Jahresbericht 2013 der Selbsthilfe-Kontaktstelle Bochum
Neun neue Selbsthilfegruppen sind im vergangenen Jahr 2013 entstanden. Die Gruppengründungen Depressionen, Herzoperierte, Polyneuropathie und Adipositas wurden intensiv von der Kontaktstelle begleitet und unterstützt. Insgesamt gab es im letzten Jahr 4.254 Kontakte zu Selbsthilfe Interessierten, Selbsthilfegruppen und Fachleuten.
Umfragen zufolge hat sich ein Zehntel der Bevölkerung schon einmal an eine Selbsthilfegruppe gewandt, das entspricht bundesweit immerhin acht Millionen Menschen. Selbsthilfegruppen sind für viele Menschen ein wichtiger Halt in einer schwierigen Lebensphase. Krankheit, Sucht oder Trauer kann Betroffene oder Angehörige regelrecht aus der Bahn werfen – in der Selbsthilfegruppe ist er/sie aber nicht allein und findet dort Gleichbetroffene, Halt und Unterstützung.
Fachleute aus dem sozialen und medizinischen Bereich verweisen immer häufiger Betroffene und Angehörige an die Selbsthilfe-Kontaktstelle in Hinblick auf Vermittlung in eine Selbsthilfegruppe. Krankenhäuser und Kliniken bieten Selbsthilfegruppen räumliche Unterstützung an oder lassen sich darüber hinaus als selbsthilfefreundliches Krankenhaus auszeichnen. Diesen Prozess begleitet die Kontaktstelle auch in Bochum in einem Krankenhaus.
Die Selbsthilfethemen, welche in der Selbsthilfe-Kontaktstelle angefragt werden, haben in den letzten Jahren einen neuen Schwerpunkt erhalten. Wie aus der statistischen Erhebung am Ende des Jahresberichtes zu sehen ist, werden wesentlich mehr Gruppen aus dem Bereich psychische Erkrankungen nachgefragt. Der Bereich Suchtabhängigkeiten dagegen im Vergleich seltener. Eine Erhebung des Robert-Koch-Instituts vom Januar 2013 zeigt, dass psychische Störungen sich häufen. Vor allem Angststörungen und Depressionen sind danach an erster Stelle zu nennen. Die abnehmenden Nachfragen im Bereich Sucht sind aus Sicht der Kontaktstelle u.a. darauf zurück zu führen, dass viele Abhängigkeitsgruppen mittlerweile im Internet zu finden sind und Interessierte sich direkt an die Gruppen wenden können.
„Social Media und Selbsthilfe“, das regionale Modellvorhaben, welches im Juli 2013 für 1,5 Jahre Fahrt aufnahm, hat zum Ziel, über die mittlerweile vielgenutzten sozialen Medien – Web 2.0 – zusätzlich den Selbsthilfegedanken zu verbreiten und neue Zielgruppen zu erfassen und insbesondere junge Menschen auf die Möglichkeiten der Selbsthilfe und des Austausches hinzuweisen. Das Modell wird gefördert durch die gesetzlichen Krankenkassen/ Krankenkassenverbände in NRW.
Die in 2014 auf „Wanderschaft“ gegangene Fotoausstellung der Kontaktstelle „Menschen im Austausch“ ist weiterhin ausleihbar und an verschiedenen Orten zu sehen. Bis Mitte Mai 2014 beispielsweise in der Ev. Fachhochschule Bochum.
Der Jahresbericht 2013 ist in Papierform erhältlich in der Selbsthilfe-Kontaktstelle, Alsenstraße 19a, Tel: 0243-588 07 07, oder als PDF-Download im Internet unter www.selbsthilfe-bochum.de zu finden.
Termine und wertvolle Selbsthilfe-Beiträge finden Sie auch unter:
www.facebook.com/selbsthilfe.bochum
Autor:Dorothée Köllner aus Bochum |
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