Besuchsverbot und Appell, soziale Kontakte zu minimieren
Knappschaft Kliniken beschränken Zugang und richten zusätzliche Intensivbetten ein
Die Knappschaft Kliniken bereiten sich mit zusätzlichen Intensivbetten und Beatmungsplätzen auf an COVID-19 erkrankte Patienten vor. Die Kliniken in Dortmund, Lünen, Kamen, Bochum, Recklinghausen, Marl, Bottrop, Gelsenkirchen-Buer, Würselen, Püttlingen und Sulzbach beschränken zudem den Zugang zu den Gebäuden, schließen ihre Kantinen für Besucher und rufen die Bevölkerung zur Einhaltung der von der Bundes- und Landesregierung festgelegten Regelungen auf.
„Wir bedauern, zu diesen Maßnahmen in unseren Häusern greifen zu müssen, aber sie sind nötig, um die Verbreitung des Corona-Virus so gut es geht zu verzögern“, sagt Andreas Schlüter, Hauptgeschäftsführer der Knappschaft Kliniken GmbH.
Durch die Absage aller verschiebbaren Operationen werden Narkosegeräte aus den Operationssälen frei, die dann für die Beatmung von Patienten genutzt werden können. „Wo irgend möglich, rüsten wir unsere Wachstationen zu Intensivstationen auf“, erklärt Prof. Dr. Holger Holthusen, Medizinischer Direktor der Knappschaft Kliniken GmbH. Wachstationen oder auch Zwischenstationen – so genannte Intermediate Care Units (ICU) – sind üblicherweise gut mit Geräten zur Kontrolle und Sicherstellung der Vitalfunktionen ausgestattet.
Fachpersonal, das aktuell nicht auf der Intensivstation arbeitet, aber im Umgang mit Beatmung, Notfallbehandlung und Herz-Kreislauf-Problemen routiniert ist, könnte die Behandlung der COVID-19-Patienten unterstützen. Dokumentationsassistenten sind eingeplant, um das erwartbar stark belastete Pflegepersonal von Routineschreibarbeiten zu entlasten. „Wir danken unseren 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schon jetzt für ihren Einsatz und ihre Bereitschaft, gemeinsam gegen die Folgen des Virus zu kämpfen“, sagt Andreas Schlüter.
Doch nicht nur die Profis, jeder kann etwas tun. „Jeder, der seine sozialen Kontakte auf ein Minimum reduziert und auch sonst den Empfehlungen der Behörden folgt, unterstützt unsere Arbeit in den Kliniken und rettet am langen Ende Leben“, betont Prof. Dr. Holger Holthusen. „Auch, wenn es jetzt vielleicht noch schwer fällt, den Sinn der Maßnahmen zu erkennen, ist ihre Einhaltung lebenswichtig.“ Patienten dürfen daher nur noch in Ausnahmefällen Besuch empfangen, um das Infektionsrisiko in den Kliniken zu minimieren. Die Eingangstüren sind geschlossen, der Zugang wird kontrolliert. Alle öffentlichen Veranstaltungen der Krankenhäuser sind bereits seit zwei Wochen ausgesetzt.
Potenziell an COVID-19 Erkrankte sollten beachten, dass die Knappschaft Kliniken wie alle Krankenhäuser nicht die erste Anlaufstelle für Menschen mit einem Infektionsverdacht auf das Corona-Virus sind. Hier helfen die zentrale Patientenservicenummer 116117 oder das örtliche Gesundheitsamt. Für die Versorgung in Notfällen wiederum – auch bei Corona – sollte der Weg in ein Krankenhaus führen.
Die Knappschaft Kliniken GmbH steuert die sieben Krankenhausverbünde, an denen die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (DRV KBS) zu mindestens 50 Prozent beteiligt ist. Im Verbund aller Knappschaftskliniken werden jährlich fast 680.000 Patientinnen und Patienten versorgt. Dadurch entsteht ein Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Euro.
Als Tochtergesellschaft der DRV KBS ist die Knappschaft Kliniken GmbH Teil eines einzigartigen Verbundsystems. Zu diesem gehören neben der Minijob-Zentrale auch die Rentenversicherung, die Renten-Zusatzversicherung, die Kranken- und Pflegeversicherung KNAPPSCHAFT, die Seemannskasse und ein eigenes medizinisches Kompetenznetz.
Autor:Felix Ehlert aus Bochum |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.