierten Ärzten, Lymphtherapeuten und Kompressionsfachleuten gegründet. Ziel ist es, die Patienten nach bewährten und geprüften Leitlinien zu informieren und zu therapieren. An jedem ersten Dienstag im Quartal tauscht sich dieses Aktionsbündnis im Venenzentrum am St. Maria-Hilf-Krankenhaus in Bochum-Gerthe über alle sinnvollen Optimierungen der Lymph-Diagnostik und -Therapie aus.
„Erste Erfolge unserer Arbeit sind eine einheitliche Sprache und Dokumentation innerhalb des Netzwerkes sowie verlässliche Qualitätsstandards innerhalb der Diagnostik und Therapie“, erläutert die Initiatorin des Netzwerkes Dr. Stefanie Reich-Schupke, Oberärztin im Venenzentrum Bochum. Dem Netzwerk gehören bisher13 Lymphtherapeuten sowie mehrere Ärzte und Sanitätshäuser an. Aktuelle Bestrebungen des Netzwerkes sind die Öffentlichkeits- und Informationsarbeit für Patienten und Interessierte sowie Planung und Durchführung wissenschaftlicher Studien zur Vermehrung des Wissens rund um das Lymphödem und seine Therapie. Weitere Interessierte sind willkommen (Telefon: 0234 / 8792-377).
Das Lymphödem ist eine übermäßige Ansammlung eiweißhaltiger Flüssigkeit im Gewebe. Es wird hervorgerufen durch den ungenügenden Transport lymphpflichtiger Lasten, ausgelöst durch eine angeborene Schwäche der Lymphbahnen, nach Verletzungen oder z. B. nach Operationen eines Mamakarzinoms (Brustkrebs). Nach neuesten Schätzungen sind bundesweit zwei Millionen Menschen von einem Lymphödem betroffen. Hinzu kommt eine hohe Dunkelziffer. Die Diagnose eines Lymphödems sorgt bei vielen Patienten zunächst einmal für Verunsicherung. Darüber hinaus kennen sich auch nicht alle Ärzte mit dem Lymphödem gut aus, da es in der medizinischen Ausbildung kaum Platz findet. Für die betroffenen Patienten ist es daher oft schwierig, zu wissen, welche Auswirkungen die Erkrankung auf den Alltag hat, welche weiteren Diagnose- und Therapiemaßnahmen es gibt und was sie selbst für eine Verbesserung ihres Zustandes tun können.
Autor:Ernst-Ulrich Roth aus Bochum |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.