Interview mit Schulleiter Dirk Gellesch zum Unterrichtsausfall
Ob planbar oder spontan, der Unterrichtsausfall ist für jede Schule eine Problematik, die es aufzufangen gilt. Diese Aufgabe gestaltet sich nicht immer einfach, und oft müssen Lehrer den Elternhäusern Rede und Antwort stehen. Der Bochumer Schulleiter Dirk Gellesch, der an der Graf Engelbert Schule tätig ist, gab dem Stadtspiegel Bochum einen Überblick zu dem Umgang mit Unterrichtsausfällen.
Stadtspiegel: Welche Ursachen haben Unterrichtsausfälle? Und wie lassen sie sich unterscheiden?
Dirk Gellesch: Unterrichtsausfall ist allgemein definiert als das Abweichen von dem in den jeweiligen Stundenplänen vorgesehenen Unterrichtsumfang. Das bloße Abweichen von den Stundenplänen allein führt jedoch nicht automatisch zu Unterrichtsausfällen. Man spricht deshalb erst von „Unterrichtsausfall“, wenn der Unterricht ersatzlos ausfällt. Es gibt im schulischen Alltag verschiedene Gründe, die zum Abweichen vom Stundenplan und gegebenenfalls auch zum Unterrichtsausfall führen können, zum Beispiel Erkrankung, Sonderurlaub, dienstliche/schulorganisatorische Gründe durch Klassen- oder Schulfahrten, Exkursionen, Projektwochen, Praktikumsbegleitung und Prüfungen. Darüber hinaus ist zwischen planbaren und nicht-planbaren Abweichungen zu unterscheiden.
Stadtspiegel: Haben Sie einen Vorschlag zur Vermeidung solcher Ausfallstunden?
Dirk Gellesch: Jede Schule hat ein Vertretungskonzept. Schwierig sind die nicht-planbaren Abweichungen. Hierbei handelt es sich in der Regel um kurzfristige Krankmeldungen oder sonstige Gründe, die einen rechtzeitigen Dienstantritt der Lehrkräfte verhindern. In aller Regel haben die Schulen Bereitschaften geplant und Mehrarbeit angeordnet. Aber auch hier sind dem „System Schule“ Grenzen gesetzt. Fallen beispielsweise kurzfristig mehrere Lehrkräfte aus und finden parallel Prüfungen oder Klassenfahrten statt, ist ein Unterrichtsausfall unvermeidlich.
Stadtspiegel: Wie wird die Vertretung an Ihrer Schule organisiert?
Dirk Gellesch: Vertretungsunterricht wird an unserer Schule - wie an vielen anderen Schulen auch - in einem abgestuften Verfahren organisiert. Das Vertretungskonzept ist auch online für Schüler, Eltern und Lehrer einsehbar.
Stadtspiegel: Wie gehen Sie mit Beschwerden aus der Elternschaft um?
Dirk Gellesch: Wir unterrichten unsere Schüler und Schülerinnen über einen Monitor über den täglichen Vertretungsplan - soweit bekannt, ist auch schon der Folgetag angezeigt. Sofern Beschwerden oder Anfragen eingehen, dies geschieht auf ganz unterschiedliche Weise, beantworten wir diese - oder wir sprechen in einer Schulpflegschaftssitzung darüber oder, sofern es sich um eine planbare Abweichung vom Stundenplan handelt und etwas länger anhält, informieren wir gegebenenfalls im Vorfeld.
Weitere Informationen zum Unterrichtsausfall in Bochum finden Sie hier
Autor:Lauke Baston aus Wattenscheid |
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